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Edelmetalle in der kurzen und der mittleren Perspektive

Gold, Silber & Co. relativ

NTG24 - Edelmetalle in der kurzen und der mittleren Perspektive

 

Die Entwicklung der vier Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium zeigte seit der Zwangsliquidierungsphase im März 2020 erwartungsgemäß nach oben.  In ihrer Gegenreaktion seither entwickelten diese 4 Geschwister aber eine unterschiedliche Impulsdynamik und damit auch Kursmuster, die einiges über die innere Stärke, aber auch über die vorangegangene Entwicklung aussagen.

In Chart 1 zeigt sich, dass Palladium sich sehr schnell von den Ausverkaufskursen erholte, dann aber einen großen Teil der Aufholgewinne wieder abgab. Gold kam relativ langsam aus dem Kursloch, welches sich aber in der längeren Perspektive als gar kein so großes darstellt. Platin hingegen entwickelte sich bis Ende Mai 2020 in etwa im Einklang mit Silber. Seither aber läuft es seitwärts, während Silber die Kurse von vor dem Ausverkauf bereits wieder überschritten hat und damit das relativ stärkste Edelmetall unter den Vieren seither ist.

 

PM short

 

Ein Blick auf den längerfristigen Kursverlauf zeigt dagegen noch ein leicht anderes Bild. Denn seit Spätsommer 2018 geht Palladium (zusammen mit Rhodium) seinen eigenen Weg. Denn der Dieselskandal in Kombination mit dem ,,grünen Autotrend‘‘ und dem Angebotsschock in einem der beiden Hauptförderländer Südafrika zeigten, was bei relativ kleinen Märkten passiert, wenn eine relativ unelastische Nachfrage auf ein relativ unelastisches Angebot trifft.

Der Absturz im März erscheint für Palladium deshalb vor allem als besonders schnelle und heftige Korrektur mit anschließender Bodenbildung.

Es zeigt sich auch, dass der Goldpreis durch seine geringen Schwankungen an seine hohe Geeignetheit als Diversifizierung im Portfolio erinnert. Seine relative Performance gegenüber Silber und Platin verdeutlicht aber andererseits auch das Aufholpotenzial der beiden weißen Edelmetalle!

 

PM middle

 

Die Ähnlichkeit der Entwicklung von Silber und Platin in diesem Jahr ist insofern auch interessant, da dies eine Verringerung der Korrelation von Silber zu Gold bedeutete.

Sollte sich also Silber daran erinnern, dass es eine historisch hohe Korrelation zu Gold besitzt, und nimmt man weiter an, dass der Goldpreis in den nächsten Monaten neue Höchstkurse in US-Dollar erreicht (in den meisten anderen Währungen hat er das ja bereits getan), dann steht uns eine deutliche Outperformance von Silber gegenüber Gold, prozentual aber wohl auch gegenüber Palladium und Platin ins Haus!

 

Fazit

 

Aus der Perspektive einer Investmentidee könnte man auch sagen: Gold gegen Silber verkaufen. Dabei sollte man aber die Stoppkurse natürlich nicht vergessen, bei denen man beide Positionen wieder schließt. Und dann gibt es immer noch das verminte Gelände der Preisdifferenz von physischem und digitalem Edelmetall. Ein Anstieg der Prämien für physisches Metall würde hier ebenfalls suggerieren, dass man irgendwann von synthetischen auf physische Metalle wechselt.

Aber das ist einstweilen Zukunftsmusik. Bis dahin bleibt festzuhalten, dass sich die in kurzer Frist sichtbaren Divergenzen eher als Zeichen längerfristiger Angleichung darstellen. Für Platin könnte man daraus ebenfalls bedeutendes Aufholpotenzial ableiten, die derzeitige technische Schwäche korrespondiert aber mit den Turbulenzen auf dem Automarkt. Die ,,Wild Card‘‘ ist für Platin angesichts des wie bei Palladium extrem kleinen physischen Marktes die Investmentnachfrage.

 

16.07.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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