Berkshire Hathaway weiter auf Wachstumskurs – Mann muss wegen Insiderhandel nach BP-Deal ins Gefängnis

Nach Klage aufgrund von Insiderhandel folgt die Gefängnisstrafe

 

Berkshire Hathaway schlägt erneut die Erwartungen der Analysten und überzeugt mit liquiden Mitteln in Rekordhöhe. Klage wegen Insiderhandel aufgrund BP-Deals.

Am Samstag hatte die Investmentholding Berkshire Hathaway (US0846707026) von Börsen-Ikone Warren Buffett die offiziellen Geschäftszahlen für das letzte Quartal des vergangenen Geschäftsjahrs veröffentlicht.

Der Gewinn der Investmentholding lag im vierten Quartal 2023 bei 8,481 Milliarden US-Dollar und damit über 28 % über dem Vorjahreswert und übertraf die Schätzungen der Analysten im Konsens um nahezu 30 %. Für das Gesamtjahr kommt Berkshire auf einen Betriebsgewinn von 37,35 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von etwa 17 % zum Vorjahr entspricht. Dabei war besonders das Versicherungsgeschäft einer der Treiber der Holding.

Aufgrund des erfolgreichen Jahres 2023 kommt das Konglomerat auf neue Barmittelstände in Rekordhöhe und kann in der Bilanz aktuell 167,6 Milliarden US-Dollar an Barmitteln ausweisen. Der Reingewinn des Unternehmens lag bei 96 Milliarden US-Dollar nach etwa - 23 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor. Allerdings sagt selbst Star-Investor Buffett, dass dieser Wert bei Berkshire absolut nicht aussagekräftig ist und von Buchgewinnen sowie -verlusten verzerrt ist.

In dem Brief an die Aktionäre hat Buffett sich auch nochmal auf seinen langjährigen Weggefährten Charlie Munger berufen, der Ende November kurz vor seinem 100. Geburtstag gestorben. Für Buffett war Munger laut eigener Aussage zum Teil ein älterer Bruder und gleichzeitig auch ein liebevoller Vater. Bereits Ende 2022, als die gesundheitliche Situation bei Munger langsam nachließ, hat sich im Investmentportfolio von Berkshire wenig geändert. Laut Buffett gibt es derzeit kaum interessante Geldanlagen. Außerhalb der USA existieren derweil sogar keine Investitionsmöglichkeiten laut dem Börsen-Guru, so dass sich an dem Rekordhoch an Barmitteln in nächster Zeit wenig ändern werden wird.

 

Anklage wegen Insiderhandel nach BP-Deal

 

Ein Mann hat im vergangenen Jahr wichtige Gespräche seiner Frau, die im Home-Office tätig war, mitbekommen und wird nun wegen Insiderhandel angeklagt. Die Ehefrau des Mannes war an der Übernahme einer Raststättenkette durch BP (GB0007980591) im letzten Jahr beteiligt und der Mann bekam viel davon im Home-Office mit. Im Dezember 2022 hat der Mann dann begonnen, Aktienpakete der Raststättenkette zu kaufen.

Bereits am 15. Februar 2023 hielt der Mann dann 46.000 Aktien des Unternehmens, die zu diesem Zeitpunkt etwa 1,9 Millionen US-Dollar wert waren. Schon am Tag danach gab dann der Öl- und Gaskonzern BP die Übernahme bekannt. Daraufhin stieg die Aktie der Raststättenkette von 49,94 US-Dollar auf 84,43 US-Dollar. Der Mann verkaufte nach der Meldung alle Anteile und machte dadurch einen Gewinn von etwa 1,79 Millionen US-Dollar.

Die Frau erzählte erst einen Monat später den Mann zufällig, dass sich die SEC für alle an dem Deal beteiligten Mitarbeiter und dessen Umfeld interessiert. Daraufhin hat sich der Mann selbst bei der Finanzmarktaufsicht angezeigt. Die Ehefrau reagierte, indem sie ihren Arbeitgebern informierte und sich von dem Mann trennte. Dem Mann drohen nun bis zu fünf Jahre Gefängnisstrafe für Insiderhandel.

 

03.03.2024 - Felix Eisenhauer

 

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