NTG24-Tagesbericht Platin vom 09.06.2023: Platin gibt am Freitag im Ausbleiben weiterer relevanter Wirtschafts-Publikationen leicht um - 0,2 % nach

Mit Tagestief von 1001 USD erneuter Test der kritischsten Aufwärtstrend-Unterstützung

 

Im Umfeld der am Freitag völlig ausgebliebenen weiteren Publikationen neuer Wirtschaftsdaten oder auch von FED- und EZB-Vorstandsreden mit Relevanz für die Edelmetallmärkte gab Platin in seiner grundsätzlich erhöhten Konjunkturzyklizität am letzten Handelstag der Woche weiter geringfügig um - 0,2 % auf 1012 USD nach.

Mit dem am Freitag gleichzeitig erreichten Kurstief von nur noch 1001 USD testete Platin (TVC:PLATIN) jedoch seinen seit dem 10.03. letzten verbliebenen flachsten Aufwärtstrend zum dritten Mal seit dem 31.05. erfolgreich und befindet sich damit nun weiterhin in seinem zunehmend zugespitzten Dreieckskonsolidierungs-Keil, dessen Widerstandslinie ausgehend vom Hoch bei 1129 USD (10.05.) mittlerweile bei nur noch rd. 1042 USD angekommen ist.

 

Die in Platin gerade seit dem 07.06. (Hoch von 1050 USD exakt am damaligen Korrekturwiderstand) erneut deutlich verzeichnete Trendschwäche beruhte dabei auf weiteren vor allem zunehmend abgschwächten US-Arbeitsmarkt-Dateneingängen (siehe auch hier), die anderen vorangegangenen zunehmend nachgebenden Publikationen der letzten Wochen in kaum etwas nachstanden und somit insgesamt die fortschreitende Abkühlung der US-Wirtschaft fast lückenlos dokumentierten.

 

Konsolidierungsausbruch ab dem 13.06. inflations- und zinsabhängig durchaus vorstellbar

 

Die einzig denkbare Umkehr dieses derzeit weiterhin unerfreulichen Konsolidierungstrends in Platin könnte nun daher zweifellos allein darin liegen, dass die am 13.06. zu publizierenden USD-Inflationsdaten für den Mai noch positiver ausfallen als von den Ökonomen derzeit im Konsens geschätzt (aktuelle Prognosen: Marginaler Anstieg der jährlichen Kerninflationsrate unter Ausschluss von Energie- und Nahrungsmittelkosten von 5,5 % auf 5,6 %, dafür aber rasanter weiterer Rückgang der Gesamtinflationsrate von 4,9 % auf nur noch 4,2 %) und dies tags darauf am 14.06. die FED womöglich veranlassen könnte, nach einem voraussichtlichen Verzicht auf eine weitere Leitzinserhöhung auch ihre weiteren zinspolitischen Maßnahmenpläne mit entsprechend hiervon abzuleitenden Konjunkturstimulierungs-Potenzialen entspannter zu kommentieren als dies bislang noch der Fall ist.

Sollten die Mai-Inflationsraten vor allem auf der bis zuletzt sehr hartnäckig stabilen Kernebene ohne Berücksichtigung von Nahrungsmittel- und Energiekosten daher nun stärker rückläufig sein, als dies die Ökonomen und nach ihren jüngsten Andeutungen vermutlich auch die FED selbst bislang auf der Rechnung hatte, wäre sicher schon ab dem 13.06. mit einer äußerst positiven Reaktion aller Edelmetalle und nicht nur in Platin zu rechnen, da in diesem Fall die einen Tag darauf erfolgende Zinsentscheidung und -kommentierung der FED sicher fast nur deutlich moderater als noch zum 03.05. ausfallen könnte.

 

Platinkäufe bis zur definitiven Trendfortsetzungs-Klärung weiterhin zurückstellen

 

Im gegenteiligen Fall, dass sich die Inflationserwartungen der Ökonomen als zu optimistisch erweisen könnten (was aus unserer Sicht jedoch wohl fast nur für das prognostizierte – 0,7 %-Ausmaß des Gesamtinflations-Rückgangs gelten könnte, der jedoch in der Tendenz gegenüber dem April zweifellos immer noch deutlich eingetreten sein dürfte) könnte sich der Druck auf alle Edelmetalle und auch von Platin zunächst weiterhin ungebremst fortsetzten.

In dieser derzeit noch völlig ungeklärten fundamentalen Inflations- und weiteren US-Leitzins-Perspektive, die derzeit folgerichtig auch in der momentan völlig neutralen, fortschreitenden charttechnischen Konsolidierungsdreiecks-Ausprägung von Platin widergespiegelt wird, raten wir von Käufen des Edelmetalls daher vorerst auch weiterhin rundweg ab.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

11.06.2023 - Matthias Reiner

 

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