Edelmetalle: Im Umfeld nachgebender US-Aktienindex-Futures aktuell mehrheitlich schwächer

Konsens erster US-Leitzinssenkung ab dem 01.11. angemessen

 

Zur heutigen Wocheneröffnung tendieren momentan die 4 Hauptedelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium überwiegend schwächer und folgen damit aktuell vor allem den momentan vorbörslich ebenfalls nachgebenden Futures des US-Aktienindizes (z.B. S&P 500-Future aktuell um 11:00 Uhr - 0,4 % auf 4117 Punkte).

 

So notiert das defensivste und am wenigsten konjunkturreagible Gold (TVC:GOLD) momentan nahezu unverändert mit einer „schwarzen Null“ gegenüber seinem Freitags-Schlusskurs von letzter Woche bei 1984 USD noch am stabilsten, gefolgt vom nächst defensiveren Silber (TVC:SILVER), das - 0,2 % auf exakt 25,04 USD einbüßt.

Entsprechend der schon in den letzten Tagen und gerade noch einmal in unserem Gold-Bericht vom Freitag dagegen betonten, aus unserer Sicht sowohl wirtschafts- wie auch zinsperspektivisch speziell seit rd. 2 Wochen klar übertriebenen Rallye der vor allem konjunkturzyklischen Edelmetalle Platin (US0231351067) und Palladium (TVC:PALLADIUM) korrigieren beide Edelmetalle heute bisher dagegen deutlicher, und zwar Palladium um - 0,5 % auf 1593 USD und Platin sogar um - 1,7 % auf 1105 USD.

 

Angemessene Prognose erster FED-Leitzinssenkung ab dem 01.11.

 

Wie wir in o.g. Bericht vom Freitag dargelegt haben, ist es nicht nur in den zuletzt charttechnisch durch zunehmende Verletzungen der oberen Bollinger-Ränder im Tageschart von Platin und Palladium eingetretenen Überkauftheiten, sondern ebenso auch fundamental angesichts der Soft Landing-Perspektiven der Konjunkturen vor allem in den USA und Europa bis in 2024 hinein aus unserer Sicht nun zunächst auch weiterhin überfällig, gerade aus den übertriebenen Anstiegen der letztgenannten konjunkturzyklischen Edelmetalle nun erst einmal wieder die Luft zugunsten der dem gegenüber in den letzten 2 Wochen viel zu stark zurückgebliebenen und in zunehmend moderaten Konjunktur- und Zinsumfeldern grundsätzlich eher zu favorisierenden Edelmetallen Gold und Silber abzulassen.

Denn sowohl in den USA wie auch in Europa sind in 2023 lediglich reale BIP-Wachstumsraten mit nur noch einer Null vor dem Komma, zudem jedoch aber wohl auch ab Sommer sowohl durch die FED wie auch EZB im Umfeld bis dahin sicher weiter dynamisch rückläufiger Inflationsrisiken erste Vorbereitungen bzw. Ankündigungen zu kommenden Zinslockerungsmaßnahmen unseres Erachtens mit einer hohen Wahrscheinlichkeit absehbar.

Vor diesem Hintergrund halten wir die aktuelle Konsensprognose-Haltung im sog. FED Watch-Tool, dass es entgegen der bisher offiziellen Ankündigung der FED, bis Ende 2023 noch keinerlei Zinssenkung vornehmen zu wollen, doch bereits schon am 01.11. wieder zu einer ersten Zinssenkung der US-Notenbank kommen dürfte, jedoch für vollauf schlüssig und angemessen.

 

Erste risikofreudige Käufe von Gold und Silber nun wieder angebracht

 

Diese völlig realistische Hinausschiebung der erster Zinssenkungserwartungen durch das FED Watch-Tool bis weit gegen Jahresende 2023, die mit dem zuvor noch absurd übertriebenen Optimismus erster Zinssenkungseinleitungen vielleicht sogar schon im Juni/Juli 2023 jedoch zum Glück nicht mehr das Geringste gemein haben und daher nun auch gerade aus Gold und Silber deren zuvor ebenso überzogene Euphorie stark haben abkühlen lassen, bilden somit nach unserer Überzeugung einen idealen und auch fundamentalanalytisch vollkommen stichhaltigen Boden, in beide defensiveren Edelmetalle bei entsprechender Risikofreude nun ebenfalls wieder mit ersten neuen Kaufengagements einzusteigen.

Hinsichtlich weiterer Konjunkturdaten-Veröffentlichungen oder auch möglicher Notenbank-Vorstandsreden stehen heute nach der bereits um 10:00 erfolgten IFO-Konjunkturberichtsvorlage für Deutschland im April (insgesamt moderat schwächer, gerade im zukunftsweisenden Konjunkturerwartungs-Teilindex jedoch besser als erwartet ausgefallen) keinerlei weitere relevante Termine auf der Agenda.

Das Kursverhalten der Edelmetalle dürfte sich heute daher in einem momentan zum Freitagsschluss praktisch unveränderten US-Rentenmarkt (Rendite 10jähriger US-Treasuries aktuell weiterhin bei 3,54 %) am heutigen Tag auch weiterhin am ehesten an der weiteren Kursrichtung der US-Aktienindizes orientieren und dabei in der Handelsaktivität insgesamt recht ruhig verlaufen.

 

24.04.2023 - Matthias Reiner

 

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