Weizen steht vor neuem starken Kaufsignal
Weizen erklimmt Mehrjahreshoch und sendet neue Chartsignale
Der Weizenpreis steht vor einem neuen mittelfristigen Kaufsignal. Die Entwicklung der russischen Weizenernte und die jüngsten Daten zur wahrscheinlichen Ernte im kommenden Jahr stützen dieses. Darüber hinaus zeigt eine langfristige Chartanalyse, dass der Weizenpreis eine jahrelange Konsolidierung beendet haben könnte. Der in diesem Falle anstehende neue langfristige Aufwärtstrend lässt ein Überwinden des bisherigen Allzeithochs aus dem Jahr 2008 bei 1.349,40 US-Cent je Scheffel erwarten.
Der Weizen-Future-Kontrakt mit Dezemberfälligkeit an der Chicago Board of Trade (CBOT) erreichte am Donnerstag dieser Woche 780 US-Cent je Scheffel. Damit wird aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem heutigen Monatsschluss auch der charttechnische Widerstand auf Monatscandle-Basis sowohl vom Mai 2014 (723 US-Cent) und Mai 2021 (739,60 US-Cent) überschritten.
Aus charttechnischer Perspektive hat Weizen damit seinen Ausbruch vom Mai 2021 bestätigt, nachdem dieser in der Zwischenzeit konsolidiert wurde. Die massive Bodenbildung (rote Untertasse in Chart 1) deutet nun an, dass ein dynamischer Anstieg in Richtung des Hochs vom Juli 2012 bei 947,20 US-Cent zu erwarten ist.
Der Aufwärtsdruck auf den Weizenpreis resultiert dabei insbesondere von einer angespannten Angebotsseite des Marktes. Passend dazu senkte gestern das russische Landwirtschaftsministerium seine Prognose für die Getreideernte um 4,4 Mio. auf 123 Mio. Tonnen. Russland ist der weltweit größte Exporteur von Weizen.
Hinzu kommt, dass die anhaltende Trockenheit in den russischen Anbaugebieten für Wintergetreide bereits deren Aussaat bremst. Nach Angaben des russischen Landwirtschaftsministeriums wurden bisher 17,5 Mio. Hektar Acker bestellt, im Jahr 2020 waren es zur selben Zeit 18,2 Mio. Hektar.
Blickt man bei der Entwicklung des Weizenpreises zurück in die Wirtschaftsgeschichte seit 1971 wie in Chart 2 ersichtlich, so findet man zumindest Anhaltspunkte dafür, wie die Märkte auf eine weitere Störung der russischen Weizenexporte reagieren könnten.
Aus charttechnischer Sicht erweist sich die zuvor genannte mehrjährige Bodenformation (rote Untertasse in Chart 1 und 2) als Konsolidierung des Ausbruchs des Weizenpreises über die beiden Hochs vom Februar 1974 und April 1996. Diesem signifikanten Ausbruch vom August 2007 schlossen sich ein erneutes Unterschreiten und eine Konsolidierung an. Die Länge der seit dem Zwischenhoch 2012 gebildeten Bodens erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich diesmal nicht um ein charttechnisches Fehlsignal handelt und deshalb das erste signifikante Kursziel nicht das Zwischenhoch vom Juli 2012, sondern das Allzeithoch vom Februar 2008 bei 1.349,40 US-Cent je Scheffel ist.
Und was ist das Fazit?
Der Weizenpreis gibt heute mit Handelsschluss an der CBOT in Chicago ein neues mittelfristiges Kaufsignal. Sollte sich die obige Mustervermutung bestätigen, ist ein Test des Allzeithochs aus dem Jahr 2008 bei 1.349,40 US-Cent je Scheffel zu erwarten. Noch größere Bedeutung hat allerdings, dass damit auch der Ausbruch aus der zwischen 1974 und 2007 zu verzeichneten Seitwärtsbewegung bestätigt würde. Die Kursziele lägen in diesem Falle nochmals deutlich höher!
29.10.2021 - Arndt Kümpel
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