Tagesbericht Platin vom 16.09.2024: Platinproduktion sinkt weltweit - Moderates Defizit und die Rolle von Recycling im Jahr 2024 könnten langfristig stabile Preise sichern
Rückgang der Platinproduktion in Südafrika und Russland
Der Platinpreis notierte heute Morgen um 8 Uhr bei 1001 US-Dollar und verzeichnete damit einen Anstieg von 0,39 % im Vergleich zum Wochenschluss der Vorwoche. Diese Zunahme setzt einen positiven Trend der letzten fünf Handelstage fort, in denen Platin um beeindruckende 7,8 % zulegte. In diesem Beitrag analysieren wir die aktuellen Marktdynamiken und die technische Position des Edelmetalls.
2024 wird ein moderates Defizit von 290.000 Unzen bei Platin (TVC:PLATINUM) erwartet, was hauptsächlich auf eine verringerte Produktion und eine stabile Nachfrage zurückgeht. Trotz eines Rückgangs im Automobilsektor und in der Schmuckindustrie, verursacht durch die steigende Beliebtheit von Elektrofahrzeugen, bleibt die industrielle Nachfrage ein stabilisierender Faktor. Insbesondere die Chemie- und Elektroniksektoren zeigen eine höhere Nachfrage, getrieben von einem postpandemischen Aufschwung und fortschrittlichen Technologien.
Die weltweite Platinproduktion wird voraussichtlich um 2 % auf 5,48 Millionen Unzen fallen. Besonders betroffen sind Südafrika und Russland. Südafrika, der größte Platinproduzent, könnte seine Produktion aufgrund von Stromausfällen nicht steigern, während in Russland Wartungsarbeiten an einem Schmelzofen die Produktion dämpfen. Die Sekundärproduktion, vor allem aus Recycling von Schmuck und Autokatalysatoren, könnte jedoch etwas zur Kompensation beitragen.
Anstieg bis Ende des Jahres?
Trotz der saisonalen Preisschwankungen im Platinmarkt wird für das Jahr 2024 ein moderater Anstieg der Preise erwartet, besonders gegen Ende des Jahres. Historische Preisdaten deuten darauf hin, dass Platin traditionell in den ersten Monaten des Jahres und gegen Jahresende stärker nachgefragt wird. Allerdings zeigen die aktuellen Abweichungen in den frühen Monaten von 2024, dass es Unsicherheiten gibt, und ein stärkerer Anstieg könnte erst in der zweiten Jahreshälfte eintreten. Für Investoren bedeutet dies, dass sie sowohl auf kurzfristige Marktbewegungen als auch auf langfristige Trends achten sollten, um von den Preisschwankungen optimal zu profitieren.
Technische Analyse Platin
Der kurzfristige Aufwärtstrend wird durch den gleitenden Durchschnitt der letzten zehn Tage (GD-10) bestätigt, der über dem aktuellen Platinpreis liegt. Der nächste wichtige Widerstand liegt bei 1005 US-Dollar. Sollte dieser überwunden werden, könnten die Bullen weiterhin die Oberhand behalten. Eine wichtige Unterstützung findet sich bei 900 US-Dollar. Solange der Preis darüber bleibt, dürfte der Aufwärtstrend anhalten. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) zeigt ebenfalls einen Aufwärtstrend und bestätigt die positive Stimmung im Markt.
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16.09.2024 - Andreas Opitz
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