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Polnischer Zloty schrammt unter der Chartdecke entlang

Zloty in stabiler Seitenlage

NTG24 - Polnischer Zloty schrammt unter der Chartdecke entlang

 

Die vergangenen Wochen haben an den Devisenmärkten wieder einmal in Erinnerung gerufen, welchen Einfluss Kapitalströme haben. Gehen die Investoren weltweit in den ,,Risk off‘‘-Modus über, fließt die Liquidität wie nach einem Volumenmangelschock zurück zum Herz, um die lebenswichtigen Organe zu versorgen. Die kann einen Großteil der Abwertungsreflexe in den Emerging Markets, aber auch in den MOE-Staaten erklären.

Zu den Währungen, die an diesen Reflex der Kapitalmärkte ab März 2020 im Zuge der Corona-Pandemie erinnert wurden, gehörten auch Ungarn, Tschechien und Polen. Beispielhaft zeigt diese Rückflussbewegung der polnische Zloty.

Dieser hat, wie in Chart 1 deutlich wird, im März 2020 sowohl seinen mittleren Seitwärtskanal verlassen, den er seit den Griechenland-Turbulenzen 2011 gebildet hatte. Denn sowohl der Monatsschlusskurs vom März 2020 lag über den entsprechenden Marken vom Dezember 2011 bei 4,5045 Zloty je Euro, sondern es lag auch das Monatshoch vom März 2020 mit 4,6346 Zloty über dem vorangegangenen Höchstwert ebenfalls vom Dezember 2011 bei 4,599 Zloty (s. blaue Horizontalen).

 

Zloty

 

Die nun vor ihm liegenden Widerstände hat der Zloty in seiner schnellen Abwertungsphase während der Finanzkrise 208/2009 aufgebaut. Diese liegen auf Monatsbasis bei 4,6450 Zloty auf Monatsschlusskurs-Basis und bei 4,933 Zloty auf Monatshöchstkurs-Basis vom Februar 2009.

 

Zloty langfristig

 

Chart 2 zeigt die schnelle Abwertung ab August 2008, nachdem der Zloty ab 2004 eine deutliche Aufwertung erfahren hatte.

Allerdings sind gegenüber der Abwertungsphase vom Herbst 2011, vom Januar 2016 und November 2016 die Umsätze deutlich höher. Es ist also durchaus möglich, dass sich im Blick der Investoren auf Polen und die anderen MOE-Staaten etwas Grundsätzliches geändert haben könnte. Ob dies mit einem erhöhten Konfliktpotenzial innerhalb der EU oder/ und mit Russland einhergeht, wird sich weisen müssen.

 

Fazit

 

Sollte der polnische Zloty auch auf Monatsbasis seine Schlusskurse aus der Finanzkrise übersteigen, deutet dies auf eine fundamentale Änderung im Investitionskalkül der Investoren hin. Noch ist es für diesen Schluss zu früh. Gleichwohl man die Gleichzeitigkeit der rund zehnprozentigen Abwertung in Polen, Ungarn und Tschechien zur erhöhten Wachsamkeit.

 

06.05.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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