
Edelmetall Marktbericht vom 05.02.2025: Gold bleibt stabil über 2.800 US-Dollar, Silber steigt auf Zwei-Monats-Hoch, während Platin und Palladium weiterhin kämpfen
Investoren betrachten Edelmetalle als langfristige Absicherung gegen Währungsrisiken
Die Edelmetallmärkte zeigen sich in dieser Woche mit gemischter Performance. Während Gold mit 1,9 % auf 2.854 US-Dollar und Silber mit 3,0 % auf 32,20 US-Dollar deutliche Zugewinne verzeichnen, geraten Platin und Palladium mit -0,84 % bzw. -1,7 % unter Druck. Die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten stehen weiterhin im Zeichen geopolitischer Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheiten und der US-Zinspolitik. Besonders Gold profitiert von der steigenden Nachfrage nach sicheren Häfen, während Silber zusätzlich durch industrielle Nachfrage gestützt wird. Dagegen belasten makroökonomische Faktoren wie Handelszölle und Zinsentwicklungen die Platin- und Palladiummärkte.
Der Goldpreis hat die Marke von 2.800 US-Dollar durchbrochen und ein neues Allzeithoch erreicht. Marktanalysten führen den Preisanstieg auf eine Kombination geopolitischer und wirtschaftlicher Faktoren zurück. Besonders die Handelskonflikte zwischen den USA und China wirken sich aus: Nachdem Washington neue Importzölle verhängt hat, konterte Peking mit eigenen Maßnahmen. Die Unsicherheit über mögliche wirtschaftliche Verwerfungen lässt institutionelle Anleger verstärkt auf Gold (TVC:GOLD) setzen. Ein weiterer Faktor ist die Inflation, die durch die protektionistische Handelspolitik der Trump-Administration weiter angeheizt werden könnte.
Wie auf marketscreener.com zu lesen ist, richten Anleger ihren Fokus in dieser Woche auf wichtige Wirtschaftsdaten. Der ADP-Arbeitsmarktbericht und die bevorstehenden Lohnzahlen könnten entscheidende Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft liefern und damit die Markterwartungen bezüglich der künftigen Zinspolitik beeinflussen.
Silber bleibt gefragt: Industrielle Nachfrage und lockere Geldpolitik stützen den Preis
Silber (TVC:SILVER) setzt seinen Aufwärtstrend fort und bewegt sich nahe eines Zwei-Monats-Hochs. Der Preis liegt aktuell bei 31,60 US-Dollar je Feinunze, was vor allem auf die wachsende Unsicherheit hinsichtlich der US-Handelspolitik zurückzuführen ist. Die Entscheidung der US-Regierung, Zölle auf mexikanische und kanadische Waren vorerst auszusetzen, hat die Märkte kurzfristig stabilisiert. Gleichzeitig sorgt die Erwartung einer lockereren Geldpolitik für weiteres Interesse an Silber.
Mehrere große Zentralbanken, darunter die Bank of Canada und die Europäische Zentralbank, haben Zinssenkungen signalisiert. Dies macht nicht nur Gold, sondern auch Silber als alternative Anlageform attraktiver. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die robuste US-Industrieproduktion. Silber wird in vielen Industriezweigen benötigt, insbesondere in der Elektronik- und Solarindustrie. Die steigende industrielle Nachfrage könnte den Preis weiter antreiben.
Auf Investing.com wird zudem auf die angespannte Angebotslage am Silbermarkt hingewiesen. Laut Prognosen des Silver Institute wird das Defizit mindestens bis 2025 bestehen bleiben. Die starke industrielle Nutzung und das wachsende Interesse privater Investoren verschärfen die Knappheit zusätzlich. Eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank könnte den Silberpreis weiter beflügeln und die Attraktivität als sichere Anlage zusätzlich erhöhen.
Platin und Palladium unter Druck: Wirtschaftspolitische Risiken belasten die Märkte
Platin (TVC:PLATINUM) verzeichnet in dieser Woche einen Rückgang um 1,9 % und bleibt damit unter Druck. Besonders die wirtschaftspolitischen Maßnahmen von Ex-Präsident Donald Trump könnten sich langfristig negativ auf den Markt auswirken. Protektionistische Maßnahmen wie Zölle und Handelsschranken haben bereits jetzt inflationäre Effekte. Dies könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, ihren Zinssenkungskurs zu verlangsamen, was traditionell belastend für Platinpreise ist. Zudem drückt die Inflation auf die Kaufkraft der Verbraucher, was sich auf die Nachfrage im Automobil- und Schmucksektor auswirkt. Da die USA ein Netto-Importeur von Platin und Palladium (TVC:PALLADIUM) sind, könnten Zölle auf diese Metalle zu Engpässen und steigenden Preisen für Leasings und Futures führen.
