Das 25.000-Euro-Elektroauto von Volkswagen lässt offenbar noch länger als gedacht auf sich warten
Zum Start bietet Volkswagen seinen ID.Polo lediglich in teureren Varianten an
Erst im Herbst kündigte Volkswagen sichtlich stolz den ID.Polo an und gab dabei das Versprechen ab, ein Elektroauto für die Massen auf den Markt bringen zu wollen. Der Verkaufspreis sollte ebi lediglich 25.000 Euro liegen. Daran hält der Hersteller auch weiterhin fest. Doch mit dem großen Angriff auf die untere Preisklasse schon im nächsten Jahr könnte es vielleicht eng werden.
Wie das „Handelsblatt“ unter Verweis auf Händlerkreise berichtet, wird der ID.Polo wohl tatsächlich ab dem Frühjahr konfigurierbar sein. Wer es dabei aber auf die günstige Variante mit kleiner Batterie abgesehen hat, wird wohl eher enttäuscht werden. Zum Start soll es lediglich Fahrzeuge mit 155 kW Leistung geben, was Volkswagen (DE0007664039) gegenüber dem Handelsblatt auch bestätigte. Konkrete Preise dafür wurden nicht genannt. Händler rechnen aber damit, dass jene in Richtung 30.000 Euro oder sogar darüber hinaus gehen dürften.
Wann Volkswagen den ID.Polo nun für 25.000 Euro anbieten möchte, scheint in den Sternen zu stehen. Der Hersteller selbst spricht nur von einer kleinen Verzögerung. Die Händler sind weniger optimistisch und stellen sich auf eine Wartezeit von sechs bis neun Monaten ein. In letzterem Fall könnte es 2026 wohl eher nichts mehr werden.
Doch keine Revolution bei Volkswagen?
Zwar wäre ein ID.Polo für 30.000 Euro noch immer nicht teuer und Käufer würden auch mehr Leistung erhalten. Zudem greifen die Kunden ohnehin zumeist nicht zur günstigsten Variante. Dennoch bedient VW letztlich wieder Preisregionen, die vom Massenmarkt noch ein gutes stück entfernt bleiben. Das dämpft auch die Aussicht darauf, dass 2026 die Absatzzahlen von Elektroautos endlich größere Sprünge machen könnten. Dabei wären die Wolfsburger genau darauf dringend angewiesen.
Schließlich müssen in den kommenden Jahren trotz der Aufweichung beim Verbrenner-Aus immer strengere CO2-Vorgaben seitens der EU erfüllt werden. In diesem Jahr hätte der Konzern entsprechende Werte wohl bereits verfehlt. Das ist noch kein Beinbruch, da Strafzahlungen dafür erstmal nicht anstehen. Dabei wird es aber auf Dauer nicht bleiben. Jede Verzögerung bei E-Autos für das Volumensegment steigert letztlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es für Volkswagen in Zukunft noch ungemütlicher werden könnte. Zumal die Konkurrenz nicht schläft und sich ihrerseits anschickt, günstigere Elektroautos auf dem Markt zu platzieren. Zum Teil ist das sogar bereits geschehen.
Verantwortlich für die Verzögerung scheint die Batterie des neuen E-Flitzers zu sein. Bei der stärkeren Variante des ID.Polo kommen Batteriezellen aus eigener Fertigung in Salzgitter zum Einsatz. Die kleineren Akkus für den günstigen E-Polo müssen hingegen laut Medienberichten zugekauft werden. Dabei scheint es zu Problemen zu kommen, die Volkswagen auf die Schnelle nicht in den Griff bekommt. In Wolfsburg bleibt man dennoch optimistisch und spricht davon, den Großteil der Kundennachfrage bedienen zu können.
Ernüchterung
Es lässt sich darüber streiten, wie wichtig ein E-Auto für 25.000 Euro für Volkswagen tatsächlich ist. Ein wenig ernüchternd wäre es aber schon, sollte die Wartezeit darauf nochmal etwas länger ausfallen. Das dürfte auch die Stimmung der Anleger nicht gerade heben, die nun schon seit Längerem auf einen Hebel warten, mit dem sich die Verkaufszahlen von Elektroautos bei Volkswagen endlich steigern lassen.
Noch müssen Anleger nicht die Flucht ergreifen und es bleibt abzuwarten, wie ausgedehnt die Verzögerungen bei Volkswagen tatsächlich ausfallen mögen. Grundsätzlich befindet man sich in Europa noch auf Wachstumskurs und die Absatzzahlen von E-Autos konnten sich in diesem Jahr bescheiden verbessern. Es fehlt aber noch en den wirklich großen Sprüngen, mit denen sowohl Sorgen um CO2-Ziele befriedet als auch Hoffnungen auf höhere Absatzzahlen erfüllt werden können.
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29.12.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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