NTG24 Edelmetall-Trading: Tageseinschätzung Gold vom 20.12.2022
Japans Zinspolitik beflügelt die Edelmetalle
Mit ihrer heutigen Entscheidung, trotz einer im November voraussichtlich auf einem 41 Jahres-Hoch liegenden japanischen Inflationsrate von 3,6 % den Leitzins unverändert im Negativbereich von – 0,1 % beizubehalten und gleichzeitig aber zu einer weiteren Flexibilisierung ihrer künftigen Zinspolitik die hierfür maßgebliche Steuerungsspanne der 10 Jahres-Renditen öffentlicher Anleihen auf - 0,5 % bis + 0,5 % zu verdoppeln, versetzte die Bank of Japan dank der hiermit sofort einhergegangenen aktuell 3,4 %igen Aufwertung des Yen zum US-Dollar auch Gold heute in Festtagsstimmung.
Mit ihrer heutigen Entscheidung, ihren Leitzins vorläufig zwar stabil bei – 0,1 % zu belassen, gleichzeitig aber die Referenzspanne der Rendite für 10jährige öffentliche Anleihen für ein sofortiges aktives zinspolitisches Gegensteuern künftig von – 0,5 % auf + 0,5 % zu verdoppeln (aktuell befindet sich diese Rendite durchschnittlich auf einem 7 Jahres-Hoch bei fast 0,46 %) ist die Bank of Japan nach einer bis zuletzt rigoros beibehaltenen hoch expansiv und möglichst konjunkturstimulierend wirkenden Geld- und Zinspolitik als die letzte große Notenbank aufzuführen, die mit der heutigen Entscheidung nun endlich (!) ebenfalls den Weg ebnet, auf ein etwaiges weiteres Ausufern der Inflationsrate in Japan mit dann vermutlich einschneidenderen Zinserhöhungsmaßnahmen zu reagieren.
Die hierauf heute sofort eingetretene Aufwertung der Währung Yen gegenüber dem US-Dollar um aktuell + 3,4 %, worüber wir auch bereits in unserem heutigen Beitrag „Börse To Go“ berichteten, führte zwar zu einer starken Belastung der Aktienmärkte, versetzte aber hingegen den von einer Dollarschwäche üblicherweise immer profitierenden Goldpreis heute nachvollziehbarer Weise in einen Rallyemodus.
So konnte der Goldpreis heute erneut die 1.800-USD-Marke knacken, was auch einen Ausbruch über seinen kurzfristigsten Abwärtstrend-Widerstand seit dem 13.12. (= 1.797 USD) hinaus darstellte. Mit dieser schlagartigen Durchbrechung der oberen Bollinger Band-Ränder aller Chartintervalle bis zu 1 Stunde hat dies aktuell nun ein Intraday-Rückschlagspotenzial bis in eine Zone von voraussichtlich rd. 1.793 USD (gleitender Bollinger Band-Durchschnitt 1 Stunde) bis rd. 1.797 USD (gleitender Bollinger Band-Durchschnitt 30 Minuten) zur Folge.
Unserer Einschätzung nach ist ein erneuter Rückfall unter den Ausbruchswiderstand von 1.797 USD heute also charttechnisch durchaus möglich, wäre allerdings nach bisherigem Intraday-Hoch von 1.809,50 USD aus unserer Sicht jedoch als eine klare Neueinstiegs-Gelegenheit anzusehen.
Auf fortlaufender 1-tägiger Chartbasis ist heute oder in den kommenden Tagen sogar selbst ein weiterer Vorstoß des Goldpreises in eine ultimative Widerstandszone von ca. 1.821 USD (= oberer Bollinger-Rand auf 1 Tages-Chartbasis) - ca. 1.835 USD (= Aufwärtstrendkanal-Widerstand seit 16.11.) nicht auszuschließen.
Das Momentum auf 1tägiger-Chartbasis liegt aktuell in der Kaufzone > 50 und steht hierin derzeit kurz vor der Generierung eines neuen Kaufsignals.
Chartbild Gold
Gold auf TradingView
20.12.2022 - Matthias Reiner
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