Steigende indische Zuckerexporte dürften Zuckerpreis nur kurz belasten
Indien beginnt mit dem Export seiner Zuckerüberschüsse
Indien ist im Begriff, seine Zuckerüberschüsse wieder auf den Weltmarkt zu bringen. Damit ist ein deutlicher Anstieg der Zuckerexporte aus Südasien zu rechnen. Nach Industrieangaben unterzeichneten indische Zuckermühlen bisher Exportverträge im Umfang von 1,5 Mio. Tonnen Zucker.
Die Lieferung der Waren soll im 1. Quartal 2021 erfolgen. Hauptzielländer der indischen Zuckerexporte sind Sri Lanka, Afghanistan, Indonesien und einige Staaten Afrikas.
In Summe plant Indien, bis zum Ende des im September 2021 auslaufenden Erntejahres 2020/2021 rund 6 Mio. Tonnen Zucker zu exportieren.
Um den Export von Zucker zu erleichtern, hatte die indische Regierung im Dezember 2020 Exportsubventionen in Höhe von rund 79,5 US-Dollar je Tonne genehmigt.
Damit erhalten die indischen Zuckerexporteure die Gelegenheit, an den deutlich gestiegenen internationalen Zuckerpreisen zu partizipieren.
Wie ein Blick auf die langfristige Zuckerpreisentwicklung zeigt, ist der Zuckerpreis in den letzten Wochen auf den höchsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren gestiegen.
Dabei hat er seinen seit 2011 bestehenden langfristigen Abwärtstrend gebrochen und eine mehrjährige Bodenbildung in Form eines fraktalen Doppelbodens abgeschlossen.
Fazit
Der stärkere Zuckerexport Indiens im 1. Quartal 2021 dürfte kurzfristig auf den Zuckerpreis drücken. Ob dies auch längerfristig der Fall ist, ist dagegen weniger klar. Denn das höhere Zuckerangebot Indiens am Weltmarkt kompensiert derzeit in bedeutendem Umfang ein niedrigeres Angebot aus anderen Exportländern. Die charttechnische Situation des Zuckerpreises in US-Dollar könnte zudem durch eine anhaltende Schwäche des US-Dollars noch verstärkt werden.
08.01.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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