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Gold - barbarisches Relikt und Public Enemy #1

Goldene Rente für Ohio’s Polizei?

NTG24 - Gold - barbarisches Relikt und Public Enemy #1

 

Man liest zwar weltweit überall über den steigenden Goldpreis. Dies ist angesichts der Tatsache, dass dieser nun in so ziemlich jeder großen Währung ein neues Allzeithoch erreicht hat, auch keine wirkliche Überraschung.

 

Der Leidensdruck institutioneller Investoren

 

Eine Überraschung ist es schon eher, wie gering institutionelle Investoren in Gold und anderen Edelmetallen investiert sind. Denn der Mainstream der vergangenen Jahrzehnte, der aus einem anscheinend ewigen Zinssenkungstrend heraus nur zwischen Aktien und Anleihen wählen musste und es in diesem Narrativ für Edelmetalle kaum einen nennenswerten Platz gab, übte einen bedeutenden Erwartungsdruck in der ,,Investor Community’’ aus. Dieser Druck resultiert aus dem Ziel, eine der meistens gegebenen Benchmark entsprechende Wertentwicklung zu erzielen. Im Ergebnis gewinnen dann solche Investoren Marktanteile, die möglichst kostengünstig meist passive Investmentstrategien anbieten.

Nun sind die Zinsen aber nahe null oder darunter, und die Korrelation der Assetklassen steigt in langsam bedenklichem Maße. Manche nennen dies die ,,Everything Bubble’’, andere sehen darin einen steigenden Handlungsdruck in Richtung der letzten verbleibenden negativ oder gering korrelierten Vermögenswerte.

Vor genau diesem Hintergrund ist es nun gar keine Überraschung, warum, wie die Nachrichtenagengur Bloomberg berichtet, der 16 Mrd. US-Dollar schwere ,,Ohio Police & Fire Pension Fund (OP&F)‘‘ entschieden hat, 5 % seines Vermögens in Gold zu investieren.

Dieser Schritt soll dabei helfen, das Portfolio zu diversifizieren und einen Schutz gegen eine mögliche Inflation aufzubauen.

Ein möglicherweise entscheidender Schritt hin zu dieser Entscheidung könnte die Entscheidung des langjährigen Goldkritikers und Großinvestors Warren Buffett gewesen sein, im 2. Quartal 2020 eine bedeutende Position in der Goldaktie Barrick Gold aufzubauen, worüber wir bereits berichteten.

 

Bildnachweis: @ Fotograf - Simon

 

Nun also der ,,Ohio Police & Fire Pension Fund (OP&F)‘‘. Man dürfte nun auch in Ohio erkannt haben, dass das jahrzehntelang gebetsmühlenartig wiederholte Argument, Gold zahle keine Zinsen, seine Relevanz verloren hat. Verstärkt wird dies noch dadurch, dass weltweit rund 14 Bio. US-Dollar an ausstehenden Anleihen negative Zinsen aufweisen.

Zum Vergleich: Rund 100 Bio. Dollar Marktkapitalisierung an den Aktienmärkten steht eine solche von rund 1 Bio. Dollar bei Gold gegenüber, von Silber, Platin und Palladium ganz zu schweigen.

Was wohl passiert, wenn sich die bereits skizzierte Eigendynamik wie bei passiven Benchmarks auch für den Anteil von Gold am Gesamtportfolio durchsetzt, mag man sich gar nicht vorstellen.

Fakt bleibt, dass der Anteil von Edelmetallen weltweit in den institutionellen Portfolien wie jenem von OP&F nur rund 0,5 % - 0,7 % beträgt. Anfang der 80er-Jahre lag er bei dem Zehnfachen. Damals hatte man die inflationsgetriebene Stagflation der 70er-Jahre hinter sich und kannte den Unterschied zwischen dem nominalen und realen Ertrag.

 

Fazit

 

Zuletzt wies zudem der CEO von Sprott US, Rick Rule, darauf hin, dass der Anteil aller Investments in den USA sogar nur bei 0,3 % - 0,5 % der Investments liegt. Dies verdeutlicht das enorme Potenzial für eine Steigerung der Investitionen in Edelmetalle.

Es ist bereits heute klar, dass selbst zu aktuellen Preisen die vorhandenen physischen Mengen an Gold, Silber, Platin und Palladium nicht ansatzweise ausreichen werden, um die potenzielle Nachfrage zu decken.

Einstweilen dürfen sich die Polizisten und Feuerwehrleute in Ohio zumindest perspektivisch darauf freuen, dass das neue Management ihrer öffentlichen Altersvorsorge-Einrichtung die Zeichen der Zeit erkannt hat. Und schließlich ist ja auch eine weitere Erhöhung nicht ausgeschlossen. Der erste Schritt ist ja bekanntlich immer der schwerste.

31.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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