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Twitter rutscht in die roten Zahlen und macht dafür vor allem Tesla-Chef Elon Musk verantwortlich

Der Rosenkrieg geht in die nächste Runde

NTG24 - Twitter rutscht in die roten Zahlen und macht dafür vor allem Tesla-Chef Elon Musk verantwortlich

 

Am Freitag legte Twitter die mit Spannung erwarteten Zahlen für das zweite Quartal vor. Nicht nur aufgrund der Reibereien zwischen dem Kurznachrichtendienst und Elon Musk wurden die mit Spannung erwartet. Auch die allgemeine Schwäche im digitalen Werbesektor heizte sie Spekulationen an.

Letztlich mussten die Anteilseigner eine mittelschwere Enttäuschung hinnehmen. Die Umsätze gingen im Vergleich zum Vorjahr dezent von 1,19 Milliarden auf 1,18 Milliarden USD zurück. Noch deutlicher war der Rückgang bei den Gewinnen. Solche gab es im zweiten Quartal tatsächlich überhaupt nicht mehr zu sehen. Stattdessen musste Twitter (US90184L1026) Verluste in Höhe von 270 Millionen USD oder 0,35 USD je Aktie vermelden.

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Werbebanner WikifolioNatürlich hat das Management für diese schwache Performance bereits einen Schuldigen gefunden. Der hört auf den Namen Elon Musk, ist seines Zeichens Chef von Tesla (US88160R1014) und Gründer von Space X und verantwortlich für eine zu scheitern drohende Übernahme von Twitter. Ursprünglich wollte Musk das Unternehmen für satte 44 Milliarden USD übernehmen, was mittlerweile einen gigantischen Aufschlag bedeuten würde.

Aufgrund angeblich fehlender Informationen rund um Fake-Accounts zog sich Musk von solchen Plänen allerdings zurück. Tatsächlich sorgte das für einige Turbulenzen sowohl bei Twitter selbst als auch an den Börsen. Die enttäuschenden Zahlen lassen sich damit allein aber nicht erklären. Stattdessen dürften hier auch Faktoren eine Rolle gespielt haben, die derzeit auch viele andere Internetkonzerne ordentlich unter Druck setzen.

 

Das Werbegeschäft kriselt

 

Es ist nicht so, dass sich mit Online-Werbung derzeit kein Geld verdienen ließe. Doch die Einnahmen in diesem Bereich sind zuletzt deutlich zurückgegangen, was unter anderem auf die hohe Inflation und daraus resultierende nachlassende Konsumlust zurückzuführen ist. Eben das bekam nun auch Twitter zu spüren, wo Werbung mehr oder weniger die einzige nennenswerte Einnahmequelle darstellt.

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Zwar konnte der Konzern in den vergangenen drei Monaten rund 8,8 Millionne zusätzliche Nutzer verzeichnen, die prinzipiell mit Werbung erreicht werden konnten. Damit fiel das Wachstum in diesem Bereich aber deutlich geringer aus als in vorherigen Quartalen und der Rückgang beim Umsatz belegt eindrucksvoll, dass die Einnahmen je Nutzer um ein gutes Stück zurückgegangen sind. Noch sehr viel drastischer zeigte sich dieser allgemeine Trend zuletzt bei Snap (US83304A1060), wo die Quartalszahlen regelrecht katastrophal ausfielen. Die großen Internet-Firmen bewegen sich auf schwere Zeiten zu und auch ohne das Übernahmetheater mit Elon Musk hätte Twitter wohl kaum ein rekordverdächtiges Quartal abgeliefert.

 

Musk soll zu seinem Glück gezwungen werden

 

In absehbarer Zeit wird die Übernahme das beherrschende Thema bei Twitter sein. Der Konzern kündigte bereits an, den Ausstieg von Musk nicht einfach auf sich sitzen zu lassen. Schließlich wurden die entsprechenden Verträge bereits unterzeichnet. Nun soll die Sache vor Gericht geklärt werden und Twitter plant dabei nicht weniger, als den Tesla-Chef zum Kauf des Unternehmens zu zwingen. Was dabei am Ende herauskommen wird oder nicht, steht derzeit noch in den Sternen.

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Werbebanner EMH PM TradeFür die Anteilseigner wäre ein Erfolg von Twitter vor Gericht wohl als ein Glücksfall anzusehen. Denn in einem solchen Fall müssten 54,20 USD je Aktie gezahlt werden. Im Vergleich zum letzten Schlusskurs bei knapp 40 USD am Freitag entspräche dies einem Aufschlag von über 30 Prozent. Wohl auch deshalb reagierte die Twitter-Aktie bisher kaum auf die schlechten Zahlen, welche deutlich unter den Erwartungen der Analysten lagen. Zu groß scheint bei vielen noch die Hoffnung zu sein, dass der Deal mit Musk noch über die Bühne gehen kann und im Zuge dessen ansehnliche Aufschläge winken. Die Zeit wird zeigen, ob derartige Spekulationen sich letztlich auszahlen werden. Möglich ist für den Moment auch, dass Musk sich durchsetzen wird oder der Übernahmepreis noch um ein gutes Stück nach unten gedrückt wird.

 

25.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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