Nvidia spannt Anleger auf die Folter, auch bei Crowdstrike und Salesforce wird es ernst und Delivery Hero muss die Anleger überzeugen
Zum Ende der Berichtssaison wird es noch einmal spannend
Der August neigt sich seinem Ende zu und damit klingt auch die Berichtssaison langsam aus. Zum Abschluss gibt es aber noch einmal einige Highlights zu sehen, welche auch die Kurse an den Märkten insgesamt durchaus beeinflussen können. Noch dazu stehen in der neuen Woche einige wichtige Konjunkturdaten an, was sich auf die neuerlichen Zinshoffnungen auswirken wird. Langweilig wird es also mit Sicherheit nicht.
Die größte Aufmerksamkeit dürfte auf den anstehenden Zahlen von Nvidia (US67066G1040) liegen. Voraussichtlich am Mittwoch wird der Chip-Gigant über die Ergebnisse für das vergangene Quartal berichten. Zuletzt gelang es dank der enormen Nachfrage nach KI-Beschleunigern, die Umsätze um das Vierfache und den Gewinn um das Siebenfache zu steigern. Für das zweite Quartal des laufenden Jahres sind die Erwartungen etwas geringer. Experten rechnen damit, dass das Tempo beim Wachstum etwas nachlassen dürfte.
Neue Rekorde sollen aber dennoch erreicht werden, sodass die Messlatte für Nvidia noch immer recht hoch hängt. An der Börse scheint sich im Vorfeld durchaus Vorfreude bemerkbar zu machen. Die Nvidia-Aktie konnte sich in den letzten zwei Wochen von einem Rücksetzer in Richtung 100 US-Dollar erholen und schaffte es zum Wochenende wieder auf knapp 130 Dollar. Mit guten Ergebnissen wäre ein Angriff auf Rekordwerte knapp über 140 Dollar wohl denkbar.
CrowdStrike: Bestandsaufnahme!
Weniger Glück bei der Erholung hatte die Aktie von CrowdStrike (US22788C1053), welche nach einem massiven Ausfall von IT-Systemen aufgrund eines fehlerhaften Updates bereits im Juli von ehemals rund 370 Dollar bis auf ungefähr 220 Dollar in die Tiefe segelte. Am Wochenende standen noch 271,54 Dollar auf der Anzeigetafel. Mit Spannung blicken die Anteilseigner auch hier auf anstehende Quartalsergebnisse.
Jene werden zeigen müssen, wie schwer die Auswirkungen des Ausfalls für das Unternehmen tatsächlich sind. Die Aktionäre werden unter anderem darauf achten, ob sich mögliche Schadenersatzforderungen bemerkbar machen oder vielleicht der eine oder andere Kunde das Weite gesucht hat. Bisher hielt CrowdStrike sich bei der Kommunikation eher zurück. Nun wird das Unternehmen aber wohl oder übel Tacheles reden müssen.
Schafft Salesforce die Wende?
Bereits im vergangenen Quartal enttäuschte Salesforce (US79466L3024) mit Zahlen. Die Umsätze lagen unter der Konsensschätzung und der Ausblick fiel in den Augen der Experten mau aus. Noch mehr schmerzte viele Anleger allerdings, dass trotz massiver Investitionen in das Thema KI weiterhin nicht absehbar ist, wie damit eigentlich Geld verdient werden soll. Das wird sich wahrscheinlich auch jetzt nicht ändern, doch Analysten rechnen immerhin mit einer Verbesserung bei Umsatz und Gewinn.
Auch die Bullen wurden in den vergangenen Wochen wieder etwas mutiger und die Salesforce-Aktie konnte sich bis auf 264 Dollar zum Wochenende erholen. Das ist noch ein gutes Stück entfernt vom Jahreshoch bei 318,71 Dollar, welches im Frühjahr markiert werden konnte. Immerhin notiert die Aktie aber wieder auf dem gleichen Niveau wie zu Jahresbeginn. Die Zahlen müssen nun zeigen, ob die dezente Zuversicht der Anteilseigner auch berechtigt ist.
Delivery Hero: Große Erwartungen
Noch sehr viel steiler in die Höhe ging es in den letzten Tagen bei Delivery Hero (DE000A2E4K43), wo in dieser Woche ebenfalls Zahlen anstehen. Nachdem das Unternehmen eine unerwartet hohe Kartellstrafe verkraften musste, verabschiedete der Kurs sich zunächst in Richtung Süden. Ende Julis standen zeitweise weniger als 19 Euro auf dem Ticker. Nach einem Plus von satten 28 Prozent in den letzten vier Wochen ging es aber wieder bis auf 24,77 Euro per Handelsschluss am Freitag in die Höhe.
Die Erwartungen an den Konzern sind nicht eben gering. Überzeugt werden müssen die Aktionäre davon, dass der Weg in die schwarzen Zahlen gefunden werden kann, und dies dauerhaft und verlässlich. Fortschritte in diese Richtung gab es in jüngerer Vergangenheit bereits zu sehen. Es bleiben aber auch einige Zweifel, nicht zuletzt aufgrund der noch immer zurückhaltenden Konsumstimmung in der Bevölkerung.
Keine Ausreden
Nachvollziehbarerweise sind Börsenkonzerne sehr bemüht darum, sämtliche Entwicklungen in ein möglichst positives Licht zu rücken. Bei einem Schrumpfkurs mit sinkenden Umsätzen ist da beispielsweise gerne mal von einer „Optimierung“ oder der „Konzentration aufs Wesentliche“ zu hören. Bei den Zahlen erhalten Anleger aber nackte Tatsachen, bei denen nur wenig Interpretationspeilraum bleibt. Eben deshalb sind entsprechende Termine stets von größter Bedeutung für die jeweiligen Aktien.
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26.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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