
Nvidia soll schon bald neue Chips vorstellen, Tesla scheitert beim Patentamt, Eli Lilly verbucht Studienerfolg und sieht sich deutlich vor Novo Nordisk
Es wird so schnell nicht langweilig an der Börse
In den letzten Tagen haben sich die Dinge an den Märkten in vielerlei Hinsicht beruhigt und die Entwicklungen scheinen wieder etwas vorhersehbarer geworden zu sein. Es bleiben jedoch noch genügen Fragezeichen bestehen, etwa mit Blick auf die Geopolitik. Darüber hinaus sorgen auch die Börsenkonzerne selbst gerne für Überraschungen.
Eine solche könnte vielleicht auch schon bald bei Nvidia (US67066G1040) anstehen. Derzeitigen Gerüchten zufolge könnte der Chipgigant bei der Computex 2025 in der nächsten Woche Chips für Desktop-Computer und Notebooks vorstellen. Jene sollen neben einer GPU auch eine CPU-Einheit bekommen, womit Nvidia direkt in Konkurrenz zu Intel und AMD treten würde. Als Basis sollen dabei Recheneinheiten von MediaTek zum Einsatz kommen, wo laut einem Bericht der „DigiTimes Asia“ wohl schon entsprechende Kapazitäten gebucht wurden.
Gemunkelt wird über derartige Vorhaben von Nvidia schon seit Jahren. Nicht ohne Grund versuchte das Unternehmen vor Jahren, ARM zu übernehmen, gab dies im Februar 2022 aber letztlich auf. Die Erfolgsaussichten lassen sich ohne genauere Kenntnisse über Leistungsfähigkeit und Preise kaum einschätzen. Ohne x86-Lizenz ist Nvidia aber klar im Nachteil. Zwar existiert Windows für ARM, doch Software wird im Consumer-Bereich bis heute auf x86 optimiert.
Eli Lilly setzt nach
Eli Lilly (US5324571083) sorgte am Sonntag nicht unbedingt für die größte Überraschung, aber durchaus für Aufsehen. Das Unternehmen veröffentlichte Daten aus der SURMOUNT-5 Studie, welche erstmals das Abnehmmedikament Zepbound direkt mit dem Konkurrenzprodukt Wegovy von Novo Nordisk vergleicht. Das Ergebnis zeigt deutliche Vorteile für Eli Lilly. Während Zepbound für einen Gewichtsverlust von durchschnittlich 20,2 Prozent sorgt, sollen es bei Novo Nordisk nur 13,7 Prozent sein.
Wenige Tage zuvor musste Eli Lilly noch eine Schlappe wegstecken. Der Apothekenriese CVS Health entschied sich dazu, Zepbound aus dem Programm zu streichen und stattdessen Wegovy den Vorzug zu geben. Ob diese Entscheidung nun noch einmal überdacht werden wird, darüber lässt sich nur spekulieren. An der Börse stand Eli Lilly zuletzt etwas unter Druck, jedoch ohne den generellen Aufwärtstrend zu verlassen. 734,57 US-Dollar standen zu Handelsschluss am Freitag auf der Anzeigetafel.
Novo Nordisk unter Zugzwang?
Novo Nordisk (DK0062498333) performte in jüngerer Vergangenheit deutlich schlechter. Während die US-Konkurrenz die Kursverluste seit Jahresbeginn auf knappe fünf Prozent begrenzt, stürzte der Aktienkurs der Dänen im gleichen Zeitraum um etwas mehr als 30 Prozent in die Tiefe. Der Abwärtstrend setzte sich in der vergangenen Woche mit Abschlägen von etwa fünf Prozent fort. Trotz einiger positiven Entwicklungen ist das nicht die größte Überraschung.
Es fehlt Novo Nordisk an überzeugenden Zukunftsaussichten, zumal die Verschreibungszahlen von Wegovy und Ozempic in den USA ins Stocken gekommen sind. Die große Frage lautet derzeit, ob sich dieser Trend noch umkehren lässt. Doch offenbar schrecken die Verbraucher in wirtschaftlich ohnehin angespannten Zeiten vor den Kosten zurück und die ständigen Nadelstiche der Konkurrenz hinterlassen natürlich auch ihre Wirkung.
Zu wenig Einfallsreichtum bei Tesla?
Tesla (US88160R1014) überraschte die Börse im vergangenen Jahr mit der Ankündigung des Cybercab. Am gleichen Tag der Vorstellung reichte der US-Konzern beim Patentamt einen Antrag auf Markenschutz ein. Sowohl Cybercab als auch Robotaxi wollte man sich für eigene Zwecke reservieren lassen. Doch die Namen sind der Behörde zu allgemein, wie „Auto Motor und Sport“ berichtet. Nun bleiben dem Konzern drei Monate Zeit, um auf diese Einschätzung zu reagieren. Geschieht dies nicht, wird der Antrag fallengelassen.
In letzterem Fall könnte Tesla die Namen zwar nutzen, dann aber nicht mit Markenschutz, sodass auch jeder beliebige Konkurrent ein „Cybercab“ veröffentlichen könnte. Die Entscheidung in erster Instanz ist durchaus überraschend, da es an sich keine direkte Überschneidung mit bereits existierenden Produkten gibt. Etwas mehr Einfallsreichtum hätte aber wohl nicht geschadet. Die Tesla-Aktie überrascht derweil trotz rapide sinkender Verkaufszahlen mit einer Comeback-Rallye. In den letzten vier Wochen ging es um 9,6 Prozent bis auf 298,26 Dollar zum Wochenende aufwärts.
Augen auf!
Es ist an der Börse nur auf wenig Verlass. Einstellen können sich Anlegerinnen und Anleger aber darauf, dass es auch in Zukunft immer wieder Überraschungen geben wird. Solche können manches Mal nur einige Augenbrauen heben, in anderen Fällen aber auch für enorme Kursbewegungen sorgen. Es lohnt sich immer wieder, die aktuellen Geschehnisse im Auge zu behalten und die eigene Anlagestrategie stets aufs Neue anzupassen.
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12.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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