Amazon mit bescheidenen Kursgewinnen, Microsoft werden Chancen nachgesagt, Nvidia profitiert weiter vom Chiphunger und Alphabet ist auf der Überholspur

So beeindruckend wie im vorherigen Jahr war die KI-Rallye 2025 nicht mehr

 

Auch in diesem Jahr war Künstliche Intelligenz erneut eines der bestimmenden Themen an den Märkten, allerdings nicht immer nur im Guten. Es mehrten sich zeitweise Ängste vor überzogenen Bewertungen und mancher Titel musste Korrekturen verkraften. Die Stimmung hat doch merklich nachgelassen. Auf das gesamte Jahr betrachtet fielen die Kursgewinne so gering wie nie seit dem ursprünglichen ChatGPT-Boom aus.

Zwar gab es unter den „Magnificent Seven“ keine echten Verlierer zu sehen. Doch die Anteilseigner von Amazon (US0231351067) dürften sich von 2025 wohl mehr erhofft haben als ein Plus von mageren sechs Prozent seit Jahresbeginn. Schließlich gilt der Konzern als einer der größten Cloud-Anbieter auf dem Planeten. Eben jene Technologie spielt bei der KI eine tragende Rolle. Allerdings ist es Amazon nicht recht gelungen, seine Vorteile in dieser Hinsicht auszuspielen und die Umsätze erfuhren bislang keine größeren Sprünge.

 

 

 

Auch auf der Hardware-Seite gab es wenig Neues. Das Thema KI spielt bei Amazon noch immer eine wichtige Rolle. Das allein reicht an der Börse aber nicht länger aus, um die Börsianer in Kauflaune zu versetzen. Längst eröffnet wurde das Rennen um die Vorherrschaft im KI-Bereich, und Amazon scheint dabei derzeit eher nicht im Vorteil zu sein. Daher suchen nicht wenige ihr Glück bei anderen Titeln.

 

Microsoft: Chancenreich?

 

Deutlich besser schlug sich dieses Jahr beispielsweise die Aktie von Microsoft (US5949181045), welche sich um über 15 Prozent verbessern konnte und mit 487,71 US-Dollar ins zurückliegende Wochenende ging. Nach Ansicht der Analysten von Wedbush Securities sind solche Aufschläge auch absolut berechtigt. Tatsächlich erkennen die Experten bei Microsoft eine der größten Chancen mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr. Die Rede ist davon, dass das Wachstum durch die Märkte momentan etwas unterschätzt werde.

Auch bei Microsoft spielt die Cloud eine zentrale Rolle. Azure gilt ebenfalls als marktführend und dank einer Partnerschaft mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI erhält man in Redmond (noch) bevorzugten Zugang zu den modernden Technologien im Bereich. Eher schwer tut sich Microsoft allerdings mit seinem eigenen Chatbot. Der Copilot erreicht bislang nur sehr übersichtliche Nutzerzahlen. Allerdings muss das künftigen Erfolgen in Sachen KI nicht zwingend im Wege stehen.

 

Nvidia bleibt an der Spitze

 

Bei der Aktie von Nvidia (US67066G1040) gab es in diesem Jahr wieder einmal keinen Grund zum Meckern. Die Prognosen der Analysten konnten Mal ums Mal überflügelt werden und die Nachfrage nach schnellen KI-Chips scheint einfach kein Ende zu finden. Folgerichtig trieb es auch den Aktienkurs in die Höhe. Allerdings fiel das Kurswachstum mit etwa 30 Prozent geringer als in den letzten beiden Jahren aus und zuletzt gab es auch keine Rekorde mehr an der Börse zu sehen.

 

Ein wenig Sorgen machen die Anleger sich darüber, dass die Käufer es mittlerweile schon zu weit getrieben haben könnten und der Trend in Zukunft doch etwas nachlassen könnte. Zudem bleibt freilich auch die Gefahr, dass die Bestellungen früher oder später doch zurückgehen, und sei es, weil der Kundschaft schlicht das Geld ausgeht. Den Titel als wertvollstes Unternehmen der Welt konnte Nvidia erst einmal behaupten. Ausruhen kann und sollte man sich darauf aber nicht.

 

Alphabet holt auf

 

Der wahrscheinlich größte Gewinner im Segment war in diesem Jahr Alphabet (US02079K3059). Punkten konnte der Google-Mutterkonzern in gleich doppelter Hinsicht. Zum einen stibitzte man erfolgreich Marktanteile vom Marktführer ChatGPT und gilt mittlerweile mit Gemini 3 als ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen. Zum anderen sorgten Gerüchte um einen Deal mit Meta dafür, dass Alphabet auch als KI-Hardware-Hersteller mittlerweile ernst genommen wird. Genau das nagte zuweilen auch etwas am Aktienkurs von Nvidia.

Der Kurs von Alphabet hätte sich hingegen kaum besser entwickeln können. Um gut 65 Prozent ging es mit dem Papier im laufenden Jahr in die Höhe. Anders als bei vielen anderen Branchenvertretern ist das Allzeit-Hoch auch nicht allzu weit entfernt. Am Freitag ging es mit 314,96 Dollar aus dem Handel. Der bisherige Rekord ist bei 328,67 Dollar zu finden. Gelingt es Alphabet, im kommenden Jahr auf bisherigen Erfolgen aufzubauen, könnte der positive Trend sich fortsetzen. Die Grundlage dafür scheint vorhanden zu sein.

 

Immer in Bewegung

 

Der KI-Markt ist noch immer recht jung, auch über drei Jahre nach der ersten Veröffentlichung von ChatGPT. Dementsprechend ist hier auch wenig in Stein gemeißelt und die Konkurrenz wird immer intensiver. 2025 war in gewisser Weise bereits eine Zeit des Umbruchs. Im nächsten Jahr könnte sich vielleicht endgültig die Spreu vom Weizen trennen – oder die Blase platzt doch noch. Entwickelt haben sich die Aktienkurs jedenfalls anders, als es die meisten Beobachter erwartet hätten und auch 2026 dürfte manche Überraschung mit sich bringen.

 

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29.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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