Wie auf platinuminvestment.com zu lesen ist, könnte die Kombination aus Importzöllen, Inflation und höheren US-Zinsen die Platin-Nachfrage nachhaltig beeinträchtigen. Die Produktionskosten steigen, während eine wirtschaftliche Abkühlung die Nachfrage aus dem Automobil- und Schmucksektor senkt. Die US-Inlandsproduktion kann diese Defizite nicht ausgleichen, da Minenkapazitäten bereits reduziert wurden. Auch Palladium ist betroffen, da die US-Industrie stark auf Importe angewiesen ist.
Technische Analyse Gold: Bullen behalten die Kontrolle
Der Goldpreis zeigt eine anhaltend starke Entwicklung und liegt im aktuellen Monat bei einem Plus von 1,9 %. Der nächste mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 2.854 US-Dollar, während die Unterstützung bei 2.537 US-Dollar gesehen wird. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) zeigt einen positiven Trend, und der aktuelle Kurs notiert über diesem wichtigen Indikator. Dies signalisiert eine weiterhin bullische Marktstruktur, die durch geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Spannungen zusätzlich gestützt wird. Die Bullen dominieren weiterhin das Geschehen.
Technische Analyse Silber: Aufwärtstrend mit Potenzial für neue Hochs
Silber bleibt mit einer Monatsperformance von 3,0 % das stärkste Edelmetall im aktuellen Umfeld. Der unmittelbare Widerstandsbereich liegt bei 34,85 US-Dollar, während die Unterstützung bei 28,73 US-Dollar angesiedelt ist. Der GD200 zeigt einen klaren Aufwärtstrend, und der aktuelle Silberkurs bewegt sich darüber – ein weiteres positives Signal für Anleger. Die Kombination aus Angebotsknappheit, industrieller Nachfrage und einer möglichen Zinssenkung durch die Fed sorgt für ein optimistisches Gesamtbild. Die Bullen bestimmen weiterhin die Richtung.
Technische Analyse Platin: Schwache Performance trotz positiver Trends
Platin zeigt sich in diesem Monat mit einem Rückgang von 0,84 % schwächer als Gold und Silber. Trotz dieses kurzfristigen Abwärtstrends bleibt das langfristige Bild stabil. Der nächste wichtige Widerstandsbereich liegt bei 1.054 US-Dollar, während die Unterstützung bei 902 US-Dollar verankert ist. Der GD200 zeigt weiterhin einen aufwärtsgerichteten Trend, was grundsätzlich positiv zu werten ist. Auch wenn Platin kurzfristig unter Druck steht, bleibt die übergeordnete Marktstruktur bullisch, insbesondere wenn sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen verbessern.
Technische Analyse Palladium: Unsicherheit prägt den Markt
Mit einem Monatsverlust von 1,7 % bleibt Palladium das schwächste der vier Edelmetalle. Der Widerstandsbereich wird aktuell bei 1.247 US-Dollar angesetzt, während die Unterstützung bei 897 US-Dollar liegt. Der GD200 zeigt weiterhin einen steigenden Verlauf, doch die jüngsten Kursverluste haben die Dynamik des Marktes geschwächt. Das übergeordnete Bild bleibt trotz der kurzfristigen Schwäche tendenziell bullisch. Anleger sollten jedoch auf die Entwicklung der globalen Konjunktur und die Auswirkungen der US-Zollpolitik achten, da diese den Palladiummarkt erheblich beeinflussen könnten.
Ausblick: Volatilität bleibt hoch, Anleger blicken auf geldpolitische Signale
Die Edelmetallmärkte bleiben in den kommenden Wochen von geopolitischen Entwicklungen, Handelskonflikten und geldpolitischen Entscheidungen geprägt. Während Gold und Silber weiter von ihrer Rolle als sichere Häfen profitieren könnten, stehen Platin und Palladium aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten unter Druck. Anleger werden insbesondere die nächsten US-Arbeitsmarktdaten und die Reaktion der Zentralbanken genau beobachten. Eine mögliche Zinssenkung der FED könnte die Nachfrage nach Edelmetallen weiter stützen und zu neuen Preisbewegungen führen.
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05.02.2025 - Andreas Opitz
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