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Palladium will aus der Anwendungsniche

Nornickel will Verwendungsbasis für Palladium verbreitern

NTG24 - Palladium will aus der Anwendungsniche

 

Der Nachfrageschock im Zuge der Corona-Pandemie, vor allem aber der dadurch ausgelöste derzeitige Chipmangel haben zu einer Nachfrageschwäche auf dem globalen Palladiummarkt geführt. Ein neuer Ideenwettbewerb soll nun die Verwendungsbasis des Edelmetalls verbreitern. Aber auch ohne diese Initiative stehen die Chancen auf eine höhere Nachfrage nach Palladium trotz anhaltenden Prognosenebels gut.

Die Nachfrageschocks im Zuge der Corona-Pandemie haben auch bei den Edelmetallen und ihren Produzenten für verstärkten strategischen Problemlösungsdruck gesorgt. Denn die aktuelle Chipknappheit, welche nun auch auf die Nachfrage nach anderen Komponenten in der Autoindustrie drückt, erschwert den mittelfristigen Ausblick und damit die Unternehmenssteuerung zusätzlich.

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Werbebanner ClaudemusUm dieses Problem anzugehen, hat nun der weltgrößte Palladiumproduzent, die russische Nornickel, gestern einen Wettbewerb für Wissenschaftler gestartet, um neue Wege zur Verwendung von Palladium zu finden.

Dies ließ der Konzern gestern verlautbaren. Die ersten drei Projektvorschläge sollen am 16.09.2022 in New York durch das International Precious Metals Institute (IPMI) ausgezeichnet werden. Der erste Platz erhält 200.000 Dollar, der zweite 100.000 Dollar und der dritte 50.000 Dollar.

Mit dem Wettbewerb will Nornickel neue Wege zur Verwendung von Palladium finden und damit die hohe Abhängigkeit der weltweiten Nachfrage von der Autoindustrie mittelfristig verringern. Insgesamt könnte damit aber auch die weltweite Gesamtnachfrage nach dem Edelmetall angekurbelt werden.

,,Wir glauben, dass Palladium über Autokatalysatoren hinaus ein enormes Potenzial hat. Wir sehen eine hohe Palladiumnachfrage in anderen globalen Industrien, einschließlich der grünen Wirtschaft und der Dekarbonisierung", sagte Anton Berlin, Vertriebsleiter von Nornickel, in einer Erklärung.

Ungeachtet der durch den Chipmangel ausgelösten Nachfrageschwäche bei Palladium erwartet der russische Konzern, der 44 % der weltweiten Palladiumförderung abdeckt, für das laufende Jahr 2021 ein Angebotsdefizit von 200.000 bis 300.000 Unzen und von 300.000 Unzen im Jahr 2022.

Ein Blick auf den Kursverlauf von Palladium zeigt, dass sich Palladium aktuell in einer Bodenbildung befindet, welche jedoch noch nicht abgeschlossen ist. Welchen Einfluss der Bruch der mittelfristigen Trendlinie kurzfristig hat, ist dabei offen.

 

 

Und was ist das Fazit?

 

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Werbebanner ZB-SeminarDer Entwicklungspfad der Palladiumnachfrage bleibt kurzfristig weiterhin von einigem Prognosenebel überlagert. Allerdings sollte bei einer Gesamtbewertung nicht nur die Automobilnachfrage beachtet werden. Denn neben dem nun angestoßenen Wettbewerb bleiben die Digitalisierung von Edelmetallen wie Palladium als auch die Verwendung als ,,hard asset Investment‘‘ potenzielle Treiber der Palladiumnachfrage, die auf dem seit Jahren im Vergleich sehr kleinen physischen Gesamtmarkt von rund 200 Tonnen das aktuelle Angebotsdefizit schnell deutlich erhöhen können. Damit könnten die sich verfestigenden Inflationsraten weltweit zu einer steigenden Investmentnachfrage nach Palladium führen, welcher auf ein hochunelastisches Angebot treffen würde. Dies könnte den Palladiumpreis bereits deutlich stärken, lange bevor die neuen Ideen aus dem nun angelaufenen Wettbewerb umgesetzt werden.

 

19.10.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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