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Nornickel und WPC mit neuer Prognose zu Platin

Prognose-Update zum weltweiten Platinmarkt

NTG24 - Nornickel und WPC mit neuer Prognose zu Platin

 

In der vergangenen Woche gab der weltgrößte Produzent von Palladium und hochwertigem Nickel sowie einer der größten Platinproduzenten der Welt, die russische Nornickel, seinen neuesten Marktausblick bekannt.

Dabei wurden Fundamentaldaten der weltwirtschaftlichen Entwicklung mit solchen der Bergbauindustrie kombiniert.

Ergebnis: Nornickel hob aufgrund einer erwarteten schnelleren Erholung der chinesischen Wirtschaft seine Prognose für den Nickel- und Palladiummarkt an.

Im Zuge dessen erwartet der Konzern eine Aufholbewegung der Autoindustrie im 2. Halbjahr 2020 als auch stärkere Unterbrechungen auf der Angebotsseite.

Vor allem die Platingruppenmetalle waren vom Einbruch der Autoindustrie betroffen, denn rund 80 % des weltweiten Palladiums sowie 40 % des Platins werden für die Schadstoffbegrenzung bei Benzin- und Dieselmotoren verwendet.

Trotz des Nachfrageschocks bei Automobilen prognostiziert Nornickel, dass dessen Effekte teilweise durch Unterbrechungen der Angebotskette bei den Metallen ausgeglichen werden. Im Ergebnis erwartet Nornickel für 2020 einen ausgeglichenen Palladiummarkt und einen niedrigeren Angebotsüberschuss bei Platin.

 

Platin

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

Für den Platinmarkt erwartet Nornickel eine Nachfrage von 6,2 Mio. Unzen und damit einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 17 %. Grund dafür sei vor allem die zögerliche Nachfrage nach Automobilen im 1. Quartal 2020 und ein Rückgang der Platinnachfrage aus dem Schmucksektor in China.

Der Rückgang der Platinnachfrage dürfte allerdings gedämpft werden durch Unterbrechungen der Lieferketten für Platin vor allem in Südafrika. Dort wird ein Rückgang der Platinproduktion um 30 % in diesem Jahr erwartet. Im Ergebnis erwartet Nornickel für 2020 ein Platinangebot von 6,8 Mio. Unzen und damit einen Angebotsüberschuss von 0,6 Mio. Unzen.

 

Fazit

 

Die aktualisierte Prognose von Nornickel für den Platinmarkt ist mit bedeutenden Unsicherheiten behaftet. Dies wird auch aus der heute aktualisierten Prognose des World Investment Councils (WPC) deutlich, der einen Angebotsüberschuss für 2020 von 247.000 Unzen erwartet. Dabei ergibt sich der geringere Überschuss aus einem Rückgang des Platinangebots von 13 % gegenüber dem Jahr 2019 und einem Rückgang der Platinnachfrage um 18 %.

Zu hinterfragen gilt es insbesondere die Annahmen des WPC zur Investmentnachfrage, die von 1,252 Mio. Unzen auf 605.000 Unzen fallen soll. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung bei den Edelmetallen wird deutlich, dass der Prognosenebel weiter erheblich ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich deshalb sogar die Vorzeichen der Prognose umdrehen. Insgesamt bleibt aber erwähnenswert, dass die geringe Größe des Platinmarktes die Sensitivität gegenüber kleinen Änderungen des Investoren-Sentiments potenziell stark steigen lassen kann.

 

18.05.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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