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Deutsche Deflationsrate so hoch wie zuletzt im Januar 2015

,,Deflationsrate‘‘ so hoch wie im zuletzt im Januar 2015

NTG24 - Deutsche Deflationsrate so hoch wie zuletzt im Januar 2015

 

In Deutschland ist die Inflation weiter auf dem Rückzug. Die Folge: Die gesenkte Mehrwertsteuer und fallende Energiekosten drücken die Inflationsrate auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Alternative Deutung: Neues 6 Jahreshoch der Deflationsrate!

Die Verbraucherpreise sanken nach Angaben des Statistischen Bundesamts im November um 0,3 Prozent zum Vorjahresmonat. Im September und Oktober lag die Jahresteuerung bei minus 0,2 Prozent.

Wenn die Senkung der Mehrwertsteuer 2021 jedoch ausläuft, erwarten Ökonomen mehr Preisdruck. Deshalb ist ein Anstieg der Inflationsrate im neuen Jahr wahrscheinlich.

Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuer von Juli bis Ende 2020 vorübergehend von 19 auf 16 Prozent gesenkt, um Konsum und Wirtschaft in der Corona-Krise anzukurbeln. ,,Die Inflationsrate ist unter anderem durch die seit 1. Juli 2020 geltende Mehrwertsteuersenkung beeinflusst”, hieß es beim Statistischen Bundesamt.

Waren verbilligten sich im November um durchschnittlich 1,8 Prozent. Dabei fielen die Energiepreise mit minus 7,7 Prozent besonders kräftig. Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,4 Prozent und damit genau so stark wie zuletzt. Dienstleistungen kosteten 1,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wobei die Nettokaltmieten um 1,3 Prozent zulegten. Die gesamten Verbraucherpreise sanken von Oktober auf November um 0,8 Prozent.

,,Die Zauberformel lautet derzeit: billige Energie plus Mehrwertsteuersenkung gleich Inflationsrate”, erklärte ein LBBW-Analyst. Zur höheren Mehrwertsteuer komme im Januar die CO2-Abgabe aus dem Klimapaket hinzu.

Für die Europäische Zentralbank (EZB) sind sinkende Preise in der größten Volkswirtschaft der Währungsunion ein großes Problem, denn sie strebt eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent im Euroraum an.

Es ist deshalb zu erwarten, dass die EZB auf ihrem nächsten Treffen am 10.12.2020 umfassende Lockerungsmaßnahmen beschließt.

 

Fazit

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie neuesten Deflationszahlen für Deutschland erinnern die Märkte daran, dass die Verbraucherpreise auch nach Ausschluss der volatilen Energiepreise ein volkswirtschaftliches Sorgenkind bleiben werden. Denn bei fallendem Preisniveau steigt der Realwert der Schulden. Wird diese Entwicklung wie in der derzeitigen Corona-Pandemie durch am Leben gehaltene Zombiefirmen und blockweise Einkommensersatzleistungen begleitet, bleibt offen, woher nachhaltiges Wachstum kommen soll. Staatliche Investitionen und Transferleistungen sind jedenfalls nicht der Stoff, aus dem selbsttragende Aufschwünge gestrickt sind. Die EZB tut wohl auch weiterhin ihr Möglichstes, um die Liquiditätsversorgung zu sichern. Allerdings kann sie keine strukturellen Probleme damit lösen.

 

01.12.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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