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China, Corona und das Gold

China reduziert den administrativen Aufwand für Goldexporte

NTG24 - China, Corona und das Gold

 

Die chinesische Zentralbank und die oberste Zollbehörde teilten heute mit, dass die Genehmigungsverfahren für Goldexporteure vereinfacht werden sollen.

Diese Maßnahme fügt sich in die letzten Zahlen ein, aus denen ein deutlicher Nachfragerückgang nach Gold im Inland festgestellt wurde.

Die ökonomischen Folgen der Corona-Krise, die in China ihren Anfang nahm und immer noch nicht vorüber ist, waren auch für die Goldhändler spürbar. Diese verkauften ihre Bullionware zum Teil mit massiven Abschlägen gegenüber dem internationalen Spotpreis für Gold.

China ist der weltweit größte Markt für Goldbullion.

 

Gold

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

Unternehmen, die Gold exportieren wollen, müssen nun nicht mehr ein vom chinesischen Staatsrat genehmigtes Bestandszertifikat für physisches Gold oder ein Goldproduktions-Zertifikat vorlegen, teilte die chinesische Zentralbank mit.

Die chinesische Zentralbank und die allgemeine Zollbehörde teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass das Ziel der Maßnahmen eine Reduzierung des administrativen Aufwandes und einer Verbesserung seiner Umsetzung sei.

Analysten merkten jedoch an, dass diese wahrscheinlich keinen bedeutenden Einfluss auf die Exporte von Gold haben würden.

Bislang hat China strikte Kontrollen für den Export von Gold und konsumiert normalerweise deutlich mehr Gold, als es selber fördert.

Allerdings fielen die Preise für Gold-Bullion im April 2020 bis auf 70 US-Dollar unter den internationalen Preis, was der größte Discount seit mindestens 2014 sei. Aktuell liegen die Preise immer noch rund 20 US-Dollar unter jenen an den internationalen Märkten.

Ebenfalls im April 2020 überstiegen die Goldexporte Chinas über Hongkong seine Importe über Hongkong das erste Mal seit mindestens 2011. Zudem lieferte die Schweiz, aus der die für den chinesischen Markt umgegossenen Barren geliefert werden, im April kein Gold nach China.

Im 1. Quartal 2020 wurden in China 82,3 Tonnen Gold gefördert, 10 % weniger als im Vorjahr. Der Goldkonsum lag im gleichen Zeitraum bei 148,63 Tonnen, was einem Rückgang von 48 % gegenüber 2019 entspricht. Dies teilte die ,,China Gold Association‘‘ bereits im April mit.

 

Fazit

 

Die Corona-Pandemie zieht auch den Goldmarkt in Mitleidenschaft. Wie lange diese Situation Bestand hat, dürfte auch davon abhängen, welche Konsequenzen die Chinesen aus dem Corona-Schock ziehen. Wie wir bereits berichteten, scheinen sich die Konsumpräferenzen teilweise neu auszurichten. Dies könnte auch für die Sparpräferenzen zutreffen. Wie aus vorläufigen, noch nicht repräsentativen Zahlen vom April 2020 hervorgeht, spielt bei Letzteren Gold im Gegensatz zu Immobilien als Vorsorge allerdings eine relativ größere Rolle. Man darf also gespannt sein, wie die Chinesen Ihre Altersvorsorge organisieren und welche Rolle Gold darin spielen wird.

 

03.06.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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