
Nvidia schon wieder im roten Bereich, bei BYD hält der Verkaufsdruck an, für Plug Power endet ein kurzes Vergnügen und Nel ASA hütet weiter den Kurskeller
Die USA und Deutschland führen derzeit keine ganz einfache Beziehung
Allen Widrigkeiten zum Trotz fiel die Marktstimmung in der vergangenen Woche sehr gut aus, insbesondere an den hiesigen Börsen. Doch auch in Übersee gab es Grund für gute Stimmung, etwa aufgrund der von Nvidia vorgelegten Zahlen. Kurz vor dem Wochenende machte sich allerdings hier und da auch wieder Skepsis breit.
Bei der Aktie von Nvidia (US67066G1040) ließen sich am Freitag Kursverluste von 2,9 Prozent beobachten, was den Kurs auf 135,13 US-Dollar zurücktrieb. Aus neuen Rekorden scheint derzeit erst einmal nichts zu werden. Die Analysten können das nicht recht nachvollziehen und sagen dem Titel nach den Zahlen eigentlich noch sehr viel mehr Aufwärtspotenzial nach. Für Vorsicht unter den Börsianern sorgt aber, wie sollte es anders sein, wieder einmal die Politik.
Jene ist auch aus Sicht von Nvidia selbst ein nicht zu unterschätzendes Risiko, haben Ausfuhrbeschränkungen nach China doch schon jetzt zu Abschreibungen in Milliardenhöhe geführt. Der US-Senat ließ nun verlauten, dass man die Geschäftsbeziehungen zwischen Nvidia und China genauer untersuchen wolle. Konkrete Schritte wurden nicht angekündigt, doch lässt eine solche Mitteilung nur wenig Gutes vermuten.
BYD ist jetzt billiger!
BYD (CNE100000296) wollte mit einer Rabattaktion eigentlich nur die eigenen Fahrzeuge günstiger machen. Stark vergünstigt hat sich als direkte Reaktion allerdings auch die eigene Aktie, welche an den hiesigen Handelsplätzen in den letzten fünf Handelstagen um 7,3 Prozent an Wert verlor. Es geht die Sorge um, dass die Nachfrage in China noch immer zu wünschen übrig lässt und BYDs Preissenkungen lediglich eine Reaktion auf übervolle Lager sind.
Dafür spricht, dass laut der chinesischen Verkehrsbehörde im April 3,5 Millionen Fahrzeuge im Lagerbestand waren, wie „Der Aktionär“ berichtet (https://www.deraktionaer.de/artikel/mobilitaet-oel-energie/byd-der-naechste-rueckschlag-abverkauf-haelt-an-20381031.html). Das ist der höchste Stand seit Dezember. Zudem stellte der Vertriebspartner Qiancheng Holdings aus der Provinz Shandong den Betrieb ein, was nicht eben für große Nachfrage oder üppige Margen spricht. Die wohl größte Sorge der Anleger ist, dass die Rabatte dauerhaft bleiben könnten, und nicht wie angekündigt zu Ende Juni auslaufen.
Plug Power: Ein kurzes Vergnügen
Immerhin: trotz Preiskampf verdient BYD mit seinen Autos noch Geld. Davon kann Plug Power (US72919P2020) mit seinem grünen Wasserstoff nur träumen. Gleich wie viel der US-Konzern davon aktuell produzieren kann, in die schwarzen Zahlen gelangt man damit in absehbarer Zeit kaum. Daher war die Freude über einen neuen Produktionsrekord in einer Anlage in Georgia auch nur von kurzer Dauer. Am Freitag knickte der Aktienkurs wieder um 4,7 Prozent auf 0,88 Dollar ein.
Auf Wochensicht ist die Plug Power-Aktie damit mit gut zehn Prozent im Plus, was erstmal beeindruckend klingt. Doch wie unschwer zu erkennen ist, bleibt die Aktie im Pennystock-Bereich und damit uninteressant für die meisten institutionellen Investoren. Zudem lässt sich auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es seit Jahresbeginn schon um fast 60 Prozent in die Tiefe ging. Trotz neuen Höhen bei der Produktion bleibt der Abwärtstrend an der Börse also aktiv.
Bei Nel ASA grüßt das Murmeltier
Nel ASA (NO0010081235) kämpft mit ähnlichen Herausforderungen und konnte in den letzten Tagen überhaupt keine nennenswerten Neuigkeiten liefern. Somit bleibt das bekannte Bild an der Börse erhalten. Die Bullen kämpfen um die Linie bei 0,20 Euro, und das nur mit überschaubarem Erfolg. Am Freitag ging es um 2,6 Prozent abwärts und lediglich aufgerundet konnte die magische Marke damit verteidigt werden. Der Handelsplatz UPCOM meldete gestern zu Handelsschluss 0,199 Euro.
Wasserstoff wird eigentlich eine große Zukunft nachgesagt, doch Unternehmen aus dem Bereich kämpfen mit einer mageren Auftragslage, niedrigen Margen und zu wenig tatsächliche Unterstützung aus der Politik. Letztere schwingt gerne große Reden, hält das Geld aber fleißig beisammen. Immerhin will Deutschland kräftig in die Infrastruktur investieren. Ob dabei Nel ASA und Plug Power zum Zug kommen und der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft im hohen Tempo vorangetrieben wird, ist jedoch vollkommen offen. Den Anlegern reichen die eher vagen Aussichten auf neue Impulse nicht, um in Kauflaune zu verfallen.
Volatil
Auch wenn es bei allen hier genannten Aktien zuletzt abwärts ging, so bewegen sich die Kursverluste in einem Rahmen, der sich als normale Volatilität bezeichnen lässt. In solchen Phasen gibt es aus Anlegersicht keinerlei Grund, um schon in Panik zu geraten. Interessant wird es erst, wenn ein sich verfestigter Trend ins Gegenteil umzukehren scheint. Um eben diesen Zeitpunkt nicht zu verpassen, ist freilich ständige Aufmerksamkeit gefragt.
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31.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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