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BioNTech sieht dem ersten Zivilprozess aufgrund angeblicher Impfschäden entgegen

Das wird die Aktionäre nicht kalt lassen

NTG24 - BioNTech sieht dem ersten Zivilprozess aufgrund angeblicher Impfschäden entgegen

 

Diskutiert wird über mögliche Schäden nach Corona-Impfungen schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Nun steht für BioNTech am heutigen Montag der erste Zivilprozess aufgrund entsprechender Vorwürfe an. Mit einer Entscheidung wird in dem Verfahren allzu bald nicht gerechnet. Der Ausgang des Ganzen könnte potenziell aber weitreichende Folgen haben, da noch Hunderte andere Fälle anstehen. Die Einschätzung der Richter zu den Vorwürfen wird daher wahrscheinlich hohe Wellen schlagen.

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Im ersten Fall klagt eine Frau über diverse Beschwerden, die nach einer Corona-Impfung aufgetreten sein sollen. Dazu gehören Schwellungen der Extremitäten, Schmerzen im Oberkörper und eine allgemeine Erschöpfung sowie anhaltende Schlafstörungen. BioNTech (US09075V1026) wird vorgeworfen, daran eine Mitschuld zu tragen. Gefordert wird ein Schmerzensgeld in Höhe von 150.000 Euro. Für BioNTech ist das angesichts der Milliardengewinne der letzten Jahre eine überschaubare Summe und damit ergibt sich für die Aktionäre akut auch erstmal keine allzu große Bedrohung.

Dennoch wehrt der Wirkstoffentwickler sich entschieden gegen die Vorwürfe. Zum einen, da jene nach eigener Ansicht unbegründet seien. Zum anderen, weil das Ganze eine enorme Strahlwirkung haben könnte. Sollte die Klägerin sich durchsetzen, könnte der Fall sich im für BioNTech schlimmsten Fall zu einer Art Grundsatzentscheidung entwickeln. Weitere Schadenersatzforderungen wären so sicher wie das Amen in der Kirche und die Summen dürften da auch schnell weiter steigen.

 

BioNTech im Fadenkreuz

 

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Werbebanner EMH PM TradeDie Vorwürfe zielen freilich nicht nur auf BioNTech ab. Auch Moderna (US60770K1079) und andere Impfstoffhersteller werden auf Schadenersatz verklagt. Die Erfolgsaussichten halten einige Experten aber für gering. Vor Gericht muss es den Klägern gelingen, den Corona-Impfstoffen ein negatives Nutzen-Risiko-Profil nachzuweisen. Dazu müssten positive Faktoren der Vakzine nachvollziehbar in Zweifel gezogen werden. Angesichts der erdrückenden Datenlage ist das alles andere als ein einfaches Unterfangen. Zudem braucht es einen Nachweis darüber, dass Beschwerden bei Klägern nicht nur einen zeitlichen, sondern auch einen kausalen Zusammenhang zur Corona-Impfung haben. Schon auf dem Papier handelt es sich also um ein sehr komplexes Thema.

Allein die Tatsache, dass es in Einzelfällen Impfschäden gegeben hat, wird aber kaum ausreichen, um von BioNTech Schadenersatz einfordern zu können. Dazu bedarf es einer ganzen Reihe von Voraussetzungen. Wohl auch deshalb blicken die Anleger dem ersten Prozess eher gelassen entgegen. Gerüchteweise soll es auch Abmachungen geben, laut denen BioNTech grundsätzlich nicht für Impfschäden haftbar gemacht werden kann. Dazu fehlen allerdings offizielle Bestätigungen.

Wie gehabt bewegen wir uns bei der Thematik also auch im Bereich der Mutmaßungen und Gerüchte. Das soll nicht bedeuten, dass Impfschäden generell auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Gerade für Aktionäre hat das Thema eine hohe Relevanz, da es auch den Aktienkurs schwer beeinträchtigen könnte. Bisher gibt es aber keine handfesten Anzeichen dafür, dass die Corona-Vakzine in der Masse zu bleibenden Schäden geführt hätten. Am positiven Nutzen-Risiko-Profil, welches in zahllosen Studien nachgewiesen wurde, dürfte da kaum zu rütteln sein.

 

Corona lässt BioNTech nicht los

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWährend Corona-Impfstoff in der Pipeline von BioNTech kaum noch eine nennenswerte Rolle spielen, wird das Thema den Konzern vor Gericht noch eine Weile verfolgen. Den Anteilseignern bringt das eine anhaltende Unsicherheiten, wenngleich sich darüber streiten lässt, wie genau Risiken und Relevanz der Thematik einzuschätzen sind. Im Auge behalten sollten Anleger das Thema aber in jedem Fall. Es ergibt sich daraus auch Aufwärtspotenzial, sollte BioNTech die Klagen vor Gericht abschmettern und damit die eigene Position stärken können.

Im Fokus der Anleger sollten aber weiterhin neue Wirkstoffe stehen, allen voran solche, mit denen in Zukunft Krebserkrankungen bekämpft werden sollen. BioNTech könnte in den kommenden Jahren vielleicht die nächste Revolution ausrufen, deren Auswirkungen vielleicht sogar noch sehr viel weitreichender sind als im Falle von Corona. Selbstredend kann es auch zu einem Fehlschlag kommen, doch dieses Risiko ist bei Biotech-Aktien allgegenwärtig.

 

12.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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