
Alibaba: Cloud und AI Geschäft wächst stärker als erwartet
Alibaba entwickelt sich stärker als befürchtet - „bereinigtes“ Wachstum von 10 %
Auf den ersten Blick enttäuschen die Alibaba Zahlen. Wer jedoch in die Details einsteigt, erkennt schnell, dass die operative Entwicklung höhere Bewertungen bei den Aktien rechtfertigt.
Die Erwartungen der Analysten verfehlte Alibaba (KYG017191142) für das Juni-Quartal, überraschte aber dennoch positiv. Die Konsensschätzung für den Umsatz im Juni-Quartal lag bei 253,17 Mrd. Yuan, doch Alibaba kam „nur“ auf 247,65 Mrd. Yuan (34,57 Mrd. US-Dollar), was einem Wachstum von knapp 2 % entspricht. Nicht gerade ein Argument, um die Aktien zu kaufen. Dennoch herrschte allgemeine Erleichterung, denn das „bereinigte“ Wachstum lag bei 10 %, wenn man die Verkäufe von Sun Art und Intime im Jahresvergleich berücksichtigt. Die Anleger hatten die Alibaba Aktien zudem in den letzten Wochen und Monaten abverkauft, da man sich einen Preiskrieg mit JD.com (US47215P1066) und Meituan (KYG596691041) im Lebensmittelliefergeschäft leistet. Letztere hatten erst am Donnerstag berichtet und erlebten den grössten Kursrücksetzer seit April, nachdem das operative Ergebnis um -98 % aufgrund des Preiskriegs eingebrochen war.
Alibaba konnte hingegen den Gewinn um 76 % auf 43,12 Mrd. Yuan steigern. Nach Anteilen Dritter weist man den Aktionären noch einen Gewinn von 33,51 Mrd. Yuan (4,68 Mrd. US-Dollar) aus. Der Anteil der Dritten fällt also sehr üppig aus, aber immerhin hält Alibaba den Preiskrieg wesentlich besser als die Konkurrenz aus und hat den längeren Atem. Das ist letztlich entscheidend und wird natürlich in der Zwischenzeit von den restlichen Sparten kompensiert. Insbesondere die Cloud Intelligence Sparte entwickelt sich weiterhin sehr stark und wuchs zuletzt um 26 %. Darin enthalten ist auch das AI-Geschäft, das nach Aussagen von CEO Eddie Wu im achten Quartal in Folge mit dreistelligen Prozentsätzen wuchs.
Cloud und AI Geschäft wächst stärker als erwartet
Der Fokus der Anleger liegt verständlicherweise auf dem langfristig lukrativen AI-Geschäft. Hier ist man so gut aufgestellt, dass man bekanntlich Apple (US0378331005) als Kunden für deren AI-Dienste in China akquirieren konnte. Ob diese Partnerschaft dann am Ende wirklich zustande kommt und Bestand hat, hängt nicht am Angebot von Alibaba, sondern an der geopolitischen Volatilität. Die Trump-Administration poltert bekanntlich lautstark und zeigte sich wenig erfreut darüber, dass Apple mit den Chinesen gemeinsame Sache macht.
Was die Anleger aber wirklich begeistert, ist die sinkende Abhängigkeit von Nvidia (US67066G1040). Alibaba hat den grössten Marktanteil im chinesischen Cloud-Geschäft und mit der Qwen-Familie AI-Modelle, die auf Weltniveau rangieren. Um das zu halten, braucht Alibaba aber beständig steigende Rechenleistungen, was durch die Sanktionen aus den USA behindert wird. Chinesische Anbieter wie MetaX und Cambricon Technologies (CNE1000041R8) beginnen, dieses Vakuum zu füllen. Und zwar relativ schnell. 2024 lag der Anteil der chinesischen AI-Chip-Lieferanten bei 29 %. In diesem Jahr wird mit einem Anstieg auf bereits 42 % gerechnet und im kommenden Jahr sollen erstmals mehr AI-Chips von heimischen Produzenten als von ausländischen Anbietern kommen. Eine wichtige Entwicklung für Alibaba, die zu grössten Einkäufern von AI-Chips in China zählen und deren Erfolg direkt von der Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der Chips abhängt.
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30.08.2025 - Mikey Fritz
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