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Gute Gründe für Basismetalle

Basismetalle mit Potenzial

 

Man muss nicht lange suchen, um gute Gründe für eine Investition in Basismetalle wie Eisenerz, Kupfer, Zink und Nickel zu finden. Neben dem ständigen Erneuerungsbedarf bestehender Infrastruktur und dem diesbezüglich weltweit riesigen Nachholbedarf insbesondere in Ländern wie China und Indien ist es vor allem die Tatsache, dass durch Innovationen ständig neue Produkte auf Basis dieser Rohstoffe entwickelt werden.

Dabei wird das Angebot tendenziell knapper und die Nachfrage danach größer, während gleichzeitig die Lagerstätten mit hochwertigen Erzgehalten abnehmen und damit die Abbaukosten tendenziell ansteigen. Doch nicht allein aus diesem Grund sind Investments in Industriemetalle ein wichtiger Baustein für ein optimal strukturiertes Depot.

 

Optimierungspotenzial für das Portfolio

 

Denn häufig werden bei Investitionen Anlageklassen mit hoher Korrelation miteinander kombiniert. Das Risiko eines Portfolios kann allerdings nur reduziert werden, wenn Anlagen mit geringer oder negativer Korrelation gewählt werden. Die Korrelation von Rohstoffen mit Aktien und Anleihen ist historisch niedrig. Im Zeitraum der 10 Jahre von August 2008 bis August 2018 betrugt der Korrelationskoeffizient von Rohstoffen zu deutschen Staatsanleihen – 0,31, zu US-Staatsanleihen -0,3, zum DAX 0,278 und gegenüber dem S&P 500 0,417. Aus dieser Sicht ist es sinnvoll, Rohstoffe zur Optimierung des Risiko-Rendite-Profils des Portfolios zu nutzen.

 

Indirekter Inflationsschutz

 

Ein weiterer Grund, Rohstoffinvestments in Betracht zu ziehen ist der Umstand, dass es vor allem Rohstoffpreise sind, die sich direkt auf die Kosten der Produzenten auswirken und diese zwingen, sie an die Konsumenten weiterzugeben, was im Endeffekt die Inflation anheizt. Will man den Effekt steigender Rohstoffpreise nun positiv nutzen, bietet sich ein Investment in die Unternehmen an, die bei steigenden Preisen eine Margenausweitung erzielen.

Ein Blick auf die verschiedenen Industriemetalle innerhalb des breiten Rohstoffsektors zeigt, dass eine Fokussierung hier durchaus aussichtsreich ist, denn globale Angebots- und Nachfrageüberschüsse haben einen wesentlichen Einfluss auf den Preistrend.

 

Kupfer im Fokus

 

Zu den bedeutenden Basismetallen im Elektronikzeitalter gehört Kupfer. Der Kupferpreis wird aktuell vor allem von den Auswirkungen des Handelskonfliktes zwischen China und den USA beeinflusst. Gleichzeitig bleibt es aber bei einem Angebotsdefizit, was nach Berechnungen der International Copper Study Group (ICSG) im 1. Trimester 2019 bei saisonbereinigten 149.000 t nach 64.000 t im Vorjahr lag. Wesentliche Gründe hierfür sind Produktionsrückgänge beim weltgrößten Förderland Chile, aber auch in Indien und Sambia, die Produktionssteigerungen in Brasilien und Australien nicht ausgleichen konnten. Vor allem für Chile besteht derzeit wenig Hoffnung auf Besserung, nachdem die chilenische Kupferkommission zuletzt die Prognose für die heimische Produktion erneut nach unten revidierte. Parallel dazu steigt die Zahl der Verwendungen wie etwa in den Bereichen Energietechnik und E-Mobilität. Zudem werden im Megatrend Elektromobilität Produkte am Markt eingeführt, die bedeutend mehr Kupfer verbrauchen als die Techniken, die sie ersetzen. Deshalb ist mittelfristig wieder mit steigenden Kupferpreisen zu rechnen.

Zu den gut positionierten Kupferproduzenten gehört die polnische KGHM, weltweit der mit 634.000 t Jahresproduktion sechstgrößte Kupferproduzent, der gleichzeitig mit 1.205 t auch der drittgrößte Silberproduzent weltweit ist. Nach einer Strategieoptimierung im Dezember 2018 rechnet der Konzern von 2019-2023 mit weiter steigenden Ergebnissen und Dividenden. 2018 betrug die EBITDA-Marge 24,2 %, die Nettoumsatzrendite 8,07 % und die Eigenkapitalquote 51,6 %. Das Unternehmen hat mit der polnischen Regierung, die 31,8 % der Aktien hält, einen stabilen Ankeraktionär. Für 2019 ergibt sich bei einem anvisierten Gewinn je Aktie von 11,1 PLN aktuell ein KGV von 7,6, zudem ist mit einer Wiederaufnahme der Dividendenzahlung zu rechnen. 

