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Explosiver Anstieg: Was treibt den Kupferpreis?

Explosiver Kupferanstieg – was wird hier eingepreist?

NTG24 - Explosiver Anstieg: Was treibt den Kupferpreis?

 

Der Kupferpreis hat in den vergangenen Tagen einen explosiven Anstieg mit sehr hohen Umsätzen hinter sich. Was steckt dahinter?

Noch Anfang des Monats hatten wir in unserem Beitrag ,,Steht Kupfer vor der Korrektur?‘‘ vom 01.02.2021 eine Korrektur bis 3,30 Dollar für möglich gehalten. Aber allen Anschein nach sind die Faktoren, welche den Kupferpreis nach oben treiben, bedeutend stärker als erwartet. Und auch ein Blick auf den langfristigen Kupferchart zeigt: Die Lage ist explosiv!

Denn Kupfer hielt sich eben nicht lange an seiner massiven Widerstandszone um 3,60 Dollar auf, sondern schaltete in der vergangenen Woche gleich in den 6. Gang!

 

 

Nun ist der Kupferpreis seine Widerstände bei rund 3,55 Dollar, 3,70 Dollar und 3,93 Dollar je Pfund Kupfer mit viel Schwung überwunden, den höchsten Stand seit September 2011 erreicht und nähert sich schnell seinem Allzeithoch vom Februar 2011 bei 4,65 Dollar.

Dem nächsten Widerstand bei 4,19 Dollar folgt dann nur noch die Widerstandszone, die bei Erreichen des Allzeithochs gebildet wurde und welche bei 4,48 Dollar liegt.

Da nun aber in der Rückschau das Corona-Ausverkaufstief im Frühjahr 2020 als zweiter Teilboden eines Doppelbodens interpretiert werden kann, hat sich mit dem Überwinden der blau markierten Widerstände auf Wochenbasis eine Menge charttechnischer Treibstoff angesammelt, um auch das Allzeithoch mittelfristig zu knacken. Dabei könnte es, wie auch schon Anfang Februar vermutet, eine kurze und heftige Korrektur geben.

Was allerdings schon erstaunt, sind die anhaltend hohen Umsätze, die auch wenigstens zum Teil erklären, warum Kupfer derzeit kaum korrigiert. Offensichtlich sind viele Investoren gar nicht in Rohstoffen als Assetklasse investiert oder stark untergewichtet.

Dies könnte auch daran liegen, dass die Angst vor den Konsequenten der Corona-Pandemie die Basismetalle weniger interessant erscheinen ließ. Nun aber, wo die grüne Weltwirtschaft mit viel politischem Druck Einzug hält, beschleunigt gerade dies die Nachfrage nach Kupfer, Silber, Lithium und anderen strategischen Rohstoffen. Da ist es keine Überraschung, dass der Kupfermarkt in diesem Jahr das größte Angebotsdefizit seit 10 Jahren aufweisen wird.

Ein Blick an die Londoner Metallbörse zeigt denn auch, dass Kupfer in ,,Backwardation‘‘ steht, der Spotpreis also über jenem später fälliger Kontrakte liegt. Dies dürfte nicht zuletzt an der starken chinesischen Kupfernachfrage liegen.

 

Fazit

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie ungehemmte Geldschöpfung der Notenbanken, eine bisher deutlich untergewichtete Assetklasse Rohstoffe, ein beginnender Anstieg der Inflationserwartungen, der Aufbau einer ,,Green Economy‘‘ und niedrige Lagerbestände sind derzeit der Faktorenmix, aus dem der Kupferpreis seinen explosiven Antrieb erhält. Dies lässt einen Anstieg bis in den Bereich des Allzeithochs aus dem Jahr 2011 schneller möglich erscheinen als bisher. Wie die Entwicklung von Palladium, Lithium und Rhodium zeigt, ist es vor allem die Preiselastizität der Nachfrage, die die Dynamik des Preises derzeit bestimmt. Der scharfe Richtungswechsel bei der Ausrichtung der Investitionen hat dabei die Zeithorizonte jener Investitionen aus der Zukunft in Richtung Gegenwart verlegt, die konstitutiv für das Erreichen der Umweltziele sind. Dies lässt die Nachfrage mittelfristig wohl auch weiterhin deutlich schneller steigen als das Angebot. Aus dieser Perspektive dürften die Höchstkurse aller strategisch wichtiger Rohstoffe, zu den Kupfer gehört, noch lange nicht in Sicht sein.

 

24.02.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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