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Gold, Silber & Co. schalten hoch

Ein Marktbericht von Arndt Kümpel

 

Die Edelmetalle haben eine spannende Woche hinter sich. Grund genug, um die stürmische Entwicklung der letzten Handelstage bei den Edelmetallen näher zu betrachten. 

Die Drohung der USA, gegen Mexiko Einfuhrzölle einzuführen, die Verhärtung im Handelsstreit mit China und Konjunkturzahlen beflügelten in dieser Woche die Edelmetallkurse. Zwar gab es am Freitag eine Einigung mit Mexiko. Gleichwohl wird das nächste Treffen der US-Notenbank am 18.-19.06.2019 vor dem Hintergrund der jüngsten Arbeitsmarktzahlen vom vergangenen Freitag spannender als bisher.

 

Gold mit viel Schwung

 

Gold als das zentrale Edelmetall hatte ja, wie von uns berichtet, seit Mitte April einen Boden oberhalb des flacheren, seit dem Allzeithoch im September 2011 bestehenden Abwärtstrends gebildet, der sich jedoch gleichzeitig auch als ausgedehnte Bodenbildung deuten lässt. Die Konsolidierung oberhalb der flacheren Abwärtstrendlinie ist dabei als Bestätigung des Trendbruches zu werten. Eine mit soliden Umsätzen gestützte Wochenbewegung hat den Goldpreis damit nun wieder mitten in das mit vielen Widerständen gespickte Kursband zwischen 1280 US-Dollar und 1370 US-Dollar gehievt. Eine Konsolidierung der kurzfristigen Gewinne von rund 60 US-Dollar wäre deshalb mehr als gesund für die weitere Entwicklung des Goldpreises.

 

Silber verbessert Ausgangsposition weiter

 

Silber gelang es dabei ebenfalls, seinen seit Februar 2019 laufenden Abwärtstrend nach oben zu verlassen. Zwischen dem Wochenschluss von 14,98 US-Dollar bis zum Februarhoch bei 16,20 US-Dollar liegen allerdings ebenfalls noch verschiedene Widerstände. Was jedoch zuversichtlich stimmt: Erst zum zweiten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen im CFTC-Report über die Handelspositionen großer Handelsteilnehmer sind die Commercials bei Silber netto long positioniert. Dies war zuvor nur im August 2018 geschehen. Damals bildete Silber ein signifikantes Kurstief aus. Eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wäre damit auch eine Bestätigung der Positionierung der großen Silberhändler. Zudem haben wir ja bereits auf die fraktale Struktur des Silbercharts und die Bedeutung der zyklischen Tiefstkurse von 13,90 US-Dollar am 14.11.2018 und des größeren Zyklustiefs von 13,65 US-Dollar am 14.2.2015 hingewiesen. Sollten diese beiden Zyklustiefs nicht mehr unterschritten werden, hätte Silber eine solide technische Basis für einen mittelfristig starken Aufwärtstrend gebildet.

 

Platin konsolidiert

 

Beim Schwestermetall Platin kam es ebenfalls zu einer positiven Kursreaktion, was vor dem Hintergrund der deutlichen Abwärtsbewegung seit Ende April 2019 von rund 900 US-Dollar auf unter 790 US-Dollar am 30.05.2019 auch keine Überraschung war. Trotz eines Wochenhochs bei 833,50 US-Dollar schloss Platin auf Wochenbasis noch deutlich im Plus bei 806,80 US-Dollar und bildete damit eine gute Ausgangsposition für die nächsten Handelstage. Denn auf die ebenfalls fraktale Bodenbildung, wenngleich auch mit einem anderen Muster, hatten wir ja schon hingewiesen. Die relevanten Tiefstkurse, die für die Aufrechterhaltung dieser Musterinterpretation nicht unterschritten werden sollten, stammen mit 747,50 US-Dollar vom Oktober 2008 und mit 755,76 US-Dollar vom August 2018. Es bleibt also auch hier spannend.

 

Bastelt Palladium an einem Boden?

 

Palladium schließlich baut weiter an der Konsolidierungsformation nach dem atemberaubenden Anstieg von August 2018 bis März 2019. Ein klares Muster einer Bodenbildung ist zwar noch nicht zu erkennen, weshalb auch ein weiterer Rückgang bis in den Unterstützungsbereich von 1260 US-Dollar nicht ausgeschlossen werden kann. Jedoch scheinen die relativ hohen Umsätze bei den kurzfristigen Rückgängen am 31.05. und 03.06.2019 nicht mehr jenen Druck auf den Preischart zu entfalten, wie dies noch am 09.05.2019 der Fall gewesen war.

Die Edelmetallaktien schließlich haben eine ebenfalls sehr gute Woche hinter sich. Der Philadelphia Gold- und Silberminenindex der gehedgten und ungehedgten Gold- und Silberproduzenten, der als Kursindex ohne Dividendenzahlungen gebildet wird, sprang von seinem Vorwochentief bei 65,88 im Wochenverlauf auf ein Hoch von 75,54 und schloss mit 74,33 Punkten. Die Kurs-Gaps machen hier aber deren Schließung und damit eine zumindest kurzfristige Konsolidierung wahrscheinlich.

Fazit: Vor allem Gold, Silber und die Minenaktien konnten in dieser Woche positiv überraschen. Auch wenn weitere nicht unbedeutende charttechnischen Hürden vor ihnen liegen, nährt die Kursdynamik dieser Woche vor dem Hintergrund der entstandenen langfristigen Muster die Zuversicht auf eine bedeutende Trendwende!

 

09.06.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de





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