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Impulse bei den Edelmetallen

Die Corona-Recovery bei Gold & Co.

NTG24 - Impulse bei den Edelmetallen

 

Die hohe Volatilität der Märkte seit ihrem Absturz im März im Zuge der Corona-Pandemie hat in den letzten Wochen viel Aufmerksamkeit erhalten. Dies nicht zuletzt deshalb, weil eine hohe Schwankungsintensität (Volatilität) ein Maß für das Risiko einer Anlage ist und Risikolimite Handlungsschwellen insbesondere im institutionellen Asset Management sind.

Aus diesem Grund ist es interessant, einen Blick auf die Entwicklung der Volatilität von sonst unter der Überschrift ,,Risk-off‘‘-Anlagen zu werfen. Hierzu dürfte historisch wohl Gold gehören, bei Silber ist dies weniger klar. Und bei Platin und Palladium scheidet die extrem geringe Marktgröße sowie der Mangel an Anlageprodukten mit physischer Unterlegung bei risikoaversen Investoren aus, die ein natürliches Misstrauen gegenüber nicht gedeckten Finanzterminkontrakten wie Futures und Optionen haben.

Ein Blick auf den Kursverlauf der 4 Edelmetalle im unten stehenden Chartbild zeigt nun, dass Gold auch im ,,Corona-Crash‘‘ seiner historischen Rolle erneut gerecht wurde. Dies zeigt sich gegenüber den Schwesteredelmetallen, aber noch viel mehr gegenüber Aktien, bei denen Indizes wie der S&P 500-Index rund 40 % verloren.

 

Edelmetalle

 

Wirft man einen Blick auf die drei verbleibenden Edelmetalle Silber, Platin und Pallaium, so wird deutlich, dass der Zeitpunkt ihres ,,Absturzes‘‘ doch erkennbar variiert. Palladium stiegt noch, als Platin bereits gegen Ende Februar den Rückwärtsgang eingelegt hatte. Dem folgte dann aber auch ein steilerer Absturz von Palladium.

Die technische Gegenreaktion auf den Ausverkauf war bei Platin am schwächsten und Palladium am stärksten. Silber folgte in etwa Platin, allerdings vergrößerte sich seit Anfang April das Kursgap zwischen Silber und Platin wieder. Während Gold bis Mitte April einigermaßen unbeeindruckt auf die Kursniveaus von Anfang März zurückstieg und Silber diese Differenz inzwischen ebenfalls ganz überwiegend wettmachte, verbleiben bei Platin und Palladium noch eine merkliche Performancelücke. Bei Palladium mag dies das Ausatmen nach dem atemlosen Anstieg seit August 2018 sein. Bei Platin bleibt einstweilen die Hoffnung auf seine relative Attraktivität und das zunehmende Interesse an Platin als Investment.

 

Fazit

 

Gold hat seinen Ruf als sicherer Hafen gerade im Vergleich mit den anderen Edelmetallen in der Corona-Krise bestätigt. Silber hat seine historisch höhere Volatilität gegenüber Gold bestätigt, aber auch seine relative Zugehörigkeit zu dem gelben großen Bruder, was in einer Performanceangleichung seinen Widerhall findet. Palladium zeigte er eine Turboerholung, deren anschließende Atemlosigkeit in einer zweiten längeren Konsolidierung mündete und bislang anhält. Platin schließlich reagierte früh auf Corona, erholte sich aber nach dem Ausverkauf weniger stark, gegenüber Palladium aber auch mit geringerer Volatilität. In gewisser Weise bewegen sich Platin und Palladium in der seit März 2020 laufenden Konsolidierung aber eher wie Bruder und Schwester. Nur dass Platin ungleich mehr Gesamtperformance aufzuholen hat. Man darf deshalb auf die Treibstufen gespannt sein, die Platin aus seinem Diesel-Dornröschenschlaf erwecken.

 

12.06.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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