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Bitcoin bastelt weiter an seinem Boden

War der März 2020 bei Bitcoin eine Bärenfalle?

NTG24 - Bitcoin bastelt weiter an seinem Boden

 

Bei vielen Anlagen stellt sich in diesen Tagen die Frage, inwieweit der Ausverkauf vom März 2020 berechtigt ist und welche Konsequenzen dies für die jeweiligen Anlagen hat. Dabei kann man fundamental argumentieren oder/und technisch.

Die fundamentale Diskussion bei Kryptowährungen ist ein weites Feld, um mit Theodor Fontane zu sprechen. Die zuletzt beleuchtete Einführung digitalen Zentralbankgeldes mit seiner zu erwartenden Dominanz, weil staatsrechtlichen Flankierung, stellt eine nicht zu unterschätzende Entwicklung dar, die sehr wohl zum eigentlichen Stresstest für die Versprechungen von Kryptowährungen als ,,Währungen‘‘ werden könnte.

Einstweilen erlebte Bitcoin, das aus Umsatzsicht zentrale Flaggschiff der Kryptowährungsgruppe, seit dem Einbruch im März eine Erholung, für die wir in unserem Beitrag vom 09.04.2020 die Mustervermutung aufgestellt hatten, es könnte sich um die zweite, hängende Schulter einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation handeln.

 

BTCUSD

 

Aus Monatsschlusskurs-Perspektive im Candlestick-Chart erscheint der Ausverkauf vom März als langer unterer Docht, der den Boden vom Sommer 2019 testet. Der Monatsschluss lag dabei einigermaßen genau auf der als blaue Horizontale markierten Unterstützungslinie der ersten Schulter. Doch wie geht es nun weiter?

Von nicht geringer Bedeutung ist die Frage nach neuen Tiefs im Zuge einer Abwärtsbewegung. Dies entscheiden mittelfristig darüber, ob es sich um eine Korrektur im weiterlaufenden Abwärtstrend oder um eine Bodenbildung mit der Aussicht auf einen Trendwechsel handelt.

Bei Bitcoin steht am Beginn der Musterbetrachtung ein exorbitanter Aufwärtsimpuls. Deshalb reduziert sich die obige Frage darauf zu erkennen, wann man in der derzeitigen Korrektur von einer Entwertung des initialen Impulses sprechen muss. Die Antwort darauf liegt einige Tausend Dollar tiefer, auf jeden Fall aber mindestens unterhalb des Zyklustiefs, das dem Tiefstkurs des ,,Kopfes‘‘ der umgekehrten S-K-S-Formation entspricht. Dieser Kurs wurde im Dezember 2018 erreicht und beträgt 3.215 Dollar.

Bleibt die Frage nach dem Muster, mit dem Bitcoin seine angenommene Korrektur durchläuft und beendet, was uns zurück zur obigen Mustervermutung führt.

Variante 1: Die Korrektur hat ihr Tief noch nicht erreicht. In diesem Fall dreht Bitcoin bald wieder gen Süden und testet das Tief vom März 2020.

Variante 2: Das Tief vom März 2020 war das Tief der zweiten, hängenden Schulter. Dann sollte Bitcoin auf Monatsbasis die Unterstützung bei rund 6.391,40 Dollar, also dem Monatsschluss vom Juni 2018, nicht mehr unterschreiten.

Aktuell befindet sich der Bitcoin-Preis an einer aus dynamischer Sicht wichtigen Schwelle der Fibonacci-Retracements. Wie Chart 2 zeigt, hat dieser in der Korrektur das 50 %-Retracement des zweiten Aufwärtsimpulses erreicht.

 

BTC Fibo

 

Dies könnte nun entweder ein Widerstand sein, an dem die Dynamik verpufft und es wieder abwärts geht. Oder aber Bitcoin kann diesen dynamischen Widerstand überwinden und kämpft sich zu dem zentralen dynamischen Widerstand, dem 61,8 % - Fibonacci-Retracement, vor. Ein Überwinden dieser Marke würde die Chancen deutlich erhöhen, dass es sich bei dem Ausverkauf im März um das Korrekturtief der zweiten, hängenden Schulter handelt. Dies wiederum würde die Umkehrformation bestätigen und den Fokus auf die Nackenlinie dieses Musters lenken.

 

Fazit

 

Bitcoin bastelt auf verschlungenen Wegen weiter an einer fraktal bestätigten Konsolidierung. Auch der Ausverkauf vom März hat daran bis jetzt nichts ändern können. Der Prognosenebel ist, wie auch bei den meisten anderen Anlagen mit ,,Luftlocherfahrungen‘‘, weiter hoch. Aber die charttechnischen Indizien, dass es sich bei dem Selloff um eine Bärenfalle handelt, steigen.

 

24.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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