
Apple hinkt in Sachen KI noch immer hinterher, scheint dafür aber auf andere Neuigkeiten zu setzen, um für etwas frischen Wind zu sorgen
Mit neuen Betriebssystem buhlt Apple um Aufmerksamkeit
Von Apples Ruf als großem Innovator ist nicht mehr allzu viel übriggeblieben. Seit einer ganzen Weile schon scheint man anderen nur noch hinterherzulaufen. Das betrifft das neue iPhone Air, welches gerüchteweise im Herbst erscheinen soll, damit aber erst Monate nach dem Galaxy S25 Edge von Samsung an den Start geht. Derweil bleibt auch enormer Nachholbedarf beim Thema KI und Neuigkeiten diesbezüglich sind äußerst rar gesät.
Die neue Siri lässt noch immer auf sich warten, den Start hat Apple (US0378331005) immer weiter nach hinten verschoben. Doch wenn es schon mit KI nicht klappt, scheint man zumindest mit anderen Neuigkeiten für einen frischen Anstrich sorgen zu wollen. Im Detail vorgestellt werden könnte dies bereits in wenigen Tagen, wenn am 9. Juni die hauseigene Entwicklerkonferenz WWDC ansteht. Aktuellen Gerüchten zufolge werden dann vor allem die Betriebssysteme von Apple im Vordergrund stehen.
Jene sollen wohl ihre größte Überarbeitung seit Jahren erfahren, wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ unter Verweis auf Insider berichtet. Angedacht ist ein neues, helleres Design, welches auf allen Plattformen vereinheitlich werden soll. Darüber hinaus soll wohl auch die fortlaufende Versionsnummer angepasst werden. In Zukunft soll jene der aktuellen Jahreszahl entsprechend, beginnend mit iOS 26, welches dann auf das aktuelle iOS 18 folgen würde.
Sollten die Berichte zutreffen, so scheint Apple mit allen Mitteln vermeiden zu wollen, einen gerade in Entstehung befindlichen Markt zu verschlafen. Fraglich ist allerdings, wie gut das eigene Produkt funktionieren mag, gerade aufgrund der Abhängigkeit von KI. Denn in jener Hinsicht hat Apple bisher das Nachsehen. Die Erkennung der Umgebung erfolgt bei den eigenen Geräten derzeit mit Plattformen der Konkurrenz, darunter Google Gemini und ChatGPT.
Apple folgt
Nicht einmal damit würde Apple für irgendwelche Ausrufezeichen sorgen, denn Konkurrent Samsung beschritt einen ähnlichen Weg bereits vor Jahren bei der Bezeichnung seiner Galaxy-Smartphones. Auf das Galaxy S10 folgte einst das Galaxy S20, seither entspricht die Zahl hinter dem Buchstaben dem Jahr, in dem das Gerät erscheint. Das sorgt für mehr Übersichtlichkeit, die es in Zukunft wohl auch bei Apples Betriebssystemen geben soll. Angewendet werden soll die neue Regel wohl bei allen Systemen, sodass es auch iPadOS 26, macOS 26, watchOS 26, tvOS 26 und visionOS 26 zu sehen geben könnte.
Ob Apple mit alledem von fehlenden Neuerungen in Sachen KI abzulenken versucht, darüber lässt sich nur spekulieren. Gerechnet wird allerdings damit, dass auch Künstliche Intelligenz auf der WWDC 2025 ein wichtiges Thema sein wird. Zu erwarten sind aber wohl einzig einige neue Funktionen und noch kein Durchbruch bei den eigenen Sprachmodellen, die irgendwann in Zukunft iPhone und Co. beglücken und sich durch eine lokale Berechnung von der Konkurrenz absetzen sollen.
Apple bleibt schwer bemüht darum, den Anschluss nicht zu verlieren. Anstehende Neuerungen sind nicht vollkommen uninteressant. Die bisherigen Gerüchte klingen aber eher nach Produktpflege denn nach wirklichen Durchbrüchen. Solche braucht es jedoch, um gegen die immer härtere Konkurrenz bestehen zu können. Das wissen auch die Anleger, die immer mehr auf Abstand zu Apple gehen. Der Aktienkurs gab im laufenden Jahr bereits um etwas mehr als 20 Prozent bis auf 199,95 US-Dollar zu Handelsschluss am Donnerstag nach.
Keine Erleichterung für Apple in Sicht
Mit ein Faktor für den Verkaufsdruck sind freilich auch US-Zölle, und auf einen sanfteren Ton aus der US-Regierung braucht Apple nicht zu hoffen. Kurzzeitig durch ein Gericht kassierte Zölle wurden gestern durch ein Berufungsgericht erst einmal wieder in Kraft gesetzt. Zudem beharrte US-Präsident Donald Trump kürzlich erst darauf, dass Apple iPhones für den Verkauf in den USA vor Ort herstellen solle, da ansonsten hohe Zölle notwendig seien. Unter diesen Voraussetzungen sind sinkende Margen und/oder nachlassende Absatzzahlen abzusehen.
Derweil läuft es auch in China nicht mehr rund, wo lokale Hersteller die Marktführerschaft übernommen haben und Apple lediglich noch die Rücklichter erblicken lassen. Irgendetwas wird Apple sich einfallen lassen müssen, um sich diesem Trend entgegenstellen zu können. Bisher kam leider noch zu wenig, weshalb die Bullen noch immer in Deckung bleiben.
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30.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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