Die italienischen Kartellbehörden belegen Apple mit einer fast 100 Millionen Euro schweren Strafen aufgrund von Regelungen zum Datenschutz für App-Entwickler
Geht Appel damit etwa zu weit?
Wohl nirgendwo sonst auf der Welt genießt der Datenschutz ein so hohes Ansehen wie in Europa. Daher sollte von den Behörden die sogenannte App Tracking Transparency (ATT) von Apple eigentlich sehr gelegen kommen. Denn jene sieht vor, dass sämtliche Apps die Zustimmung eines Nutzers einholen müssen, um dessen Daten für personalisierte Werbung nutzen zu können.
Die italienische Kartellaufsicht stört sich an den Richtlinien an sich auch nicht weiter, verdonnerte Apple (US0378331005) nun aber dennoch zu einer Strafzahlung von 98,6 Millionen Euro aufgrund von Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht. Die Tatsache, dass Nutzer gleich zweimal um ihre Zustimmung gebeten werden müssen, würde das Geschäftsmodell kleinerer Entwickler negativ beeinflussen, welches auf Werbeflächen angewiesen sei. Die Maßnahme sei unverhältnismäßig.
Damit will Apple sich allerdings nicht einfach zufriedengeben und kündigte an, den Beschluss aus Italien anfechten zu wollen. Der US-Konzern beklagt, dass die italienischen Behörden mit ihrem Vorgehen Werbetechnologie-Unternehmen sowie Datenhändler mit ihrem Vorgehen begünstige, welche uneingeschränkten Zugang zu sensiblen Nutzerdaten haben wollen.
Apple sieht die Privatsphäre als ein „grundlegendes Menschenrecht“ an und will dieses auf eigenen Plattformen wohl weiterhin verteidigen. Dabei betont der iPhone-Hersteller, dass die Regeln auch für konzerneigene Apps gelten würde. Damit sammelt Apple zweifellos Bonuspunkte bei den Nutzern. Die Kartellbehörden scheinen sich damit aber nicht überzeugen zu lassen. Im laufenden Jahr verhängte die französische Kartellbehörde in einem ähnlichen Fall bereits eine Strafe von 150 Millionen Euro.
Apple pflegt sein Image
Für Apple ist das Ganze eine recht dankbare Ausgangslage. Die verhängten Strafen sind verschmerzbar und der Konzern kann sich als Verteidiger des Datenschutzes in Szene setzen. Damit pflegt der Konzern letztlich auch sein Image und die Werbebotschaft, dass Datenschutz und Sicherheit eine höhere Rolle als bei anderen Herstellern spielen würden. Vielleicht auch deshalb bleiben die Anleger bisher entspannt und die Apple-Aktie hält sich weiterhin auf hohem Niveau. Nach kleineren Abschlägen ging es gestern mit 270,97 US-Dollar aus dem Handel.
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23.12.2025 - Daniel Eilenbrock

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