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BMW und Mercedes-Benz verhandeln wohl mit Trump, davon könnte auch Volkswagen profitieren, derweil könnte auf Alphabet und Co. eine Digitalabgabe in Deutschland zukommen

Die USA und Deutschland führen derzeit keine ganz einfache Beziehung

NTG24 - BMW und Mercedes-Benz verhandeln wohl mit Trump, davon könnte auch Volkswagen profitieren, derweil könnte auf Alphabet und Co. eine Digitalabgabe in Deutschland zukommen

 

Es geht an den Märkten mal wieder drunter und drüber, doch Feierstimmung kommt längst nicht bei jedem auf. Das betrifft insbesondere die deutschen Autobauer. Zwar hat ein Bundesgericht gestern Trumps Zölle weitgehend kassiert, was später von einem Berufungsgericht aber wieder aufgehoben wurde und die Zölle für den Import von Autos in Höhe von 25 Prozent waren davon ohnehin nicht betroffen.

Es braucht daher wohl eine Verhandlungslösung, an der unter anderem BMW großes Interesse haben dürfte. Der Konzern verliert durch US-Zölle schätzungsweise zehn Millionen Euro – täglich. Laut einem Artikel (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autoindustrie-bmw-mercedes-und-volkswagen-verhandeln-ueber-us-deal/100129588.html) des „Handelsblatt“ scheint bereits an einem Deal gebastelt zu werden. Es sollen intensive Gespräche zwischen Unternehmen und dem US-Handelsminister Howard Lutnick stattfinden. Das passt zu vorherigen Aussagen von BMW-Chef Oliver Zipse, denen zufolge man sich in einer „soliden Verhandlungsposition“ befinde.

BMW (DE0005190003) rechnet fest damit, dass US-Zölle lediglich ein vorübergehendes Phänomen sein werden. Die Anteilseigner scheinen sich da allerdings nicht ganz so sicher zu sein. Die BMW-Aktie steht aktuell wieder einmal unter Druck; am Donnerstag ging es mit dem Kurs um 1,6 Prozent auf 78,48 Euro in Richtung Süden. Zwar erholte der Titel sich im April etwas, konnte aber zu keinem Zeitpunkt eine nachhaltige Trendwende anstoßen.

 

 

 

Mercedes-Benz mischt mit

 

Recht ähnlich gestaltet sich die Lage bei Mercedes-Benz (DE0007100000). Bis Ende April zog der angeschlagene Aktienkurs noch etwas an, in den letzten vier Wochen ging es schleichend um rund vier Prozent bis auf 52,78 Euro zu Handelsschluss am Donnerstag in die Tiefe. Es fehlt an guten Neuigkeiten und die US-Zölle belasten die Stimmung an den Börsen sichtlich. Dass Mercedes-Benz durchaus über Fertigungskapazitäten in den USA verfügt, scheint nur ein schwacher Trost zu sein.

Der Druck ist groß, da die USA für Mercedes-Benz einer der wichtigsten und absatzstärksten Märkte sind. Das gilt vor allem, seit die Absätze in China schwächeln und Wachstum in Fernost nur noch eine blasse Erinnerung aus alten Zeiten zu sein scheint. In Europa lief es auch schon mal besser. Laut Zahlen des Herstellerverbandes Acea stagnierten die Absatzzahlen von Mercedes-Benz im April auf dem Heimatkontinent.

 

Volkswagen: Investitionen gegen Zölle?

 

Für Volkswagen (DE0007664039) lief es da schon besser, dennoch dürfte man in Wolfsburg ebenfalls ein großes Interesse daran haben, sich irgendwie mit der aktuellen US-Regierung einig zu werden. Gerüchteweise soll der Trump-Administration wohl mit Investitionen Honig ums Maul geschmiert werden. Schon in Bälde könnte eine Entscheidung über den Ausbau einer Fabrik in Tennessee anstehen. In die Karten blicken lassen will sich VW bisher aber nicht.

Die vage Aussicht auf niedrigere oder vielleicht sogar komplett verschwindende Zölle ist verlockend für die Anleger. Letztere wissen aber mittlerweile auch, dass bei der Trump-Regierung auf wenig bis gar nichts Verlass ist. Verhandlungen können noch so weit fortgeschritten sein, wenn es Trump danach ist, wird er sie trotzdem spontan fallenlassen. Es sind nicht nur die Zölle, welche Unternehmen Sorgen bereiten. Es ist auch ein Stück weit das erratische Vorgehen der USA, was für enorme Unsicherheit sorgt und jegliche Planbarkeit erfolgreich torpediert.

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Wird es ungemütlich für Alphabet und Co. in Deutschland?

 

Unter Druck setzen können allerdings nicht nur die USA. Auch Europa und insbesondere Deutschland haben einige Hebel, um sogenannten Handelspartnern zusetzen zu können. Eine schon seit Längerem im Gespräch befindliche Option scheint die neue Bundesregierung nun wohl ziehen zu wollen. Gegenüber dem Stern sagte Kulturstaatssekretär Wolfram Weimer, dass wohl nach österreichischem Vorbild eine Digitalabgabe für Tech-Riesen kommen soll. Jene könnte unter anderem Alphabet (US02079K3059) und Meta treffen.

Notwendig sei das Ganze, da die Konzerne eine enorme Medienmacht und monopolähnliche Strukturen erreicht hätten. Handelsstreitigkeiten mit den USA wurden nicht als Faktor genannt. Dennoch zeigt sich ein Stück weit, dass der Ton auf der politischen Bühne rauer wird und Deutschland weniger vor irgendwelchen Maßnahmen gegenüber großen US-Konzernen zurückzuschrecken scheint. Die Alphabet-Aktie zitterte jedoch nur wenig. Der Kurs ließ am Donnerstag um kaum nennenswerte 0,2 Prozent bis auf 172,96 US-Dollar nach.

 

Zollpoker im Gange

 

Auch wenn nicht allzu viel an die Öffentlichkeit gelangt, so darf davon ausgegangen werden, dass nicht nur Autobauer in regem Austausch mit der US-Regierung stehen. Trumps Zölle mögen willkürlich sein und keine Gewinner kennen, aus ökonomischer Sicht sind sie schlicht nicht nachvollziehbar. Allerdings muss man dem US-Präsidenten lassen, dass er so ziemlich die ganze Welt an

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30.05.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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