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Pan American Silver mit gemischten Quartalszahlen

Pan American Silver meldet Zahlen für das 2. Quartal 2022

NTG24 - Pan American Silver mit gemischten Quartalszahlen

 

Das kanadische Edelmetall-Unternehmen Pan American Silver veröffentlichte gestern Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2022, welche deutlich unter den Markterwartungen lagen. Entsprechend ungnädig fiel die Reaktion der Investoren aus. Auch ein näherer Blick ins Zahlenwerk zeigt, dass der Konzern mehrere ,,Baustellen‘‘ hat. Die Aktie hat kurzfristig deutlich weniger Investment-Charme als viele Konkurrenzunternehmen.

Pan American Silver (CA6979001089) berichtete gestern über den Geschäftsgang im 2. Quartal 2022 und enttäuschte dabei die Markterwartungen.

So hatten die Marktkonsensschätzungen für den Umsatz bei 407,95 Mio. US-Dollar gelegen, was Pan American um 67,5 Mio. Dollar verfehlte. Und der Non-GAAP Gewinn von – 0,03 Dollar verfehlte den Marktkonsens um 0,17 Dollar.

Entsprechend fiel die Börsenreaktion aus. Die Aktie gibt aktuell an den deutschen Börsen im Schnitt 8 % nach.

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Werbebanner EMH PM TradeAber zu den Zahlen im Einzelnen: Der Quartalsumsatz ging gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um 9,1 % auf 340,47 Mio. Dollar zurück. Die Silberproduktion legte um 11,8 % auf 4,537 Mio. Unzen zu, dagegen fiel die Goldproduktion um 9,8 % auf 128.300 Unzen. Und auch die Menge der geförderten Nebenprodukte Zink, Blei und Kupfer ging zurück. Der mit den Verkäufen realisierte Silberpreis fiel gegenüber dem Vorjahr von 26,88 Dollar auf 22,03 Dollar im Berichtszeitraum, der von Gold legte dagegen von 1.809 Dollar auf 1.850 Dollar zu.

Das Ergebnis aus den operativen Geschäft (Mine Operating Earnings) drehten von 103,05 Mio. Dollar auf – 31,7 Mio. Dollar. Und das Nettoergebnis drehte von einem Gewinn von 71,2 Mio. Dollar in einen Verlust von 173,6 Mio. Dollar.

Neben den fallenden Preisen für Silber und Nebenprodukte spürte das Unternehmen auch die steigenden Kosten. So legten die nachhaltigen Gesamtkosten (AISC) je Unze Silber von 16,36 Dollar im 2. Quartal 2021 auf 17,30 Dollar im Berichtszeitraum zu, und jene für Gold stiegen parallel von 1.163 Dollar auf 2.051 Dollar.

Das Ergebnis des Berichtsquartals wurde durch eine Wertminderung vor Steuern in Höhe von 99,1 Mio. Dollar für die Dolores-Mine und 62,8 Mio. Dollar für Anpassungen des Nettoveräußerungswerts (NRV) der Vorräte, vor allem bei Dolores, beeinflusst.

Gleichzeitig aktualisierte der Konzern seine Gesamtjahresprognose. Die Schätzungen für die Silber- und Goldproduktion wurden bestätigt, werden aber voraussichtlich am unteren Ende der Spannen liegen, was in erster Linie auf den Produktionsausfall bei Dolores zurückzuführen ist.

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Die Schätzungen für die Cash-Kosten des Silbersegments und die AISC wurden bestätigt. Die Schätzung für die Cash-Kosten des Goldsegments wird voraussichtlich am oberen Ende der ursprünglichen Prognosespanne liegen, und die Schätzung für die AISC (ohne NRV-Anpassungen) wurde von 1.240 bis 1.365 Dollar je Feinunze auf 1.450 bis 1.550 Dollar angehoben.

Die Schätzung für das Projektkapital wurde von 80,0 Mio. - 95,0 Mio. Dollar auf 55 Mio. - 60 Mio. Dollar verringert, was auf die erwarteten Verzögerungen bei den Investitionen in die Projekte La Colorada Skarn und Timmins zurückzuführen ist.

Die Aktie von Pan American Silver befindet sich seit dem Zyklushoch des Sektors im Sommer 2020 in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Zwischenzeitliche Stabilisierungen haben sich bislang als verfrüht erwiesen.

 

Pan Amercian Silver auf TradingView

 

Das Unternehmen erklärte zudem eine Bardividende in Höhe von 0,11 Dollar pro Aktie, zahlbar am oder um den 02.09.2022 an die Inhaber von Stammaktien, die zum Börsenschluss am 22.082022 in das Aktienregister eingetragen sind. Im Vorjahr hatte diese noch bei 0,07 Dollar je Aktie gelegen.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die jüngsten Zahlen beinhalten vor allem die Erkenntnis, dass Pan American Silver derzeit an mehreren Fronten zu kämpfen hat. Die Wertminderung vor Steuern in Höhe von 99,1 Mio. Dollar für die Dolores-Mine und deren Vorräte ist dabei nur ein Mosaikstein im Gesamtbild.

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Werbebanner ClaudemusWie bereits andere Konkurrenzunternehmen zeigten, liegt ein Weg, dem Kostendruck zu begegnen darin, die Produktion zu erhöhen. Wenn jedoch nur die Kosten steigen und die Erlöse durch die niedrigen Verkaufspreise je Unze sinken, dürfte darin keine mittelfristig erfolgreiche Strategie liegen. Der Konzern wird also bald zeigen müssen, dass er sein operatives Geschäft auch bei dem aktuell herausfordernden Umfeld wieder in die Gewinnzone bringen kann. Bis dahin werden die Investoren wohl vorsichtiger bleiben.

 

11.08.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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