Edelmetall Marktbericht vom 12.11.2025: Gold, Silber, Platin und Palladium im Aufwind - Warum die Rally erst begonnen haben könnte
Der aktuelle Aufwärtstrend bei Edelmetallen zeigt eine neue Marktphase an
Zur Wochenmitte zeigen sich die Edelmetallpreise in fester Verfassung: Gold notiert bei 4.134 US-Dollar und verzeichnet ein Wochenplus von 3,34 Prozent. Silber steigt auf rund 52 US-Dollar – ein beeindruckender Zuwachs von 7,12 Prozent. Auch Platin und Palladium folgen mit Zugewinnen von 3,08 beziehungsweise 4,04 Prozent. Anleger reagieren zurückhaltend optimistisch, während die politischen Entwicklungen in den USA weiterhin für Spannung sorgen.
Der Goldpreis zeigt sich derzeit stabil, da Investoren auf die Abstimmung im US-Repräsentantenhaus zur Wiedereröffnung der Regierung warten. Eine Entscheidung in Washington könnte maßgebliche Signale für Konjunkturdaten und die künftige Geldpolitik der US-Notenbank liefern. Trotz der momentanen Ruhe sehen Analysten klare Anzeichen für einen anhaltenden Aufwärtstrend. Der Markt scheint eine Phase struktureller Stärke zu durchlaufen – getragen von Unsicherheiten, steigenden Staatsausgaben und einem weiter expansiven geldpolitischen Umfeld.
Gold im Bullenmodus – noch nicht am Limit
Die zentrale Frage vieler Anleger lautet derzeit: Ist der jüngste Anstieg bei Gold (TVC:GOLD) bereits der Höhepunkt oder beginnt der eigentliche Bullenmarkt erst? Finanzanalyst Jesse Colombo sieht im aktuellen Zyklus noch reichlich Aufwärtspotenzial. Sein Argument: Historisch betrachtet befindet sich Gold erst am Anfang einer längeren Haussephase. Colombo vergleicht die Preisentwicklung mit früheren Bullenmärkten, die teils über Jahre hinweg ein Vielfaches des Ausgangswerts erreichten. Die bisherige Performance fällt dagegen noch moderat aus. Für ihn steht fest, dass das gelbe Metall in Relation zu Geldmengenwachstum, Inflation und Staatsverschuldung weiterhin unterbewertet ist – ein Signal, das langfristig orientierte Investoren aufhorchen lässt.
Silber erobert die 50-Dollar-Marke zurück
Auch beim Silber (TVC:SILVER) deutet sich eine markante Trendwende an. Nach einem kurzen Rücksetzer im Oktober hat der Preis die psychologisch wichtige Marke von 50 US-Dollar wieder überschritten. Dieses Niveau wurde in der Vergangenheit nur selten erreicht – entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit am Markt. Analysten werten den Anstieg als Signal wachsender Zuversicht. Sollte Silber sich nachhaltig oberhalb dieser Schwelle behaupten, könnte dies als Startschuss für eine längere Aufwärtsbewegung gelten. Gelingt die Stabilisierung, dürfte Silber seine traditionelle Rolle als Nachzügler im Goldzyklus erneut erfüllen und zusätzliche Dynamik entfalten.
Platin und Palladium: neue Begehrlichkeiten in Indien
Während Anleger auf Gold und Silber schauen, spielt sich in der Schmuckindustrie ein kultureller Wandel ab. Besonders in Indien, einem der wichtigsten Absatzmärkte für Edelmetalle, wenden sich junge Paare zunehmend vom klassischen Goldschmuck ab. Platin (TVC:PLATINUM) wird dort immer stärker zum Symbol moderner Werte und dauerhafter Verbundenheit. Marken wie Jewelove greifen diesen Trend auf und positionieren sich mit maßgeschneiderten Designs gezielt bei einer jüngeren, urbanen Kundschaft. Auch Palladium (TVC:PALLADIUM) profitiert von dieser Entwicklung, da es ähnliche ästhetische Eigenschaften besitzt, aber preislich oft attraktiver ist.
Platin – das Edelmetall einer neuen Generation
Platin steht im heutigen Schmuckmarkt für mehr als reinen materiellen Wert. Es verkörpert Beständigkeit, Authentizität und einen dezenten Luxus, der vor allem bei Millennials und der Generation Z gut ankommt. Anders als Gold, das oft mit Statusdenken verbunden ist, steht Platin für Individualität und emotionale Tiefe. Seine natürliche Weißfärbung, seine hohe Widerstandskraft und sein schlichter Glanz passen perfekt zu modernen Lebensentwürfen. Die wachsende Nachfrage nach Platin-Schmuck könnte mittel- bis langfristig auch die Preise am globalen Edelmetallmarkt stützen.
Technische Analyse: Trends bestätigen Aufwärtsdynamik
Die technischen Indikatoren untermauern das positive Bild. Beim Goldkurs liegen sowohl der 50- als auch der 200-Tage-Durchschnitt im Aufwärtstrend, der ADX-Wert von 31,2 signalisiert eine klare Trendstärke. Auch Silber zeigt mit einem ADX von 26,6 und gleitenden Durchschnitten oberhalb der zentralen Linien ein konstruktives Chartbild. Platin und Palladium bewegen sich ebenfalls oberhalb ihrer mittelfristigen Durchschnittswerte, wenn auch mit geringerer Trendintensität – die ADX-Werte von 21,4 und 23,8 Punkten deuten auf eine Konsolidierungsphase hin. In Summe bleibt das technische Umfeld freundlich, Rücksetzer treffen auf spürbare Nachfrage.
Ausblick
Die kommenden Wochen dürften von politischen Entscheidungen und geldpolitischen Signalen geprägt sein. Sollte die US-Regierung Einigung über Haushaltsfragen erzielen, könnte das kurzfristig für Entspannung sorgen – doch das strukturelle Umfeld bleibt goldfreundlich. Inflation, Schuldenwachstum und geopolitische Unsicherheiten bilden weiterhin den Nährboden für steigende Edelmetallpreise. Anleger dürften den Rücksetzer, sofern er kommt, wohl eher als Kaufgelegenheit betrachten denn als Trendbruch.
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12.11.2025 - Andreas Opitz

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