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Russische Geschäftsbank akzeptiert Krypto-Token als Kreditsicherheit

Russische Bank vergibt erste krypto-besicherten Kredit

NTG24 - Russische Geschäftsbank akzeptiert Krypto-Token als Kreditsicherheit

 

Eine russische Geschäftsbank hat als erste Bank Russlands einen Privatkredit auf der Basis von Kryptowährungs-Token gewährt.

Dies berichtete die ,,Moscow Times‘‘ unter Berufung auf die Zeitung ,,Kommersant‘‘.

Die Geschäftsbank Expobank informierte darüber, dass sie erstmals vor einigen Tagen einen individuellen Kredit für den Geschäftsmann Mikhail vergeben habe und von diesem Token der Kryptowährung Waves als Sicherheit akzeptierte. Die Höhe des Kredites wurde nicht bekannt gegeben.

Die Zeitung Kommersant berichtet, dass die Bank vor dem Geschäft eine Reihe Juristen und Krypotexperten konsultiert habe. Im Ergebnis habe man die Wave-Token als ,,sonstige Vermögenswerte‘‘ definiert und auf ein Treuhandkonto gebucht.

Tanzila Yandieva, Leiterin der Rechtsabteilung der Expobank sagte, der Abschluss dieses Geschäftes sei einen Präzedenzfall sowohl für die Banken als auch die juristischen Fachkreise.

Die Kryptowährung Waves wurde 2016 veröffentlicht, um Unzulänglichkeiten der Kryptowährung Nxt zu beheben. Waves ist eine Kryptowährung der zweiten Generation. Anders als Kryptowährungen der ersten Generation wie Bitcoin oder Litecoin verwendet Waves das Mining-Konzept Proof of Stake (PoS). Bei PoS wird ein Konsens über Blockchain-Transaktionen nicht über das Lösen mathematischer Rätsel, sondern über das Bereitstellen von Waves erzielt.

Russland hatte zuvor im Sommer 2020 sein erstes Gesetz über Kryptowährungen verabschiedet. Die Krypto-Industrie kritisierte, das Gesetz sei übermäßig restriktiv. Es verbiete die Nutzung von Kryptowährungen als Zahlungsmethode. Zudem werde es Unternehmen verboten, für Zahlungen mit Kryptowährungen zu werben.

Die Expobank glaubt, dass Kryptotwährungs-Token als Sicherheit für Kredite geeignet sind und diese Ansicht auch unter dem neuen russischen Recht Bestand hat.

 

Fazit

 

Der Schritt der Expobank stellt einen Testfall für die Auslegung des neuen russischen Kryptowährungs-Gesetzes dar. Seine Deklarierung als sonstiger Vermögenswert ermöglicht die Schaffung von Buchgeldforderungen, auch wenn es selbst nicht zur Zahlung verwendet wird. Der ,,Stresstest‘‘ allerdings steht aber noch aus: Nämlich dann, wenn diese Sicherheit verwertet werden muss und der Markt für Kryptowährungen zeigen kann, ob ihm der Spagat zwischen begrenztem Angebot, welches seine Werthaltigkeit sichern soll, und der Absicht, durch den Verkauf Liquidität zu schaffen, gelingt. Nicht zuletzt davon wird die Akzeptanz von Kryptowährungen, nicht nur als Kollateral für Kredite, entscheidend abhängen.

 

21.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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