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Edelmetalle: EZB-Leitzinsbeschluss offener als der der FED

Für Edelmetalle relevante Konjunkturdaten

NTG24 - Edelmetalle: EZB-Leitzinsbeschluss offener als der der FED

 

Nachdem die gestrige Entscheidung der FED, den Leitzins völlig erwartungsgemäß um 0,5 % in einen neuen Korridor von 4,25 – 4,50 % anzuheben, wie auch die anschließende FED-Pressekonferenz unter Leitung ihres Präsidenten Jerome Powell mit unveränderter Fokussierung auf eine strikte US-Inflationsbekämpfung unter graduellem Abbau der weiteren Zinserhöhungsschritte für die Kursbildung an den Edelmetallmärkten letztlich nahezu ein „Non-Event“ war, sind heute am 15.12. die Augen der Investoren vor allem auf die im Vergleich der FED fraglos noch wesentlich offenere Leitzinsentscheidung der EZB gerichtet.

Zwar erwartet die Mehrheit aller befragten Kapitalmarkt- und Ökonomieexperten heute mit Publikation um 14:15 Uhr durch die EZB unter Leitung ihrer Vorsitzenden Christine Lagarde im Konsens weiterhin lediglich eine Erhöhung des Leitzinses um 50 Basispunkte von bisher 2,00 auf 2,50 %.

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Werbebanner EMH PM TradeAngesichts der weiterhin insbesondere relativ zu den USA erheblich schlechteren und auch perspektivisch bedenklicheren Inflationslage in der Eurozone (vergleichbare Kernraten im November: 7,1 % in den USA vs. 10,0 % in der Eurozone) und der gerade unter diesem Aspekt in den letzten Wochen im Tenor zunehmend scharfen Reden diverser EZB-Gouverneure, der sich auch selbst Lagarde in ihrem letzten öffentlichen Vortrag erst vor 6 Tagen am 08.12. weitgehend anschloss, kommt einer etwaigen heutigen EZB-Leitzinserhöhung sogar um 0,75 % und damit zumindest auch einer moderaten Verringerung des weiterhin gewaltigen Leitzinsabstands zur USA in unseren Augen nun jedoch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit zu.

Gemessen an eingangs genannter, noch immer moderaterer Mehrheitsprognose der volkswirtschaftlichen Marktexperten hätte daher eine etwaige Zinsanhebungsentscheidung der EZB um gleich 0,75 % an den internationalen Kapitalmärkten und natürlich vor allem in Europa selbst jedoch zweifellos einen erheblichen Kursdruck zur Folge, der in diesem Falle voraussichtlich auch alle Edelmetallpreise negativ tangieren würde und was lediglich noch halbwegs durch eine fallweise mit einer 0,75 %-Zinsanhebung der EZB möglichen weiteren stärkeren Euro-Aufwertung gegenüber dem US-Dollar abgefangen werden könnte.

Insbesondere unter dem Aspekt des unseres Erachtens in Wirklichkeit noch recht offenen Ausgangs der heutigen EZB-Leitzinsentscheidung und natürlich auch der ab 14:45 Uhr ergänzend erfolgenden Ausführungen von Christine Lagarde auf der anschließend stattfindenden Pressekonferenz könnte daher auch dieser Handelstag für die Edelmetalle von einer erhöhten Volatilität geprägt sein.

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Dem gegenüber dürften weitere heute relevante Konjunkturdaten-Veröffentlichungen um jeweils 14:30 Uhr MEZ in den USA (Einzelhandelsumsätze November, monatliche Studie der FED Philadelphia zur Lage des Verarbeitenden Gewerbes, wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe) als potenzielle Einflussfaktoren für die Preisbildung der Edelmetalle im Vergleich zur Zinsentscheidung der EZB in den Hintergrund treten.

 

 

15.12.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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