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NTG24-Tagesbericht Platin vom 07.06.2023: Platin in fortgesetztem US-Renditeanstieg um – 0,9 % nachgebend

Gestriger Tageshoch-Ausbruch auf 1049 USD ein zinsbedingtes Fehlsignal

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 07.06.2023: Platin in fortgesetztem US-Renditeanstieg um – 0,9 % nachgebend

 

Gestern schloss Platin den Handelstag nach seiner vorangegangenen 4tägigen Erholung wieder einmal um – 0,9 % schwächer bei nur noch 1024 USD ab, so dass der vorangegangene Ausbruch auf ein Tageshoch von 1049 USD im Zuge eines ab 16 Uhr völlig nachrichtenlos erneut eingetretenen US-Zinsanstiegs sowie einer hiermit auch sofort in Platin eingesetzten Kurs-Kehrtwende in kürzester Zeit zu einem Fehlsignal mutierte.

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Nicht anders als wir dies gestern auch bereits für Gold (TVC:GOLD) in unserem entsprechenden Tagesbericht kommentiert hatten, setzte selbst auch dem erhöht konjunkturzyklischen (aber natürlich wie alle Edelmetalle gleichfalls völlig verzinsungsfreien) Platin (TVC:PLATIN) ein gestern erneuter Zinsschock an den US-Rentenmärkten deutlich zu, indem selbst ohne jegliche relevante Konjunkturdaten-Veröffentlichungen oder Reden von FED-Vorständen ab 16 Uhr z.B. die Rendite 10jähriger US-Treasuries quasi aus dem Nichts innerhalb von nur 3 Stunden schlagartig weiter von 3,70 auf 3,79 % hochsprang.

Auch wenn wir die weiterhin gewaltigen Zinsängste in den USA nach den jüngst fast durchweg abgeschwächten US-Konjunktur- und Preisdaten wie ja auch seit Wochen tendenziell immer moderater werden Zinsaussagen diverser FED-Vorstände momentan für fundamental kaum nachvollziehbar halten, so ist doch diesem Zinsfaktor selbst für das eher konjunktursensible Platin auch weiterhin ein verstärktes Augenmerk zu schenken.

 

US-Zinsanstieg trotz geringer fundamentaler Stützung auch für Platin belastend

 

Denn schließlich wird der seit 11.05. nun insgesamt massive erneute US-Renditeanstieg (z.B. 10jähriger Treasuries von 3,30 % auf 3,80 %) aktuell auch durch das FED Watch-Tool dadurch begleitet, dass mittlerweile zumindest wieder eine Minderheit von rd. 30 % der dort angeschlossenen Ökonomen eine weitere Leitzinsanhebung am 14.06. um + 0,25 % für denkbar hält (noch vor einer Woche hatte dieses Minderheiten-Votum lediglich einen Anteil von 20 %).

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Werbebanner EMH PM TradeMit gar einer insgesamt 78 %igen Mehrheit wird im FED Watch-Tool dagegen derzeit von einer weiteren FED-Leitzinserhöhung zur kommenden Zinssitzung am 26.07. ausgegangen, deren von einem Viertel dieser Ökonomen sogar nun wieder erhöht unterstellte Zinsanhebung um sogar + 0,5 % (was dann damit einem neuen Leitzinskorridor von 5,50 – 5,75 % entsprechen würde) wir in Bewertung der oben dargelegten zunehmend entspannten US-Wirtschaftsdatenlage jedoch gegenwärtig für völlig absurd und abwegig halten.

Dass derart kritische Verschlechterungen der Zinseinschätzungen und -stimmungen in den USA selbst auch für Platin derzeit abträglich sind und im Fall ihres Fortbestehens auch weiter sein dürften, ist daher nicht von der Hand zu weisen und muss für die weitere Attraktivitätseinschätzung von Platin natürlich zwingend im Auge behalten werden.

 

Wochenerstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe für weitere Zinsstimmung hoch relevant

 

Ob die momentan aus unserer Sicht also weit übersteigerte Zinsskepsis der US-Anleger derzeit angebracht ist oder nicht, dürfte sich bereits heute Nachmittag ab 14:30 Uhr mit der dann erfolgenden Publikation der Wochen-Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe verstärkt herausstellen. Nach den Konsensschätzungen der Ökonomen dürften diese mit 235.000 fast auf ihrem Niveau der Vorwoche (232.000) stagniert haben.

Eine höher als erwartet ausfallende Zahl, was damit ein weiteres Signal einer US-Arbeitsmarktabschwächung darstellen würde, wäre aufgrund der hierdurch sicher sofort wieder ausgelösten Rückgänge der US-Anleiherenditen aus unserer Sicht selbst für Platin in seiner Konjunkturzyklizität wohl eher positiv zu werten.

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Werbebanner ClaudemusBei einer unerwartet niedrigen Zahlen-Publikation, die damit zunächst eine weiter anhaltende Robustheit des US-Arbeitsmarkts belegen würde, wäre aus unserer Sicht hingegen wohl mit einer weiteren Schwächeneigung von Platin zu rechnen, die in diesem Fall aber auch weiterhin beträchtlich geringer als gerade im zinssensitivsten Edelmetall Gold ausfallen sollte. Nach dem gestern erfolgten, erheblichen zinsbedingten Abprallen von Platin von seinem Tageshoch bei 1049 USD, womit das Edelmetall erneut deutlich unter den derzeit nächstliegenden Widerstand des Bollinger-Durchschnitts im Tageschart (derzeit bei 1034 USD) gefallen ist, raten wir von Käufen in Platin zunächst weiterhin ab.

 

Chart: Platin längerfristig

 

Platin auf TradingView

 

08.06.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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