Edelmetall Marktbericht vom 24.12.2025: Stärkste Anstiege seit Jahren – Silber, Platin und Palladium ziehen mit beeindruckenden Gewinnen davon
Physische Nachfrage treibt die Edelmetalle und verstärkt das Momentum
Die jüngsten Kursbewegungen signalisieren eine außergewöhnlich starke Phase im Edelmetallsektor. Während Silber und Palladium im laufenden Monat jeweils etwa 30 % zugelegt haben, steht Platin sogar bei einem beeindruckenden Plus von 40 %. Auch Gold setzt seinen Aufwärtstrend fort und zieht die übrigen Metalle mit. Getragen wird diese Entwicklung von physischer Nachfrage, zunehmenden geopolitischen Spannungen und der Erwartung einer lockereren US-Geldpolitik. Die Kombination aus strukturellen Engpässen, wachsender Investorennachfrage und sinkendem Vertrauen in etablierte Währungen verstärkt die Dynamik zusätzlich und sorgt für ein selten gesehenes Momentum im gesamten Edelmetallkomplex.
Silber (TVC:SILVER) zeigt ein besonders markantes Profil. Die jüngste Beschleunigung resultiert vor allem aus physischer Nachfrage, die deutlich über früheren Niveaus liegt. Engpässe im Handel mit Barren und Münzen sowie spürbar steigende Aufschläge machen sichtbar, dass die Versorgungslage angespannt bleibt. Investoren orientieren sich zunehmend an realen Lieferbedingungen, was die Preissetzung stärker beeinflusst als früher.
Gleichzeitig vergrößert sich die Kluft zwischen Papier- und physischem Markt. Je häufiger Investoren auf tatsächliche Auslieferung bestehen, desto stärker wirkt sich die geringe Markttiefe aus. Die Folge sind abrupte Aufwertungsphasen, die Silber in ein asymmetrisches Verhältnis zu anderen Edelmetallen bringen. In einem Umfeld sinkenden Vertrauens in Intermediäre gewinnt physisch gehaltenes Silber an Bedeutung und damit an struktureller Stärke.
Gold bleibt das zentrale Absicherungsinstrument
Der Goldpreis profitiert von zwei Kräften: dem Bedürfnis nach Stabilität und der Aussicht auf weiter sinkende US-Zinsen. In Zeiten nachlassender Liquidität gewinnt Gold (TVC:GOLD)) an Bedeutung, weil es als verlässlicher Wertspeicher gilt, der unabhängig von politischen und monetären Risiken funktioniert. Auffällig ist die Geschwindigkeit, mit der der Markt neue Preisbereiche akzeptiert und höhere Bewertungszonen etabliert.
Parallel formiert sich ein übergeordnetes Narrativ: Die geopolitische Rivalität zwischen großen Wirtschaftsräumen erhöht den Stellenwert von Vermögenswerten ohne Gegenparteirisiko. ETF-Zuflüsse und die fortgesetzte Nachfrage internationaler Notenbanken schaffen einen belastbaren Unterbau. Bekannte Institutionen nennen inzwischen deutlich höhere Kursziele, die den Erwartungshorizont neu strukturieren und dem Trend zusätzliche Stabilität verleihen.
Platin gewinnt an Profil durch strukturelle Angebotsengpässe
Der Platinpreis wird derzeit maßgeblich durch ein eingeschränktes Angebot getragen. Die Förderung bleibt aufgrund politischer Unsicherheiten und fehlender Investitionen in einigen Hauptproduktionsländern begrenzt. Gleichzeitig steigt der industrielle Bedarf weiter an, insbesondere im Automobilsektor sowie in Zukunftstechnologien wie Elektrolyseuren und Brennstoffzellen.
Zudem verstärken geopolitische Spannungen, der Umbau industrieller Lieferketten und das wachsende Interesse an physisch gedeckten Produkten den Trend. Die geringere Marktbreite macht Platin (TVC:PLATINUM) anfälliger für Angebotsverschiebungen, was zusätzliche Dynamik schafft und den Charakter des Metalls als strategische Ressource schärft.
Palladium profitiert von erhöhter industrieller Aktivität
Palladium (TVC:PALLADIUM) folgt dem positiven Umfeld mit kräftigen Bewegungen und profitiert besonders von industriellen Strömen rund um emissionsreduzierende Technologien. Die Nachfrage bleibt hoch, auch wenn strukturelle Änderungen im Automobilsektor langfristig Anpassungen notwendig machen könnten. Kurzfristig wirkt die gestiegene Liquidität im gesamten Edelmetallsegment unterstützend und verstärkt die aktuelle Aufwärtsbewegung.
Technische Perspektive auf die vier Edelmetalle
Aus technischer Sicht zeigen alle vier Metalle ein konsistent positives Bild. Gold, Silber, Platin und Palladium notieren über ihren mittelfristigen und langfristigen Durchschnittslinien. Das bestätigt ein stabiles Momentum und deutet darauf hin, dass Rücksetzer bislang tendenziell auf Käuferinteresse treffen. Die Trendstärke bleibt ausgeprägt, was die konstruktive Marktstruktur untermauert und Preisimpulse zusätzlich verstärkt.
Ausblick – was Anleger in den kommenden Wochen erwartet
Die kommenden Wochen dürften geprägt sein von schwankender Liquidität, politischen Signalen und geldpolitischen Erwartungen. Während die Märkte auf mögliche Weichenstellungen der US-Notenbank reagieren, bleibt der Edelmetallsektor in einer Lage, in der physische Nachfrage, geopolitische Unsicherheiten und strukturelle Engpässe sich gegenseitig verstärken. Entscheidend wird sein, ob institutionelle Zuflüsse auch im neuen Jahr stabil bleiben und ob die anhaltende Dynamik bei physischer Nachfrage das Angebot weiter unter Druck setzt. Kurzfristige Rücksetzer sind möglich, doch die fundamentalen Trends sprechen dafür, dass Edelmetalle auch künftig eine tragende Rolle im Portfolio vieler Investoren einnehmen.
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24.12.2025 - Andreas Opitz

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