Weltweit größter börsennotierter Kupferproduzent ist hingegen Freeport McMoRan. Er hat zudem eine beachtliche Gold- und Molybdänförderung und tanzt damit auf mehreren Hochzeiten. Der niedrige Kupferpreis und sinkende Fördermengen ließen das Unternehmen im 2. Quartal 2019 zwar in die Verlustzone rutschen. Erholt sich der Kupferpreis, ist die Gewinndynamik allerdings überproportional, vor allem, wenn sich das Sentiment bei einem ,,Deal‘‘ zwischen den USA und China wieder spürbar verbessert. Ein laufendes Programm zur Erhöhung der Produktivität sorgt für zusätzliche ,,Entschlackung‘‘. 

 

Nickel mit Charme

 

Ein weiteres Konglomerat, diesmal jedoch aus Nickel- und Palladiumproduktion, ist Nornickel (ehemals Norilsk Nickel). Der Konzern ist bei beiden Metallen weltgrößter Förderer, produziert aber auch Kupfer und ist größter Platinproduzent außerhalb Südafrikas.  Die Reserven-Reichweite für alle Metalle liegt bei über 30 Jahren. Hinzu kommt, dass Nornickel bei Nickel die niedrigsten Produktionskosten weltweit hat.  Der aktuelle Trend der Nickelnachfrage wird 2019 wohl aufgrund der Wachstumsabschwächung zu einem Rückgang des Angebotsdefizits von 130.000 t 2018 auf rund 50.000 t im Jahr 2019 führen. Wachstumspotenzial für Nornickel gibt es aber genug, so etwa bei Chinas neuem Seidenstraßen-Projekt, in dem der russische Konzern sich als zentraler Lieferant für die Produktion nicht rostender Stähle, aber auch für Batterien, positionieren kann.

Auch finanziell steht der Konzern auf soliden Füßen und lädt zu einem Investment ein. Zum einen betrugen die Nettoschulden 2018 nur das 1,1-fache des EBITDA (= operativer Gewinn vor Abschreibungen). Die EBITDA-Marge betrug dabei 2018 rekordhohe 53 %, wobei auch der schwache Rubel seinen Anteil an den niedrigen Kosten hatte. Zum anderen ist die Dividende einen Blick wert. Sie wird 2 Mal jährlich gezahlt und liegt in ihrer annualisierten Ausschüttungsrendite bereits seit Jahren stabil bei rund 10 %!

 

Ohne Kohle geht (fast) nichts!

 

Zu den weiteren Mischkonzernen, die sowohl Metalle als auch Stahlerzeugungskohle fördern, gehört die kanadische Teck Resources. Rund die Hälfte des Umsatzes entfällt auf Kohle, weitere große Umsatzbereiche sind Kupfer und Zink. 2018 wurden mit einem Umsatz von 12,56 Mrd. CAD eine EBITDA-Marge von 47,3 % und ein Gewinn je Aktie von 5,34 CAD erwirtschaftet. Im 1. Halbjahr 2019 betrug der Gewinn 1,8 CAD, was annualisiert ein aktuelles KGV von nur 6,7 ergibt. Finanziell steht der Konzern mit einer Eigenkapitalquote von 57,75 % zum 31.12.2018 und einem Verhältnis der Nettoschulden zum EBITDA von 0,5 zum 30.06.2019 ohnehin auf sehr soliden Beinen.

Zu den größten und am breitesten diversifizierten Ressourcenunternehmen gehört schließlich die BHP Group PLC, ehemals BHP Billiton. Das Unternehmen produziert verschiedenste Rohstoffe, darunter Eisenerz, metallurgische Kohle, Kupfer und Uran. Es wird zudem Öl und Gas gefördert, hinzu kommen Gold, Silber, Blei und Zink. Ende Dezember 2018 betrug die Eigenkapitalquote 54 %. Seit Anfang 2016 wurden rund 16 Mrd. USD Schulden getilgt, 20 Mrd. USD in die Geschäftsentwicklung gesteckt und ca. 25 Mrd. USD an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen zurückgegeben.

Fazit: Wer sein Depot nun durch Investments z. B. in oben vorgestellte Metall-Aktien solider Kapitalbasis und eines breiten Produktportfolios ertragsstabil abrunden will, sollte hierfür mindestens einen mittelfristigen Anlagehorizont haben. Durch Diversifizierung und Gewichtung der Werte wird das Risiko reduziert und die unterschiedliche Dividendenpolitik nivelliert. Ein auf diese Weise ergänztes Aktienportfolio verspricht somit dauerhaft ein nochmals stetigeres Kapitalwachstum.

 

21.08.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 





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