Saudi-Arabien geht in die Defensive, alle Augen auf Apple und UBS erwägt Berichtverschiebung - BÖRSE TO GO

Saudi-Arabien kündigt harten Produktionsschnitt an - 1 Million Barrel Öl weniger ab Juli

 

Saudi Arabien geht in die Defensive. Die weltweite Nachfrage nach Erdöl ist so weit gesunken, dass man für Juli eine signifikante Kürzung der Erdölproduktion um 1 Million Barrel Erdöl pro Tag angekündigt hat. XR-Day für Apple. Die ganze Technologiewelt schaut auf die heutige Keynote anlässlich der WWDC und erwartet den Einstieg des Tech-Giganten in die virtuelle Welt. Die UBS erwägt die Verschiebung der Quartalszahlen. Der Bericht zum 2. Quartal wird voraussichtlich aufgrund der erzwungenen Übernahme der Credit Suisse nicht rechtzeitig zu erstellen sein. 

Asien startet mit gemischten Signalen in die neue Woche. Die Mehrheit der Aktienmärkte in der Region notieren am Montag deutlich im Plus. Verluste verzeichnen jedoch die chinesischen Onshore-Indizes im Verlauf des Handels. Der Terminmarkt neigt während der asiatischen Sitzung noch zu einer leichten Schwäche. Der DAX-Future wird vorbörslich bei 16.062 Punkten (-0,09 %) gehandelt.

Der Aufschwung in den beiden letzten Handelstagen sorgte dafür, dass Frankfurt die Woche am Ende doch noch im Plus beenden konnte. Am stärksten entwickelten sich die Risk-on Assets. Der SDAX stieg auf Wochenbasis um 1,03 % 13.483,16 Punkte, nachdem der Small Cap Index am Freitag um 2,24 % steigen konnte. Auch der MDAX schaffte ein Wochenplus von 1,01 %, nachdem die Benchmark am Freitag um 1,94 % auf 27.264,89 Punkte kletterte. Am schwächsten entwickelte sich der TecDAX, der um -0,10 % auf 3.239,24 Punkte sank und damit nur eine Wochenperformance von 0,34 % erreichte.

Das gleiche Bild auch an der Wall Street. In Übersee kletterten die Kurse am Freitag nach der Verabschiedung der Anhebung der Schuldenobergrenze deutlich. Der größte Tagesgewinner war der Dow Jones Industrial Average Index, der um 2,12 % auf 33.762,76 Punkte sprang und damit auf Wochenbasis um 2,02 % zulegen konnte. Der größte Wochengewinner war der Nasdaq Composite Index, der um 2,04 % stieg, obwohl der Technologieindex am Freitag mit einem Zuwachs von 1,07 % auf 13.240,77 Punkte das geringste Tagesplus erreichte. 

 

Saudi-Arabien geht in die Defensive

 

Saudi-Arabien ist bekanntlich der größte Swing-Producer der Welt. Kein anderes Land in der OPEC hat derart große Puffer bei der Erdölproduktion wie Saudi-Arabien. Diese Puffer nutzt man in Umbruchphasen regelmäßig, um die globale Preisentwicklung zu beeinflussen. Immer zugunsten der OPEC-Kartellmitglieder. Die Mechanik dabei ist immer prozyklisch. Steigt die globale Nachfrage, produziert man mehr. Sinkt die Nachfrage in konjunkturschwachen Zeiten, dann reduziert Saudi-Arabien die Produktion. Entscheidend für die Preisentwicklung ist immer, in welchem Umfang die Puffer ab- oder ausgebaut werden. Die heute Nacht beschlossene Produktionsreduktion um 1 Million Barrel Erdöl pro Tag ab Juli ist dabei eine gewichtige Kürzung. Die globale Nachfrage nach Erdöl ist in den vergangenen Monaten sukzessive gesunken, was unter anderem aus der Rezession Europas herrührt.

 

Alle Augen auf Apple

 

Es kommt nicht oft vor, dass Apple (US0378331005) eine neue Produktkategorie einführt. Wenn es jedoch so weit ist, dann können die Aktionäre mit Fug und Recht auf neues Umsatzwachstum im ein- bis zweistelligen Milliardenbereich hoffen. Auf der heutigen Keynote anlässlich der WWDC Entwicklerkonferenz wird erwartet, dass Apple seinen Einstieg in die XR-Welt ankündigt. Ein Headset mit gemischter AR / VR Technik wird seit Jahren erwartet und in diesem Jahr gab es im Vorfeld der WWDC kein Dementi aus Cupertino, sondern zahlreiche Gerüchte, dass alles für eine Demonstration des Headsets vorbereitet wird. Bis dato sind die sogenannten XR-Headsets noch ein Nischenprodukt, aber das Silicon Valley setzt alles daran, daraus den nächsten Blockbuster zu machen. 

 

 

UBS erwägt Verschiebung der Quartalszahlen

 

Gerüchte tauchten am Wochenende auf, dass die UBS (CH0244767585) voraussichtlich ihren Bericht zum 2. Quartal verschieben muss. Der war ursprünglich für den 25. Juli geplant, doch die Mammut-Integration der Großbank Credit Suisse (CH0012138530) erschwert die zeitige Berichterstattung. Geplant ist, dass die Credit Suisse offiziell noch im 2. Quartal von der UBS für einen sehr niedrigen Kaufpreis übernommen wird, nachdem die Schweizer Behörden dies im März angeordnet hatten. Die kurzen Fristen setzen jedoch das Rechnungswesen unter Druck, da die Komplexität des Unterfangens sehr hoch ist. Intern soll aktuell mit einem Bericht zu Ende August gerechnet werden, was das Maximum ist, dass der internationale Rechnungslegungsstandard IFRS den Unternehmen gewährt. 

 

Tagestermine

 

Die Handelswoche beginnt um 08:00 Uhr mit der Veröffentlichung der deutschen Außenhandelsdaten für den Monat April. Beim Handelsbilanzüberschuss wird mit einem leichten Rückgang von 16,7 Mrd. Euro im März auf nun 16,0 Mrd. Euro gerechnet. Der Export soll um -2,5 % gesunken sein und die Importe um -1,0 %.

 

05.06.2023 - Mikey Fritz

 

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