Nike greift Adidas auf dem europäischen Kernmarkt immer stärker an
Nike geht gestärkt aus der Corona-Krise hervor
Nachdem der weltweit führende Sportartikelhersteller Nike (US6541061031 WKN: 866993) noch zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres 2019/2020 (per Ende Mai) bedingt durch die Corona-Pandemie massive Einbussen hinnehmen musste, nehmen die Geschäfte seit diesem Sommer wieder zunehmend an Fahrt auf. Konnte Nike im Auftaktquartal, welches den Zeitraum von Juni bis August umfasst, die Erlöse bereits um vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern, so legten die Erlöse im zweiten Quartal mit einem Plus von 9 % noch deutlich stärker zu.
Profitiert hat Nike im zweiten Quartal abermals vom starken Onlineabsatz, der gegenüber dem Vorjahr um 84 % in die Höhe schnellte und somit die weltweit massiven Verluste beim Vertrieb über stationäre Einzelhandelsgeschäfte mehr als nur ausgleichen konnte. Positiv ist ebenfalls, dass Nike seine Lagerbestände um 2 % Prozent auf 6,1 Milliarden US-Dollar reduzieren konnte, womit der Warenumschlag beschleunigt wurde. Gerade im Geschäft mit Modeartikeln ist ein gutes Warenmanagement wichtig, da mit dem Erscheinen neuer Kollektionen alte Produkte oftmals nur mit erheblichen Preisnachlässen verkauft werden können.
Nike legt besonders stark in Europa und China zu
Während Nike seine Erlöse im zweiten Quartal im Heimatmarkt Nordamerika nur um 1 % gegenüber dem Vorjahr steigern konnte, legte der Umsatz in Europa, dem Kernmarkt des Konkurrenten Adidas AG (DE000A1EWWW0 WKN: A1EWWW) um 17 % zu. Auch auf dem chinesischen Markt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, lief der Absatz mit einem Zugewinn von 24 % glänzend.
Gegenüber dem Wettbewerb bleibt Nike als weltweiter Platzhirsch weiterhin hervorragend aufgestellt. Aktuell taxieren Experten den Markenwert von Nike auf rund 50 Milliarden US-Dollar, womit die Firma global auf Platz eins in der gesamten Bekleidungsindustrie kommt. Auf Platz zwei und drei folgen mit deutlichem Abstand die Unternehmen Zara (Markenwert 21,3 Milliarden US-Dollar) und Adidas mit 14,8 Milliarden Dollar. Andere führende Sportartikelhersteller wie Under Armour und Puma bringen es gerade einmal auf 2,6 bzw. 2,1 Milliarden US-Dollar und sind somit gegenüber Nike stark abgeschlagen.
Nike-Aktie auch an der Wall Street gefragt
Brach die Aktie von Nike nach dem globalen Ausbruch der Corona-Pandemie in diesem März vorrübergehend massiv ein und fiel in der Spitze bis auf 60 US-Dollar zurück, so ist der Titel anschliessend in einen relativ steilen Aufwärtstrend gewechselt. Nachdem das Papier am 21. Dezember ein vorübergehendes Rekordhoch bei 147,95 US-Dollar markierte, setzte bislang lediglich eine kurze Konsolidierung bei der Kursentwicklung ein.
Mittlerweile wird die Firma mit rund 223 Milliarden US-Dollar bewertet, wohingegen es Adidas lediglich auf umgerechnet rund 71 Milliarden US-Dollar bringt. Sicherlich ist Nike mit einem geschätzten 2020/2021er-Kurs-Umsatz-Verhältnis von 5,2 höher bewertet als Adidas, wo das 2021er-Kurs-Umsatz-Verhältnis von den Experten auf 2,5 geschätzt wird. Dafür ist das Geschäftsmodell der US-Amerikaner deutlich profitabler als Adidas, wobei Nike im Fiskaljahr 2020/2021 laut den führenden Brokerhäusern eine Nettoumsatzrendite von 11 % erreichen dürfte, wohingegen für Adidas im Jahr 2021 lediglich rund 7,0 % prognostiziert werden.
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30.12.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch
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