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Apple verweist auf Probleme durch die Öffnung des iPhones für Drittanbieter und fordert Maßnahmen der EU

Der Konzern warnt vor Urheberrechtsverletzungen im großen Stil

NTG24 - Apple verweist auf Probleme durch die Öffnung des iPhones für Drittanbieter und fordert Maßnahmen der EU

 

Seit Kurzem musste Apple das iPhone in der EU auch für App Stores von Drittanbietern öffnen und sich damit neuen Vorgaben der EU-Kommission beugen. Grundsätzlich wird der Schritt von zahlreichen Experten und Nutzern begrüßt und auch viele Unternehmen sehen das Ganze als längst überfällig an. Apple selbst verweist nun aber auf mögliche Risiken.

Apple (US0378331005) wandte sich jüngst direkt an die EU-Kommission und forderte von jener verstärkte Maßnahmen, um gegen Betrügereien und ähnlichen Schabernack bei alternativen App Stores vorzugehen. Die dort verteilte Software könne das Unternehmen selbst nicht überprüfen. Dadurch sei es möglich, dass sowohl Schadsoftware als auch gecrackte Apps ihren Weg auf die Geräte der Nutzer finden könnten. Letzteres bezeichnet Apps, bei denen die Notwendigkeit einer Zahlung umgangen wird.

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Genaue Zahlen nannte Apple zwar nicht. Doch das Unternehmen geht fest davon aus, dass die Zahl der Urheberrechtsverletzungen in Zukunft deutlich ansteigen werde. Die EU-Behörden sollen nach dem Wilen von Apple nun sehr viel beherzter bei dem Thema vorgehen. In den USA gebe es bereits erste Initiativen in diese Richtung, was in Europa jedoch schmerzlich vermisst wird.

 

Apple wirbt für den goldenen Käfig

 

Der iPhone-Hersteller brüstet sich damit, im eigenen App Store jährlich tausenden Apps die Freigabe zu verweigern, welche gegen Urheberrechte oder sonstige Vorgaben verstoßen. Durch den alternativen Vertrieb habe man nun aber weniger Möglichkeiten, die Nutzer zu schützen. Unterstrichen wurde dies mit der Aussage, dass einer der „berüchtigsten“ Anbieter von gecrackten Apps sofort Interesse an einem alternativen App Store gezeigt habe. Um wen es sich dabei genau handelt, führte man in Cupertino allerdings nicht weiter aus.

Letztlich bedient sich Apple der bekannten Argumentation, um für ein geschlossenes System und die daraus resultierenden Vorzüge zu werden. Dass die EU deshalb grundsätzlich umdenken wird, davon ist nicht auszugehen. Vermutlich setzt Apple aber auch gar nicht darauf. Der Konzern dürfte auch bewusst mit dem PR-Effekt spielen und darauf setzen, dass zumindest einige Nutzer durch entsprechende Schlagzeilen verunsichert werden und die Nutzung alternativer App Stores gar nicht erst in Betracht ziehen.

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Für Apple hängt viel an den digitalen Geschäften. Seit einer Weile lässt das Wachstum bei den iPhone-Verkäufen eher zu wünschen übrig, währen die Services-Sparte kräftig wächst. Das wird der Konzern nicht einfach so aus der Hand geben wollen. Zwar ist es natürlich wünschenswert und notwendig, gegen illegale Software vorzugehen. Ob es deshalb gerechtfertigt ist, durch die Blume mehr oder minder alle alternativen Anbieter unter Generalverdacht zu stellen, sei aber dahingestellt.

 

Apple wehrt sich vehement

 

Ohnehin ist das iPhone noch längst nicht so offen, wie Apple es in der Meldung vielleicht vermuten lassen würde. Alternative App Stores müssen im Voraus eine umfangreiche Prüfung durchlaufen und Apple strebt weiterhin danach, jedes Programm vor der Veröffentlichung genau zu überprüfen. Schon kurz nach der Einführung führte dies zu den ersten Ärgernissen, als beispielsweise dem Fortnite-Entwickler Epic Games kurzzeitig der Entwickler-Account gesperrt hatte. Erst nach öffentlichem Druck wurde diese Entscheidung wieder zurückgenommen.

An der Börse wird die Öffnung des App Stores einigermaßen kritisch beäugt, in Panik geraten die Anleger deshalb aber noch nicht. Bisherige Daten zeigen, dass alternative Quellen nur von einem Bruchteil der Nutzer genutzt werden, die besonders technikaffin sind. Der durchschnittliche iPhone-Käufer dürfte sich weiterhin exklusiv im App Store aufhalten, zumal andere Quellen nicht eben aktiv beworben werden (dürfen). Dass die Apple-Aktie sich von ihren Rekordhochs zuletzt ein gutes Stück entfernt hat, liegt viel mehr an problematischen Auslieferungszahlen in China sowie der bisherigen Funkstille in Sachen KI.

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20.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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