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Chinesische Stahlproduktion und Eisenerzimporte weiter robust

Rekordstahlproduktion in China trotz geringer globaler Nachfrage

NTG24 - Chinesische Stahlproduktion und Eisenerzimporte weiter robust

 

Nach Informationen der Deutschen Rohstoffagentur (DRA) wird sich die globale Stahlnachfrage in diesem Jahr auf vermutlich 133 Mio. t verringern und damit um rund 15 % niedriger sein als im Jahr 2019.

Dennoch produzierte China im August 2020 mehr als 94.800 t Rohstahl, so viel wie nie zuvor. Damit setzt sich der seit April anhaltende Trend unvermindert fort, in dem chinesischen Stahlproduzenten einen immer größeren Anteil an der globalen Stahlproduktion einnehmen.

Im April lag der chinesische Anteil an der globalen Stahlproduktion mit 85.000 t bei 62 %. Die höhere Produktion verlangt auch nach mehr chinesischen Importen von Eisenerz. Diese sind im Juli mit über 112 Mio. t auf den höchsten Wert der letzten acht Jahren gestiegen. Die Hauptlieferländer waren Australien (70 Mio. t), Brasilien (20 Mio. t.) und Indien (5 Mio. t). Vor allem die Importe aus Brasilien haben gegenüber dem Frühjahr wieder deutlich zugelegt, nachdem es dort zu Lieferengpässen gekommen ist.

Die chinesischen Lagerbestände von importierten Eisenerzen belaufen sich trotz der hohen Importmengen aber nur auf rund 100 Mio. t. Mit dem importierten Erz wird demnach nicht der Lagerbestand signifikant aufgefüllt. Der erhöhte chinesische Bedarf sorgt auch seit dem Frühjahr dafür, dass die Preise für Eisenerz weiter steigen. Der Eisenerzpreisindex (62 % Fe) lag im September mit 141 US$/t auf dem Niveau wie zuletzt im Januar 2014.

In Europa ist die Stahlproduktion weiterhin auf niedrigem Niveau. Im August 2020 wurden innerhalb der Europäischen Union mit nur 8 Mio. t Rohstahl ca. 17 % weniger produziert als noch im August 2019. Die Stahlproduktion ist infolge der Covid-19-Pandemie in Europa stark eingebrochen. Ein Großteil der Produzenten hat seine Produktionskapazitäten heruntergefahren. Nun scheint die Nachfrage in Europa wieder leicht anzuziehen. Die geringen Kapazitäten, geringe Importmengen und lange Vorlaufzeiten infolge der Kapazitätsschließungen lassen nun in Europa die Preise für bestimmte Stahlspezifikationen wieder ansteigen.

 

Fazit

 

Auch die Entwicklung der globalen Stahlnachfrage deutet an, dass sich China nicht nur eher vom volkswirtschaftlichen Corona-Schock erholt, sondern dass das Land seine dominante Marktstellung damit auch weiter ausbauen kann. Inwieweit dieses Erstarken von Dauer ist, läßt sich derzeit kaum abschätzen. Denn auch in China dürfte eine wirkliche Normalisierung der Wirtschaft davon abhängen, inwieweit die Behörden einen effektiven Weg finden, die Bürger vor dem Virus zu schützen.

 

21.10.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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