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Mit einem neuen Vergleich will sich Mercedes-Benz auch der letzten Klagen rund um das leidige Thema Abgasverstöße in den USA entledigen

Kann Mercedes-Benz den Dieselskandal endlich hinter sich lassen?

NTG24 - Mit einem neuen Vergleich will sich Mercedes-Benz auch der letzten Klagen rund um das leidige Thema Abgasverstöße in den USA entledigen

 

Schon fast zehn Jahre lang kämpft Mercedes-Benz juristisch gegen Vorwürfe um angebliche Abgasverstöße und Manipulationen bei der Abgastechnik von Dieselfahrzeugen. Die wichtigsten Verfahren in dieser Sache sind zwar durchgestanden, doch einige Klagen waren bis zuletzt noch anhängig. Jenen will der Konzern sich nun mit weiteren Vergleichen entledigen und das Thema damit endgültig zu den Akten legen.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinWie Mercedes-Benz (DE0007100000) mitteilen lässt, sollen dafür rund 102 Millionen Euro fließen. In der Bilanz seien in der Vergangenheit bereits entsprechende Rückstellungen gebildet worden. Der Autobauer will mit dem Schritt vor allem Rechtssichert bei verschiedenen Diesel-Verfahren erreichen. Wie schon in vorherigen Fällen streitet der Konzern die erhobenen Vorwürfe jedoch entschieden ab und wie bei einem solchen Vergleich üblich soll das Ganze nicht als Schuldeingeständnis verstanden werden.

 

 

 

Genau darin besteht ein wichtiger Unterschied zu Volkswagen, wo der Dieselskandal bereits ein Jahr früher hohe Wellen schlug und auch zu einigen Strafverfahren führte. Zwar wurden Mercedes-Benz in den USA überhöhte Abgaswerte bei etwa einer Viertelmillion Dieselfahrzeugen vorgeworfen. Es ließ sich bisher aber nie zweifelsfrei nachweisen, dass dahinter eine gezielte Manipulation von Abgastechnik und Software im großen Stil gesteckt hätte. Der Konzern ließ im aktuellen Fall wissen, vollumfänglich mit den Generalstaatsanwaltschaften von US-Bundesstaaten zusammengearbeitet zu haben.

 

Mercedes-Benz zahlt Milliarden

 

Nachbessern musste Mercedes-Benz bei seiner Software dennoch. Im Jahr 2020 verpflichtete der Konzern sich dazu im Rahmen eines anderen Vergleichs. Seither wurden dem Vernehmen nach über 85 Prozent von Autos und Transportern auf eine neue Software aktualisiert. Der neu gezogene Vergleich soll auch ein neues Anreizprogramm umfassen, mit dem noch weitere Fahrzeuge ein Software-Update erhalten. Die Kosten dafür schlüsselte Mercedes-Benz in seiner Mitteilung nicht weiter auf.

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Werbebanner EMH PM TradeMitteilen ließ der Konzern jedoch, dass die Kosten für die Beilegung der Verfahren im Dieselskandal in den USA mehr als zwei Milliarden Euro verschlungen haben. Dies schließt den neu gezogenen Vergleich bereits ein. Das ist alles andere als billig und gerade in schwierigen Zeiten für Anleger vielleicht erstmals beängstigend. Allerdings sind diese Kosten bereits abgeschrieben und werden kein Loch in die Bilanzen schlagen. Außerdem sorgt Mercedes-Benz dafür, dass die Unsicherheit rund um das Thema weicht.

Schon im Jahr 2024 stellte das US-Justizministerium strafrechtliche Ermittlungen gegen Mercedes ein, ohne dass je Anklage erhoben worden wäre. Unter dem Strich kommt der Konzern einigermaßen glimpflich davon. Zumindest aus rein juristischer Sicht hat man sich nichts vorwerfen zu lassen. Für die Zukunft fehlt nun auch die latente Gefahr, dass es noch hier und dort zu hohen Strafzahlungen kommen könnte. Das gibt dem Autobauer umso mehr Gelegenheit, sich auf andere Herausforderungen zu konzentrieren.

 

Das Ende eines Marathons

 

Ob der Abschluss der Angelegenheit nun gerecht ist oder nicht, darüber soll an dieser Stelle nicht geurteilt werden. Wichtig für die Anleger ist in erster Linie, dass das Ganze überhaupt zu einem Ende finden konnte und damit bei Überlegungen zu Investments keine Rolle mehr spielen muss. Auch wenn der Dieselskandal an der Börse weitgehend in Vergessenheit geraten ist, so schadet es mit Sicherheit nicht, wenn auch die letzten Zweifel getilgt werden können.

Für neue Kauflaune sorgt das indes noch nicht, denn es bleiben sehr viel größere Probleme, welche bei Mercedes-Benz immer mehr an die Substanz gehen. Bei US-Zöllen schlägt das Unternehmen sich noch besser als viele Konkurrenten. Geht es um maue Absatzzahlen in China und schwindende Margen weltweit, sieht das aber schon wieder anders aus. Am Montag ging es für den Aktienkurs um 1,1 Prozent bis auf 59,17 Euro abwärts. Ein schwieriges Jahr klingt einigermaßen versöhnlich aus und die Mercedes-Benz-Aktie notiert aktuell knappe zwölf Prozent höher als zu Jahresbeginn. Von echter Kauflaune kann aber dennoch kaum die Rede sein.

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23.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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