Biontech mit über 10 Mrd. Euro Reingewinn, Nordex & K+S mit viel Schwung, BASF leidet unter Gasprognose

Der Handelstag - Bericht zum 30.03.2022

 

Die deutschen Aktien haben zur Wochenmitte schwächer geschlossen und damit den gestrigen Kurssprung konsolidiert. Dabei mischten sich Zweifel an einer kurzfristigen Entspannung im Ukraine-Krieg mit Sorgen über eine zunehmend stagflationäre Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Bei den Einzelwerten profitierte Biontech von seinen außerordentlichen Geschäftszahlen. Die Aktie von Nordex profitierte von positiven Analystenkommentaren, und K+S holte einen Teil seiner gestrigen Verluste auf. Schwächer ging dagegen die Aktie von BASF aus dem Handel und reagierte damit auch auf die instabilen Perspektiven der Gasversorgung.

Der deutsche Aktienmarkt ist heute tiefer aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor auf Xetra bis Handelsschluss 214 Zähler und gab damit einen Teil seiner gestrigen Gewinne wieder ab. Auf die Stimmung dürfte im Inland insbesondere gedrückt haben, dass die Inflationsrate im März mit 7,3 % auf den höchsten Stand seit 40 Jahren gestiegen ist. Gleichzeitig senkte der Sachverständigenrat der Bundesregierung seine BIP-Wachstumsprognose für 2022 auf 1,8 %.

Bei den Einzelwerten glänzte Biontech (US09075V1026) heute mit außerordentlich guten Geschäftszahlen für das 4. Quartal und das Gesamtgeschäftsjahr 2021. Danach hat das Unternehmen den Nettogewinn im Gesamtjahr 2021 von 15,2 Mio. Euro auf 10,2925 Mrd. Euro und damit um mehr als das 677-Fache gesteigert. Der Umsatz sprang von 482,3 Mio. Euro auf 18,9767 Mrd. Euro. Die Aktie legte auf Xetra bei hohen Umsätzen um 5,58 % auf 162,75 Euro zu.

Ebenfalls deutlich aufwärts ging es heute mit der Aktie von Nordex (DE000A0D6554). Sie legte 8,71 % auf 15,72 Euro zu. Goldman Sachs und Bank of America hatten jeweils die Kursziele auf 18,10 Euro bzw. 30 Euro angehoben. Charttechnisch entfernte sich die Aktie damit wieder deutlich von ihrer zuvor getesteten mittelfristigen Abwärtstrend-Linie, die eine Kreuzunterstützung mit der statischen Unterstützung des Zwischenhochs vom April 2019 darstellt.

Ebenfalls deutlich erholen konnte sich heute nach den starken Verlusten von gestern die Aktie von K+S (DE000KSAG888). Die Aktie gewann 6,78 % auf 27,39 Euro. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem gestrigen Kursrutsch trotz der hohen Umsätze eher um Gewinnmitnahmen handelt.

 

Schwächer aus dem Handel ging dagegen heute die Aktie von BASF (DE000BASF111), nachdem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas für Deutschland ausgerufen hatte. Geringere Gaslieferungen aus Russland könnten die Produktionskette bei BASF deutlich beeinträchtigen. Die Aktie von BASF gab im Zuge dessen 3,18 % auf 53,29 Euro nach.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Der US-Dollar schwächt sich aktuell gegen den Euro um 0,63 % auf 1,1156 Dollar ab, während der Schweizer Franken 0,18 % auf 1,0299 Franken gegen den Euro gewinnt. Die Edelmetalle zeigen sich heute freundlich, allen voran Palladium. Und auch der Ölpreis legt wieder zu, während Bitcoin leicht tiefer tendiert. Die langen öffentlichen Renditen tendieren in engen Spannen in den USA und Deutschland uneinheitlich.

 

30.03.2022 - Arndt Kümpel

 

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