
Nvidia will in Deutschland mit 10.000 GPUs eine einmalige KI-Fabrik auf die Beine stellen
Mit diesem Projekt will Nvidia ganz Europa nach vorne bringen
Es ist bereits bekannt, dass sich Nvidia-Chef Jensen Huang gegen Ende der Woche mit Bundeskanzler Friedrich Merz austauschen möchte und wohl große Pläne für Deutschland anstehen. In Paris kündigte das Unternehmen jetzt schon mal im Voraus ein großes Vorhaben an. Mit Blackwell-Chips soll eine KI-Gigafabrik hochgezogen werden, mit der Industriekunden aus ganz Europa bedient werden können.
Laut Huang soll es sich dabei um die weltweit erste „Industrial AI Cloud“ handeln, mit der Kunden aus ganz Europa arbeiten können. Allzu viele Details nannte Nvidia (US67066G1040) zu dem Projekt noch nicht. Das soll aber in Kürze nachgeholt werden. Auch erste Kunden sollen nach den anstehenden Gesprächen mit der Bundesregierung verkündet werden. Für den Moment sprach Nvidia erst einmal über Umfang un Möglichkeiten des geplanten Standorts.
Gleich 10.000 GPUs des Typs B200, also Nvidias aktuelles KI-Flaggschiff, sollen zum Einsatz kommen. Sie befinden sich auf DGX-B200-Systemen, die sich aus jeweils zwei Xeon Platinum 8570 von Intel und acht B200-Chips von Nvidia zusammensetzen. In der Theorie erreicht ein einzelndes System dieser Bauart bis zu 72 Petaflops für das KI-Training und doppelt so viel für das Inferencing bei einem Strombedarf von 14,3 kW.
Nvidia macht den Anfang
Wo genau die gigantische Datenfabrik entstehen könnte, ließ Nvidia noch im Dunkeln. Der Konzern peilt jedoch an, mit dem Projekt nur den Startschuss zu liefern. Von einem Sprungbrett für die KI-Entwicklung in Europa ist die Rede, auf welches in Zukunft weitere KI-Rechenzentren folgen sollen. Ob jene auch in Kooperation mit Nvidia entstehen und die Chips des Unternehmens verwenden, darauf ging man nicht genauer ein. Da Nvidia im High-End-Bereich weitgehend konkurrenzlos ist, ist aber wohl davon auszugehen.
Die KI-Fabrik soll am Ende natürlich mehr tun, als schick auszusehen und mit großen Zahlen um sich zu werfen. Nvidia verspricht sich eine rege Nutzung von Industriekunden aus allen erdenklichen Bereichen, von Designern über Ingenieuren bis hin zu Simulationen. Per Omniverse Blueprint soll es etwa möglich sein, digitale Zwillinge für vollständige Fabriken zu erstellen. Solche lassen sich dann in der Cloud simulieren, bevor in der realen Welt ein Bauvorhaben angegangen wird bzw. Änderungen an bestehender Infrastruktur vorgenommen wird.
Womöglich ist es tatsächlich nur eines von vielen neuen Projekten, die Nvidia in dieser Woche noch ankündigen wird. Denn in der Gerüchteküche war zum Wochenende noch die Rede davon, dass Nvidia 100.000 Chips nach Deutschland liefern könnte. Darauf hatten die Anleger sich schon ein Stück weit eingestellt, weshalb die nun getätigte Ankündigung den Aktienkurs nicht weiter bewegte. Die Nvidia-Aktie gab am Mittwoch um 0,8 Prozent auf 142,83 US-Dollar nach.
Weltweit auf der Überholspur
Nur kurz nach der Ankündigung neuer Kooperationen in Saudi-Arabien und anderswo scheint Nvidia den nächsten Coup zu landen. Damit beweist man sehr eindrucksvoll, dass der Hunger nach KI-Chips noch immer nicht gestillt wurde und jedes neue KI-Rechenzentrum ist aus Anlegersicht eine gute Nachricht. Es steht nicht nur für kurzfristige Umsatzchancen mit einmal verkauften GPUs. Langfristig lohnt sich das Ganze für Nvidia ebenfalls, denn wer bei KI am Ball bleiben möchte, muss regelmäßig in Upgrades investieren.
Es wird spannend zu sehen sein, was Nvidia zum Ende der Woche genau verkünden wird und ob es dann auch finanzielle Details zu den weiteren Plänen in Deutschland und Europa gibt. Doch so oder so ist der Chiphersteller auf dem Vormarsch und tröstet über die noch immer bestehenden Herausforderungen in China erfolgreich hinweg. Dort hat man es schwerer, High-End-Chips loszubekommen, doch anderswo finden sich in Windeseile dankbare Abnehmer.
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12.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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