NTG24-Tageseinschätzung Platin vom 10.02.2023: Viel Dynamik in Platin

Zahlen der Uni Michigan wirbeln den Markt auf

 

Die Verbraucherstudien der Uni Michigan sind ein Indiz dafür, welches Vertrauen die US-Bürger in die konjunkturelle Entwicklung setzen. Aktuell stehen die US-Bürger der Wirtschaftsentwicklung positiv gegenüber. Platin notiert derzeit bei 961 USD.

Wie in dem schon heute Morgen eingestellten Artikel erläutert, waren die seit gestern Nachmittag erneuten Abstürze der vier Edelmetalle Gold, Silber, Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (im Schlusskurs zwischen - 1,6 % bis - 3,2 % unter ihren Tageshochs) auf Niveaus, die wir als besonders kritisch gesehen haben.

 

Abschwächung des US-Arbeitsmarktes

 

Die gestrigen Kursverluste erfolgten sogar vor dem Hintergrund überraschend hoher wöchentlicher US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (196.000 statt erwarteten 183.000).

Dies könnte nun durchaus mit Berücksichtigung auf die Inflation sicherlich als günstig einzustufende Abschwächung des US-Arbeitsmarktes interpretiert werden, was daraufhin entgegen dem Kurssturz aller Edelmetalle zumindest gestern auch völlig behauptete Renditen langlaufender US-Anleihen nach sich zog. Diese waren allerdings zuvor innerhalb nur einer Woche in der 10 Jahres-Laufzeit wieder von rd. 3,35 % auf rd. 3,65 % hochgeschossen, was erneut sofort negativ auf die Edelmetall- wie aber auch Aktienmärkte ausstrahlte.

 

US-Bürger positiv gestimmt

 

Die um 16 Uhr publizierte Verbraucherstudien der University of Michigan fallen stärker aus. Der Index gilt als Frühindikator für die Verbraucherausgaben und kann konjunkturelle Wendepunkte anzeigen, der auch das Vertrauen der US-Bürger in die konjunkturelle Entwicklung beschreibt. Der von den Experten erwartete Index lag bei 65 (Vormonat 64,9), der nun veröffentlichte Index zeigt 66,4 auf. Aufgrund des stärker ausfallenden Index korrigieren die Edelmetalle.

 

Reden von EZB, BoE und Fed erwartet

 

Als relevanteste Medienauftritte von führenden Notenbank-Direktoren stehen heute Reden von Prof. Isabel Schnabel (Geldpolitisches Direktorium der EZB / 15:00 Uhr), Huw Pill (Chefökonom der Bank of England / 15:00 Uhr) und Christopher Waller (Mitglied des FED-Zinsausschusses / 18:30 Uhr) auf der Tagesordnung.

Nachdem Platin im Tagestief schon einmal einen Kurs von nur noch 951 USD erreicht hatte, womit auch ein erneutes Korrekturtief seit dem 11.01. markiert wurde, notiert das Edelmetall aktuell mit bereits wieder 966 USD deutlich um + 1,1 % fester.

 

Chart: Platin

 

Platin auf TradingView

 

Dass Platin von seinem Tagestief von 951 USD heute bislang wieder derart dynamisch nach oben drehte, dürfte darauf zurückzuführen sein, dass auf diesem Tiefpunkt aktuell exakt die schon seit 25.10.2022 nur noch extrem flach ansteigende Aufwärtstrendunterstützung liegt.

 

Platin-Absturz möglich

 

Sollte auch diese Unterstützung künftig nachhaltig unterschritten werden, wäre aus unserer Sicht ein weiterer Absturz von Platin auf nur noch rd. 920 USD (= niedrigster Grunds-Aufwärtstrend seit dem 01.09.2022) schon fast vorprogrammiert.

Umgekehrt hat sich die ehemals seit 27.12.2022 etablierte, auch psychologisch hoch bedeutsame Horizontalunterstützungs-Zone im Bereich von ca. 995 - 1000 USD nach deren entscheidender Verletzung in den letzten Tagen nunmehr in den nächsten Widerstand verwandelt.

Sollte der Platinkurs diesen Widerstand künftig nachhaltig überschreiten, wäre der weitere Weg nach oben bis zum aktuell bei rd. 1013 USD liegenden Widerstand des seit 11.01. vollkommen intakten Korrekturtrends frei.

 

10.02.2023 - Matthias Reiner

 

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