Bayer droht der nächste Rückschlag, Microsoft könnte bei der nächsten Xbox auf Nvidia setzen und BioNTech schwärmt von den Möglichkeiten der KI
Auch weiterhin dürfte es an der Börse an Überraschungen nicht mangeln
Eigentlich ist die Börse eine recht einfache Angelegenheit. Investoren werfen Gelder auf Aktien, um am Wachstum der dahinterstehenden Unternehmen partizipieren zu können. Prognosen zeichnen ein recht genaues Bild davon, was von der Zukunft zu erwarten ist. Dummerweise wird eben das aber regelmäßig von (unangenehmen) Überraschungen torpediert, woran sich auch in Zukunft nichts ändern wird.
Zuletzt sorgte Bayer (DE000BAY0017) mit einem verlorenen Glyphosat-Prozess für lange Gesichter bei den eigenen Aktionären. Richtig erholen konnte die Aktie sich davon bisher nicht. Am Freitag ging es zwar wieder etwas aufwärts, doch die Tendenz im Chart zeigt noch immer klar nach unten, und das mit einem besorgniserregenden Tempo. Nun scheint sich auch schon die nächste Hiobsbotschaft am Horizont abzuzeichnen.
Wie auf dem Portal „finanzen.net“ zu lesen ist, könnte Bayer der Rauswurf aus dem Stoxx 50 drohen. Nach den immensen Verlusten der letzten Tage rutschte die Aktie auf Platz 79 ab und liegt damit auf einem potenziellen Abstiegsplatz. Sollte die Lage sich nicht schleunigst bessern, könnte bereits Mitte März der Rauswurf besiegelt sein. Das wäre zwar vordergründig nur ein Prestigeverlust. Der könnte in der gegenwärtigen Stimmungslage aber ausreichen, um der Aktie einen weiteren Schlag unter die Gürtellinie zu verpassen.
Microsoft: Neue Xbox, neuer Partner?
Genau gegenteilig entwickelte sich zuletzt die Aktie von Microsoft (US5949181045), welche in der vergangenen Woche wieder einmal auf Rekordjagd gegangen ist. Hier gab es für die Anleger zuletzt nur positive Überraschungen zu sehen, und das vor allem rund um das Thema KI. Microsoft besteht aber noch aus etlichen anderen Bereichen. Nach der Übernahme von Activision Blizzard handelt es sich auch um eines der größten Gaming-Unternehmen auf dem Planeten.
Bei neuen Generationen der Xbox könnte es tatsächlich eine Überraschung zu sehen geben. Wie der bekannte Leaker „Moore’s Law is Dead“ erfahren haben will, befindet Microsoft sich wohl in Gesprächen mit Intel und Nvidia bezüglich der Hardware für künftige Xbox-Konsolen. Dem Vernehmen nach könnte wohl angepeilt werden, die übernächste Generation der Spielekonsole mit Chips der US-Konzerne auszustatten. Nach drei Generationen würde damit ein Abschied von AMD bevorstehen. Offiziell bestätigt ist allerdings noch nichts.
Das dürfte Nvidia gefallen
An der Börse spielen solche Spekulationen eher eine untergeordnete Rolle. Doch Nvidia (US67066G1040) würde ein entsprechender Deal mit Sicherheit nicht schaden. Im Konsolenbereich ist man etwas ins Hintertreffen geraten und versorgt unter den großen Herstellern aktuell „nur“ Nintendo mit betagten Chips für die Switch. Eine stärkere Präsenz in diesem Bereich wäre nur zu begrüßen.
Tatsächlich wäre dies auch in Bezug auf das Thema KI wohl durchaus denkbar, denn Künstliche Intelligenz ist auch im Gaming-Segment von hohem Interesse. Nvidia gibt hier klar den Ton an und läuft AMD und Intel regelrecht davon. Es wäre also denkbar, dass Microsoft hier eine kleine Revolution anpeilt. Vielleicht gelingt es ja auf diesem Weg, Marktführer Sony endlich etwas mehr Paroli bieten zu können. Das könnte in den nächsten Jahren durchaus noch interessant werden.
BioNTech macht die Anleger heiß
Es gibt mittlerweile wohl keinen Bereich mehr, in dem sich von der KI keine große Revolution versprochen wird. Bei BioNTech (US09075V1026) erkennt man in der Technologie auch einen mögliche Booster für die Entwicklung von Krebsmedikamenten, wie CEO und Gründer Ugur Sahin gegenüber dem „Spiegel“ sagte. Sahin hält es für denkbar, dass dank KI schon im Jahr 2026 wirksame Krebsmedikamente aus dem eigenen Hause auf den Markt kommen könnten.
Die Anleger würden sich darüber fraglos freuen, denn aktuell schwächelt BioNTech an der Börse etwas. Corona-Impfstoffe bringen nur noch überschaubare Umsätze und die Projekte in der Pipeline versprechen bestenfalls mittelfristig endlich steigende Umsätze. Immerhin ist die Kasse noch immer prall gefüllt. Doch wird an der Börse eben in die Zukunft investiert, und die steht bei BioNTech noch immer in den Sternen. Zumindest für den Moment ändert daran auch die KI nichts.
Nur nicht ausruhen
Was auch immer die nächsten Monate oder Jahre mit sich bringen werden, an der Börse wird es in Zukunft mit Sicherheit nicht langweilig werden. Erfreuliche und weniger positive Überraschungen erinnern die Anleger stets daran, aufmerksam zu bleiben und sich nichts auszuruhen. Denn nur wer aktuelle Entwicklungen genau verfolgt, kann anhand davon die richtigen Investment-Entscheidungen treffen. Daraus ergeben sich dann zwar noch immer keine Garantien für stattliche Gewinne. Zumindest lässt sich die Wahrscheinlichkeit aber zu den eigenen Gunsten ändern.
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05.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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