
Nvidia macht sich rar, AMD lässt sich Zeit, Tesla verliert weiter an Zustimmung und die Commerzbank bereitet sich offenbar auf Kürzungen vor
Bei manchem Börsenkonzern werden kleinere Brötchen gebacken
Wer nicht gerade mit Leerverkäufen Renditen zu erzielen versucht, der dürfte an der Börse vor allem auf Wachstum hoffen und in Titel investieren, die ein eben solches in Aussicht stellen. Doch ab und an müssen Anleger dabei auch mal Rückschläge und (kleine) Enttäuschungen hinnehmen. Eben solche Entwicklungen gibt es in dieser Woche zu sehen, und das in mal größerem und mal kleinerem Ausmaß.
Bei Nvidia (US67066G1040) scheint noch immer alles in bester Ordnung zu sein. Die jüngst vorgestellten Grafikkarten aus Basis der Blackwell-Architektur sorgen im Netz für Furore und schon ein einfaches Unboxing freut sich über ein Millionenpublikum. Zum Launch am 30. Januar werden aber offenbar nur wenige zugreifen können. Gerüchten zufolge wird die Verfügbarkeit mehr als eingeschränkt ausfallen. Selbst große Händler sollen zum Teil überhaupt keine Ware bekommen, einige Beobachter sprechen schon von einem sogenannten Paper Launch.
Insbesondere das Flaggschiff in Form der Geforce RTX 5090 soll davon betroffen sein, wie „PC Games Hardware“ aus Händlerkreisen erfahren haben will. Das dürfte dafür sorgen, dass die ohnehin schon gesalzenen Preise weiter steigen. Wann die Verfügbarkeit sich verbessern könnte, ist aktuell nicht bekannt. Nvidia äußerte sich zu den Berichten bisher nicht. Die Aktie bewegte sich feiertagsbedingt an den US-Börsen nicht vom Fleck und auch hierzulande waren Zugewinne von 0,1 Prozent kaum der Rede wert.
AMD hat es nicht eilig
Die eingeschränkte Verfügbarkeit bei Nvidia wäre eigentlich eine hervorragende Angriffsfläche für AMD (US0079031078). Wer im Februar keine neue RTX-Grafikkarte bekommt, der könnte sich vielleicht für ein Produkt der kürzlich vorgestellten Radeon-9000-Serie interessieren. Doch wird es auch davon so schnell nichts zu kaufen geben. Wie der Hersteller gestern ankündigte, erfolgt der offizielle Verkaufsstart erst im März. Dem grünen Konkurrenten wird damit mehr oder minder das Feld überlassen.
AMD ging nicht näher ins Detail darüber, warum es noch rund sechs Wochen bis zum Start dauern soll. Im Netz macht sich aber Enttäuschung breit und einige Beobachter vermuten eine Verzögerung. Zwar sprach das Unternehmen bisher nur vom 1. Quartal als Launch-Termin und hält diesen technisch gesehen ein. Einige Boardpartner stellten sich vor Kurzem aber noch auf einen Start im Januar ein. Die Aktie legte an den hiesigen Handelsplätzen um knappe 0,5 Prozent zu, blieb damit aber weiterhin auf einem eher bescheidenen Niveau.
Tesla: Das Unverständnis scheint zu wachsen
Bei Tesla (US88160R1014) scheinen momentan vor allem Unverständnis und Verärgerung mancher Kunden zu wachsen. Nicht nur erfreuen sich Sticker mit kritischen Aussagen zu Elon Musk großer Beliebtheit, die auf immer mehr Fahrzeugen des Unternehmens zu erblicken sind. Gerade in Deutschland wenden sich auch immer mehr Unternehmen offen von Tesla ab und begründen dies mit den politischen Aktivitäten von Elon Musk. Dazu gesellte sich nun auch die Firma Viebrockhaus, welche in Zukunft keine Batteriespeicher von Tesla mehr einsetzen möchte.
Elon Musk scheint das nicht ansatzweise zu stören. Anlässlich der gestrigen Amtseinführung von Donald Trump schwang er mal wieder große Reden und machte gleich zweimal eine Geste, die an einen Hitlergruß erinnerte. Die Reaktionen im Netz fielen zahlreich und heftig aus. Auch wenn sich darüber diskutieren lässt, ob Musk das Ganze bewusst getan hat oder sich lediglich etwas unglücklich beim Herausposaunen von Parolen verhalten hat, so bessert sich weder sein eigenes Image noch das von Tesla.
Die Commerzbank setzt den Rotstift an
Imageprobleme hat die Commerzbank (DE000CBK1001) derzeit eher weniger, dafür kämpft sie aber weiterhin gegen die Übernahmepläne von Unicredit an. Wichtig dafür ist selbstredend, die Investoren bei Laune zu halten. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll dafür wohl nun ein neuerlicher Stellenabbau auf den Weg gebracht werden. Darüber soll angeblich der Betriebsrat schon bald informiert werden. Das Geldhaus selbst verweist allerdings lediglich auf den Kapitalmarkttag im Februar, bei dem es Neuigkeiten um die weitere Ausrichtung geben soll.
Bei den Anteilseignern macht sich dennoch bereits Vorfreude breit. Mit Zugewinnen von etwas mehr als drei Prozent setzte die Commerzbank-Aktie sich am Montag an die DAX-Spitze und half entscheidend dabei, den Index zum ersten Mal überhaupt über 21.000 Punkte zu hieven. Unverändert hoffen die Anleger, dass die Übernahmeschlacht noch eine Weile anhält und im Zuge dessen die Kurse weiter ansteigen werden.
Es wird nicht langweilig
Die US-Börsen begeben sich heute in den ersten Handelstag mit Donald Trump als Präsident, was mit Sicherheit Eindruck hinterlassen wird. Schon jetzt wurden etliche neue Dekrete unterzeichnet, darunter der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen und der Abschied von der WHO. Das und noch mehr dürfte Märkte beschäftigen und dafür sorgen, dass so schnell keine Langeweile aufkommen wird.
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21.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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