Mit einem frischen Update versucht Microsoft, Nutzer mit neuen Argumenten vom eigenen Browser zu überzeugen
Die Konkurrenz ist nicht begeistert von Microsofts Vorgehen
Vor vielen Jahren, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte und Social Media lediglich als eine Zukunftsvision namens Web 2.0 bekannt war, beherrschte Microsoft noch den Browsermarkt mit seinem Internet Explorer. Doch die geringe Leistung, klaffende Sicherheitslücken und fehlenfe Funktionen trieben die Nutzer zu Alternativen. Heute spielt Microsoft nur noch eine untergeordnete Rolle bei den Marktanteilen.
Knapp sechs Jahre ist es nun her, dass Microsoft (US5949181045) mit dem Browser Edge die Basis auf Chromium wechselte und damit zum großen Gegenangriff blies. Doch der große Erfolg blieb bisher aus. Je nach Quelle liegt der Marktanteile irgendwo zwischen sieben und zwölf Prozent. Das reicht nicht einmal, um den auf Apple-Hardware beschränkten Browser Safari zu schlagen. Vom Marktführer Chrome mit über 70 Prozent Marktanteil bleibt Microsoft weit entfernt.
Aufgegeben hat Microsoft das Rennen aber wohl noch immer nicht. Stattdessen versucht der Software-Gigant es derzeit wohl mit einer neuen Strategie. Wie „Windows Report“ berichtet (https://windowsreport.com/microsoft-edge-all-in-one-browser-message-on-chrome-download-page/), erhalten Nutzer nach einem kürzlichen Windows-Update auf der Seite von Chrome seit Neuestem ein kaum zu übersehendes Banner zu sehen, welches die Vorzüge von Edge in den Vordergrund stellt. Das ist an sich nichts völlig Neues. Geändert hat sich aber wohl der Tonfall bei dem Ganzen.
Microsoft setzt auf Sicherheit
In der Vergangenheit warb Microsoft häufig und gerne mit der Chromium-Basis seines Browsers. Damit sollte deutlich gemacht werden, dass Nutzer im Vergleich zu Chrome keinerlei Nachteile zu befürchten hätten. Offensichtlich führte auch das aber nicht zum gewünschten Erfolg. Daher ist davon bei der aktuellen Strategie auch nicht mehr zu lesen. Stattdessen wird den Nutzern Datenschutz und Sicherheit als zentraler Vorteil von Microsoft Edge angepriesen. Damit fährt Microsoft eine ähnliche Schiene wie Apple, nur eben direkt bei dem Versuch eines Nutzers, sich eine alternative Software zuzulegen.
Garniert wird dies mit einem großen Button, auf dem Nutzer eingeladen werden „jetzt sicher [zu] surfen“. Ein Klick auf den Button führt dem Bericht zufolge auf eine Microsoft-Webseite rund um das Thema Sicherheit. In Ermangelung eines Windows-PCs konnte der Autor dieser Zeilen das Ganze leider nicht selbst ausprobieren. Sollte das Ganze aber zutreffen, wäre es aber beileibe keine unproblematische Angelegenheit.
Schließlich impliziert Microsoft damit mindestens, dass das Surfen mit Chrome weniger sicher wäre, ohne dafür wirklich belastbare Belege zu liefern. Dementsprechend zeigt die Konkurrenz sich wenig erfreut. Die Browser Choice Alliance, bei der auch Google Chrome vertreten ist, spricht von irreführender Werbung, welche die Wahlfreiheit der Anwender zu untergraben versuche. Es wird gefordert, die Kampagne sofort zu stoppen und echte Wahlfreiheit zu garantieren. Eine Reaktion von Microsoft darauf scheint es bisher nicht zu geben.
Lohnt sich das?
Microsofts Vorgehen ist auch aus Anlegersicht einigermaßen fragwürdig. Dass damit durchschlagende neue Erfolge auf dem Browsermarkt gelingen werden, ist eher nicht zu erwarten. Dafür lädt der Konzern sich mit der potenziellen Gefahr neuer Klagen auf und gerade bei versierten Nutzern dürfte man eher für negative Reaktionen sorgen. Solche empfehlen Freunden und Familien nicht selten, mit welchem Browser man im Netz besonders gut (und sicher) unterwegs ist.
Vielleicht ist es da eine dankbare Angelegenheit, dass Browser bei der Microsoft-Aktie nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Höhere Marktanteile würden zwar grundsätzlich steigende Werbeeinnahmen ermöglichen. Derlei Szenarien wurden an der Börse aber weitgehend abgeschrieben, während die Wachstumsaussichten sich auf Cloud und KI konzentrieren. Zuletzt verloren diese Themen etwas an Rückenwind, doch mit einem Schlusskurs von 485,92 US-Dollar am Freitag notiert die Microsoft-Aktie noch immer ansehnliche 15 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn. Die schwache Entwicklung von Edge sehen die Anleger dem Konzern also grundsätzlich nach.
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22.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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