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Der neue Chef von Twitter in Form von Elon Musk legt sich mit Apple an und verbreitet heftige Vorwürfe gegen den iPhone-Hersteller

Elon Musk kämpft mal wieder für seine Vorstellung von Meinungsfreiheit

NTG24 - Der neue Chef von Twitter in Form von Elon Musk legt sich mit Apple an und verbreitet heftige Vorwürfe gegen den iPhone-Hersteller

 

Zwischen Twitter und Apple scheint es zu kriseln, zumindest wenn man den Worten von Elon Musk Glauben schenkt. Der fühlt sich von Cupertino angegriffen und verbreitet dieser Tage teils heftige Anschuldigungen gegen den angeblichen Widersacher. Mit Fakten belegen lassen sich seine Behauptungen bisher allerdings nicht.

Konkret wird Apple (US0378331005) vorgeworfen, dass der Konzern eine aktive Kampagne gegen den Kurznachrichtendienst Twitter (US90184L1026) führen würde. Zeigen soll sich das den Ausführungen von Elon Musk zufolge darin, dass kaum noch Anzeigen geschaltet würden. Außerdem spricht der Milliardär davon, dass damit gedroht wurde, die Twitter-App aus dem App Store zu entfernen. Aufgrund dessen fragte Musk Apple-CEO Tim Cook direkt, ob dieser die freie Meinungsäußerung in Amerika hasse. Ferner startete Musk eine Umfrage, was derzeit eine seiner Lieblingsbeschäftigungen zu sein scheint. In jener werden Nutzer gefragt, ob sämtliche „Zensurhandlungen“ von Apple veröffentlicht werden sollen.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Vorwürfe fußen auf einer erstaunlich dünnen Faktenlage. Genauer gesagt gibt es zumindest öffentlich überhaupt keine Anzeichen dafür, dass Apple aktiv gegen Twitter vorgehen würde. Die Anzahl der Anzeigen mag sich reduziert haben, das lässt sich auf die Schnelle nicht mit Sicherheit nachprüfen. Das könnte aber auch an anderen Faktoren liegen. Etwa daran, dass viele Nutzer nach den jüngsten Eskapaden von Elon Musk weitergezogen sind und deshalb keine Anzeigen mehr zu Gesicht bekommen.

Möglich ist auch, dass Apple dem Beispiel anderer Unternehmen folgt und Werbekampagnen bei Twitter erst einmal auf Eis legt. Schließlich möchte niemand gerne in der Nähe von Tweets von Rechtsradikalen und Verschwörungstheoretikern auftauchen, welchen Elon Musk kürzlich mehr oder weniger eine Generalamnestie aussprach. Selbst wenn das der Fall sein sollte, ein Beleg für eine angebliche Hetzjagd seitens Apple wäre das noch lange nicht.

 

Apple bleibt gelassen

 

Eine Reaktion von Apple auf die Vorwürfe von Elon Musk gab es bisher noch nicht. Vor wenigen Wochen wurde CEO Tim Cook aber bereits gefragt, was passieren müsse, damit der Tech-Gigant sich von Twitter zurückziehen würde. Darauf antwortete Cook lediglich damit, dass man davon ausgehe, dass Inhalte weiterhin moderiert werden. Es wurde also, zumindest zum damaligen Zeitpunkt, nicht damit gerechnet, sich von der Plattform verabschieden zu müssen.

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Was auch immer Elon Musk mit seinem derzeitigen Vorgehen erreichen will, bei Apple dürfte er sich keine Freunde machen. Der Autor dieser Zeilen kann auch nicht mit Sicherheit ausschließen, dass Musk mal wieder nur nach Aufmerksamkeit schreit, und das zumindest mit Erfolg. Ob Apple sich tatsächlich von Twitter zurückziehen wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Je mehr ungefilterter Unfug dort verbreitet wird, und das Moderationsteam ist Gerüchten zufolge schwer zusammengeschrumpft, desto wahrscheinlicher wird ein solcher Schritt.

 

Keine Sonderbehandlung für Twitter

 

Eine Entfernung aus dem App Store wurde von Apple bisher nicht angekündigt und noch nicht einmal vage in Aussicht gestellt. Sollte Twitter sich aber tatsächlich zu einem Sammelbecken für Rechtsradikale und andere problematische Gesellen entwickeln, so wird man in Cupertino über einen solchen Schritt ernsthaft nachdenken müssen. Schließlich wurde auch schon anderen Diensten die Freundschaft gekündigt, die mit derartigen Problemen zu kämpfen haben.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEin Angriff auf die Meinungsfreiheit wäre das auch kaum. Zwar hat sowohl in den USA als auch hierzulande jeder ein Recht darauf, frei zu denken und sich im Rahmen der Gesetze frei zu äußern. Es gibt aber kein Recht darauf, jede Meinung auf allen Kanälen zu verbreiten. Elon Musk wird das freilich nicht einsehen und sein Narrativ vom großen Kampf für die Meinungsfreiheit fortsetzen. Die Anleger nehmen das eher schulterzuckend zur Kenntnis. Dass die Apple-Aktie gestern um knapp 1,7 Prozent leichter wurde, ist vordergründig Corona-Protesten sowie Produktionsproblemen in China geschuldet.

 

29.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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