Nach Uniper ein weiterer Gas-Importeur vor dem Aus: VNG braucht Hilfe vom Staat
VNG beantragt Staatshilfe
Mit Uniper ist ein weiterer systemrelevanter Gasimporteuer auf die Hilfe des Staates angewiesen. Erhebliche Verluste müssen aufgefangen werden. Explodierende Energiekosten nicht mehr händelbar.
Die EnBW-Tochter VNG ist eine schwere Schieflage geraten. Wegen explodierender Energiekosten wird der VNG-Konzern heute beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen stellen, um „bislang entstandene und voraussichtliche Verluste auf ein von VNG und ihren Anteilseignern tragbares Maß zu reduzieren und so die Funktionsfähigkeit des Gashandelsmarktes und die Versorgungssicherheit zu sichern“. In der auf der Homepage veröffentlichten Pressemitteilung heißt es, das VNG „bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges eine kerngesunde Unternehmensgruppe“ war. Doch die Auswirkungen des Krieges auf die Energiemärkte habe das Unternehmen in „eine zunehmend kritischere Finanzsituation gebracht“.
Die VNG ist nach Angaben von EnBW systemrelevant für die Versorgungssicherheit in Deutschland und spielt gerade in Sachsen und Ostdeutschland eine bedeutende Rolle. Das Unternehmen beliefert unter anderem Stadtwerke, Industrie- und Großkunden mit Gas und muss die Verträge erfüllen. „NTV“ berichtete bereits.
Droht Deutschland doch eine Insolvenzwelle?
Am Anfang der Woche machte der Hygienepapierhersteller Hakle seine Insolvenz bekannt, kurz darauf der Schuhhändler Görtz und der Autozulieferer Dr. Schneider. Der Autozulieferer habe einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht gestellt, berichten der Sender Radioeins aus Coburg und die "Neue Presse". Sie berufen sich dabei auf Gerichtsangaben. Auch vielerorts droht wegen explodierender Preise Bäckereien die Insolvenz. Am Donnerstag haben in Niedersachsen die Bäcker aus Protest gegen Energiekosten das Licht ausgelassen. Denn der Bäcker-Innungsverband Niedersachsen/Bremen schätzt, dass sich der Gaspreis bis zum kommenden Jahr versiebenfachen wird, heißt es in einem Beitrag des „NDR“.
09.09.2022 - Christina Daron
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